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Was passiert, wenn man Stickstoff einatmet?

Mann, der bewusst atmet.
Mann, der bewusst atmet. © Kelvin Valerio / www.pexels.com
Stickstoff hat zwei Gesichter, denn er ist ein Grundbaustein der Natur und in unserer Atemluft enthalten. In hoher Konzentration eingeatmet ist er tödlich, obwohl er nicht giftig ist. Warum ist das so?

Wie funktioniert unsere Atmung?

Erwachsene atmen durchschnittlich 14 Mal pro Minute einen halben Liter Luft ein. Bei körperlicher Aktivität steigert sich die Frequenz und Atemtiefe.

Von den feinsten Verästelungen der Lunge gelangt die Atemluft in die Lungenbläschen, in deren unmittelbarer Nähe befinden sich feinste Blutgefäße, welche die Atemluft durch die dünnen Wände absorbieren können. Nun ist der Sauerstoff im Blutkreislauf und gelangt von dort aus in den ganzen Körper.

Die Lebewesen auf der Erde, die Lungen haben benötigen unsere Atemluft, die nicht nur aus Sauerstoff besteht, sondern noch weitere Bestandteile aufweist:

  • 78,1 Vol-% Stickstoff
  • 20,9 Vol-% Sauerstoff
  • 0,93 Vol-% Argon und andere Edelgase
  • 0,039 Vol-% Kohlenstoffdioxid

Auf diese Luftzusammensetzung haben sich alle Lungenatmer spezialisiert und angepasst. Änderungen in der Zusammensatzung führen deshalb zu Problemen.

Was ist Stickstoff?

Stickstoff (N, lateinisch Nitrogenium) kommt in unserer Atmosphäre in natürlicher Weise gasförmig vor. Durch intensive Landwirtschaft kann es zu schädlichen Stickstoffemissionen kommen, die in dieser Menge freigesetzt schädlich für die Atmosphäre sind.

In flüssiger Form bedarf Stickstoff einer Kühlung auf etwa -200°C, somit ist es nur möglich ihn in dieser Form in Druckflaschen aufzubewahren.

Das Gas ist geruchsneutral und ungiftig. Flüssiger Stickstoff, der aus undichten Stellen aus einem Druckbehälter austreten kann, wird sofort verdampfen und sich in Bodennähe ablagern.

Wieso ist reiner Stickstoff gefährlich?

Da wir Menschen eine ganz bestimmte Zusammensetzung unserer Atemluft benötigen, kann das Einatmen von reinem Stickstoff tödlich sein. Das liegt daran, dass der Sauerstoff dann verdrängt wird und man ersticken würde.

Wenn man zwei Atemzüge Stickstoff nehmen würde, wäre das nicht weiter schlimm, denn der Körper würde auf den lebensnotwendigen Sauerstoff in dieser kurzen Zeit verzichten können.

Wenn aber kein Sauerstoff mehr eingeatmet wird, würde man das folgendermaßen bemerken:

  • Reduziertes Reaktionsvermögen durch den Sauerstoffmangel
  • Plötzlich einsetzende Bewusstlosigkeit
  • Ohne weiteren Sauerstoff in der Folge wird ein schneller Tod durch Ersticken eintreten.

Reiner Stickstoff, mittels Maske eingeatmet,  wird in Regionen der USA eingesetzt, in denen die Todesstrafe vollzogen wird. Allerdings hält das Amnesty International für eine Form der Folter, da man keine Erfahrungen hat, wie der Tod eintreten wird.

Es gibt auch Studien, worin geforscht wird, ob man reinen Stickstoff als Form der Sterbehilfe einsetzen kann. Aber auch hier ist noch weiterer Forschungsbedarf.

Letztlich kann man sagen, dass es auch bei Stickstoff auf die Menge ankommt, dieser ist lebensnotwendig, kann aber auch tödlich sein, obwohl er nicht giftig ist.

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
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