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Was kostet ein Wunschkaiserschnitt?

Neugeborenes durch Wunschkaiserschnitt
Neugeborenes durch Wunschkaiserschnitt © Vidal Balielo Jr. / www.pexels.com
Was vor zwanzig Jahren noch recht ungewöhnlich erschien, wird in den letzten Jahren immer mehr zum Trend: der Wunschkaiserschnitt. Die Beweggründe hierfür sind oft recht unterschiedlich, aber wie plant man das konkret und was kostet der Eingriff?

Wieso wird der Wunschkaiserschnitt immer populärer?

Es gibt die unterschiedlichsten Gründe, aufgrund derer sich eine Frau für einen Wunschkaiserschnitt entscheidet. Häufig sind folgende Kriterien:

  • Bei einer natürlichen Geburt ist der Verlauf weniger vorhersehbar und deshalb birgt diese mehr Risiken für das Baby.
  • Das steigende Lebensalter der Mütter kann zu vermehrten Geburtskomplikationen führen, deshalb entschieden sich ältere werdende Mütter häufiger zu diesem Schritt. Zudem ist die Familienplanung mit diesem Kind dann meist abgeschlossen, sodass man keine Probleme mit der Narbe in eventuell folgenden Schwangerschaften haben wird.
  • Ausschlaggebend ist für viele Frauen zudem, dass der Beckenboden weniger belastet wird und somit in der Folge weniger Probleme mit Inkontinenz auftreten können.
  • Die Planbarkeit ist in der heutigen bewegten und ausgelasteten Welt ein Kriterium, denn so kann man festlegen, wann gegebenenfalls ältere Geschwister betreut werden können oder der werdende Vater ist pünktlich im Kreißsaal anwesend.

Wie plant man den Wunschkaiserschnitt?

Um es vorweg zu sagen, die Entscheidung für einen Wunschkaiserschnitt ist allein die Entscheidung der Mutter. Jedoch kann es helfen, mit Familie, Freunden und natürlich dem Partner im Vorfeld über das Thema zu sprechen. Manchmal stellt man dann selbst seine vorherige Entscheidung nochmal infrage.

Es ist sinnvoll mit Frauen zu sprechen, die sowohl eine spontane Geburt oder aber einen Wunschkaiserschnitt gemeistert haben. Wobei nicht jede persönliche Erfahrung einer anderen Person auf einen selbst übertragbar ist.

Wichtig ist vor allem das Gespräch mit dem behandelnden Gynäkologen. Hier sollte man wirklich alle Gründe ansprechen, die einem wichtig erscheinen oder auch Sorgen machen.

Es ist ebenfalls möglich, einen Termin im Krankenhaus zur Beratung zu vereinbaren, bei dem man seine Wünsche vorbringen kann und dahingehend beraten wird, wie die Entbindung dann ablaufen wird.

Erst nach diesen Beratungen sollte man sich tatsächlich festlegen, wie man sich seine Geburt wünscht.

Man muss sich im Klaren sein, dass der Wunschkaiserschnitt in der Regel etwa eine, besser zwei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin angesetzt wird, denn sonst kann aus der geplanten Geburt ganz schnell doch eine spontane werden.

Mit diesen Kosten muss man rechnen

Bei uns in Deutschland werden die Kosten für eine Geburt von den Krankenkassen vollständig übernommen.

Aber Achtung! Eine geplante Sectio, also ein Wunschkaiserschnitt, muss mit ärztlicher Zustimmung erfolgen, sonst wird sie nicht bezahlt. Das bedeutet, dass der behandelnde Arzt nach einer ausführlichen Beratung und Prüfung der Umstände die Notwendigkeit dessen bestätigen kann.

Wenn man einen Wunschkaiserschnitt machen lassen möchte ohne spezielle Befürwortung des Arztes, der die Behandlung führt, muss man mit Kosten um die 3000 Euro rechnen.

Wenn keine physischen Gründe für einen Kaiserschnitt vorliegen, etwa höheres Lebensalter der Mutter, Körper- und Kopfgröße des Babys, das nicht durch das Becken passen würde oder eine Kindslage, die eine normale Geburt schwierig macht (Steißlage) kann der Arzt immer noch psychische Gründe anführen.

Keine Mutter bei uns kann dazu gezwungen werden, ihr Kind spontan zu gebären, wenn das beispielsweise psychisch nicht vertretbar ist. Es ist also unabdingbar, die ärztliche Zustimmung zu diesem Eingriff zu haben. Wenn das der Fall ist, entstehen keine Kosten, die man selber tragen muss, ebenso wie bei einer spontanen Geburt.

In aller Regel wird der Gynäkologe auf den Wunsch eines Kaiserschnitts eingehen und medizinische Gründe finden, die einen Kaiserschnitt zur besseren Option machen.

Vor- und Nachteile des Wunschkaiserschnitts – eine Entscheidungshilfe

Vorteile:

  • Man hat einen festen Zeitplan für den Termin.
  • Die Angst vor der Geburt und den damit verbundenen Wehenschmerzen halten sich in Grenzen.
  • Die Planbarkeit erleichtert es dem werdenden Vater bei der Geburt anwesend zu sein.
  • Der Intimbereich ist unversehrt, kein Dammriss oder -schnitt oder andere Geburtsverletzungen
  • Es handelt sich um einen Routineeingriff, der wenig Risiko birgt.

Nachteile:

  • Keine Überraschung, wann die Geburt einsetzt.
  • Das Erlebnis einer Spontangeburt ist unwiederbringlich verloren, die Bindung zum Baby kann schwierig sein.
  • Nachwehen sind trotz Kaiserschnitt vorhanden, zudem kommen die Narbenschmerzen. Es dauert länger, bis man wieder ganz fit ist.
  • Bei einer folgenden weiteren Schwangerschaft kann es Probleme geben aufgrund des vernarbten Gewebes.
  • Die Rückbildung dauert länger und das Stillen kann erschwert sein.
  • Das Baby weiß normalerweise am besten, wann es so weit ist, bei einer Spontangeburt ist auch die Lunge bereit (der Druck auf den Brustkorb im Geburtskanal bereitet die Lunge auf den ersten Atemzug vor), zudem haben diese Kinder später weniger Probleme mit Diabetes und Allergien.

Letztendlich ist es die persönliche Entscheidung jeder werdenden Mutter, wie sie sich ihre Geburt wünscht und vorstellt. Es ist aber wichtig, sich zuvor wirklich umfassend und in beide Richtungen zu informieren und dann erst zu entscheiden.

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
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