Alle Kategorien
Suche

Was darf man am Karfreitag (nicht)?

Am Karfreitag gedenken Christen der Kreuzigung Jesu Christi.
Am Karfreitag gedenken Christen der Kreuzigung Jesu Christi.
Karfreitag, der Tag, an dem Jesus Christus dem christlichen Glauben zufolge am Kreuz gestorben ist, gilt als ein stiller Feiertag. An diesem Tag gelten bundesweit besondere Vorschriften und Verbote, die Sie, auch wenn Sie kein gläubiger Christ sind, beachten sollten.

Warum existieren Karfreitag und Karsamstag?

Als Karfreitag, auch “stiller Freitag” genannt, bezeichnet man den Freitag vor Ostersonntag. An diesem Tag gedenken Christen dem Tod Jesu Christi am Kreuz. Am Tag zuvor, dem Gründonnerstag, hielt Jesus mit seinen Jüngern das letzte Abendmahl ab. An Ostersonntag ist Jesu nach christlicher Glaubenslehre dann von den Toten auferstanden. Das Osterfest, samt Karfreitag und Karsamstag, gilt daher als wichtigstes Fest in der christlichen Kirche.

Der Karfreitag dient der stillen Vorbereitung auf das Osterfest, das jedes Jahr zwischen Ende März und Ende April stattfindet, und ist mit verschiedenen Traditionen verbunden. Viele Familien verzichten an diesem Tag auf Fleisch und essen stattdessen Fisch. Kirchen halten einen gesonderten Gottesdienst zur Sterbestunde Jesu ab.

Welche gesetzlichen Regelungen gelten an Karfreitag?

In Deutschland gibt es das sogenannte Feiertagsgesetz, in dem der Schutz von Sonn- und Feiertage geregelt ist. Darin wird zwischen hohen Festtagen wie Weihnachten oder Ostern und stillen Feiertagen, wie es etwa Karfreitag ist, unterschieden. An diesen stillen Feiertagen gelten besondere Vorschriften und Verbote.

So sind öffentliche Unterhaltungsveranstaltungen nur dann nicht verboten, wenn sie den besinnlichen und ernsthaften Charakter des Karfreitags nicht stören. Sport- und Tanzveranstaltungen sind daher untersagt. Auch Diskos und Clubs müssen in der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag in der Regel früher schließen als gewohnt. Offiziell darf es erst am nächsten Tag, dem Karsamstag, ab 6 Uhr wieder laut und trubelig werden.

Wenn Sie an Karfreitag eine private Feier planen, ist das nicht verboten. Sie sollten jedoch darauf achten, dass sich Ihre Nachbarn nicht in ihrer Feiertagsstimmung belästigt fühlen. Das gleiche gilt für private Tanzveranstaltungen, wie etwa Tanzworkshops im Verein, solange diese nicht im Rahmen von öffentlichen Veranstaltungen abgehalten werden. Eine Liste mit einer Übersicht der Verbote finden Sie im Folgenden:

Tabellarische Übersicht: Was ist erlaubt, was nicht?

Erlaubt, bzw. geöffnet Verboten
Kunstausstellungen Sportveranstaltungen
Zoos Abspielen von lauter Musik nach Mitternacht
Museen öffentliche Tanzveranstaltungen
Bäckereien (zu normalen Sonntagsöffnungszeiten) Zirkusaufführungen, Volksfeste
Schwimmbäder Wochenmärkte

Welche Regelungen gelten im Privaten?

Grundsätzlich gelten im Privaten keine Verbote, die den Karfreitag betreffen. Solange Sie durch Ihr Verhalten niemanden stören, ist es Ihnen erlaubt, den Tag so zu verbringen, wie Sie möchten.

Es ist zwar theoretisch möglich, im Mietvertrag eine Klausel einzubauen, die etwa das Wäsche waschen an Karfreitag verbietet, gesetzlich ist das aber nicht vorgegeben. In der Regel dürfen Sie daher auch an Karfreitag die Wäsche waschen und aufhängen oder aufräumen und sich mit Freunden treffen.

Um ganz sicher zu gehen und den Hausfrieden nicht zu gefährden, können Sie aber auch bei Ihren Nachbarn nachfragen, ob es für sie in Ordnung ist, wenn Sie etwa die Waschmaschine anstellen und Ihre Wäsche an Karfreitag waschen.

Gilt Karfreitag als Feiertag für alle?

Nicht alle Menschen verbinden mit Karfreitag eine religiöse Bedeutung. Durch die gesetzlichen Bestimmungen und die Tatsache, dass an diesem Tag nicht gearbeitet wird, ist es jedoch ein Feiertag, der für alle gilt. Und ob gläubig oder nicht, kann jeder, im Rahmen der geltenden Verbote, den Tag so gestalten, wie er möchte.

Teilen: