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Was passiert mit Schulden in einer Rezession? - Erklärung

Eine Rezession kann zu finanziellen Problemen führen.
Eine Rezession kann zu finanziellen Problemen führen.
Wirtschaftlich schwierige Zeiten und konjunkturelle Schwankungen können mit einer Rezession einhergehen. Doch was passiert mit den Schulden, die schon vorher bestanden? Werden diese zu einer zusätzlichen Belastung oder verlieren sie an „Wert“?

Eine Geldaufwertung, die bei einer Rezession vorkommen kann, wirkt sich unterschiedlich auf Schulden und Zinsen aus.

Was passiert bei einer Rezession?

Meist wird genau das Gegenteil einer Rezession gefürchtet - die Inflation, bei der die Kaufkraft des Geldes sinkt und man sich von dem vorhandenen gleichen Geldbetrag weniger leisten kann als beispielsweise vor einem Jahr.

  • Bei einer Rezession hingegen passiert eine Aufwertung des Geldes. Ursache ist zunächst ein wirtschaftlicher Abschwung, d.h. Verkäufe gehen zurück, Produkte und Dienstleistungen werden weniger nachgefragt.
  • Händler haben es also schwieriger, Käufer zu finden und senken daher oft Preise, um dennoch etwas verkaufen zu können. Genauso ist es für Unternehmen aber wegen der sinkenden Absatzzahlen und dem Druck zur Preissenkung schwierig, weiter Gewinne zu erwirtschaften.
  • Stattdessen werden Sparmaßnahmen initiiert und das kann auch bedeuten, dass die Löhne nicht steigen bzw. teilweise sogar sinken und Entlassungen vorgenommen werden. Das Entstehen von ungewollten Schulden wird dadurch wahrscheinlicher.
  • Ebenso werden Zinsen in dieser ökonomisch schwierigen Phase gesenkt, um die Wirtschaft zu unterstützen. Dies passiert meist auf Initiative der Zentralbanken und wirkt sich auch auf die Schulden aus.

Was aus den Schulden wird

In der Rezession senken die Zentralbanken meistens die Zinsen. Das bedeutet, dass andere Banken sich bei diesen leichter und "günstiger" Geld leihen können und dieses auch zu günstigeren Zinssätzen an eigene Kunden weitergeben können.

  • Diese günstigen Zinsen sind also ein Anreiz, Kredite aufzunehmen, Geld zu investieren und dieses nicht anzulegen. Dennoch schieben viele Anschaffungen eher auf, weil sie darauf hoffen, dass Produkte noch günstiger werden.
  • Zudem erlauben es die günstigen Zinsen, bestehende Kredite leichter zurückzuzahlen. Schulden bestehen aber nicht nur aus Zinsen, sondern auch aus dem eigentlichen Betrag, der in Raten zurückgezahlt werden muss.
  • Mit diesem passiert ähnliches wie mit dem Sparvermögen - eine Aufwertung. Genauso, wie vorhandenes Geld eine größere Kaufkraft hat, weil die Preise gesunken sind, haben die Schulden gewissermaßen eine negative „Kaufkraft“, d.h. das, was der Schuldner sich hätte davon kaufen können, nimmt zu.
  • Trotz der gesunkenen Zinsen können Kredite also zu einer besonderen Last werden, gerade weil auch die Lohnentwicklung in der Rezession eher ungünstig verläuft und es schnell passiert, dass dadurch das verfügbare Einkommen abnimmt.
helpster.de Autor:in
Andrea Nittel-Neubert
Andrea Nittel-NeubertAndrea war im Personalwesen tätig und hat dadurch einen professionellen Blick auf die Aspekte von Beruf & Karriere. Durch ihr Studium in der klinischen Psychologie kann sie nicht nur Karrieretipps geben, sondern auch in den Bereichen Liebe & Beziehungen weiterhelfen.
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