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Was bedeutet tendenziell?

Autor: Klara Frank
Eine Tendenz weist eine bestimmte Richtung einer Sachlage.
Eine Tendenz weist eine bestimmte Richtung einer Sachlage.
Das Adjektiv "tendenziell" ist Ihnen sicherlich schon häufig begegnet. Oftmals werden Begriffe wie diese ganz selbstverständlich im alltäglichen Sprachgebrauch verwendet. Aber wie könnten Sie am besten einer anderen Person erklären, was dieses Wort eigentlich genau bedeutet und in welchem Zusammenhang man es verwendet?

Tendenziell bedeutet richtungsweisend

  • Bei dem Wort "tendenziell" handelt es sich um ein Adjektiv. Das Verb hierzu lautet "tendieren", während das Substantiv die "Tendenz" ist. 
  • Ein Synonym zu der Wortart des Adjektives wäre beispielsweise das Wort "richtungsweisend." Wenn eine Sachlage tendenziell ist, dann bedeutet dies, dass sie in eine ganz bestimmte Richtung weist. Diese Richtung ergibt sich zumeist aus Erfahrungswerten oder Statistiken, aber auch durch ganz persönliche Vorlieben und Neigungen sowie der eigenen Meinung jedes Menschen. 
  • Sie könnten beispielsweise sagen "Tendenziell erkranken Raucher öfter an Lungenkrebs als Nichtraucher." Sie haben mit diesem Satz dann ausgedrückt, dass durch das Rauchen eine Neigung zur Entstehung von Lungenkrebs besteht. Dies bedeutet, dass zwar nicht alle Raucher an Krebs erkranken, allerdings Zigarettenkonsum die Krankheit begünstigt. Raucher neigen also eher zu Lungenkrebs als Nichtraucher. Synonym zum Begriff Neigung könnten Sie an dieser Stelle auch das Substantiv Tendenz benutzen. 

Auch Ihre persönliche Meinung kann einer Tendenz unterliegen

  • Immer wieder werden Sie auch im Alltag damit konfrontiert, zu bestimmten Dingen zu tendieren. Stellen Sie sich beispielsweise vor, Sie stehen vor der Eisdiele. Tendieren Sie dann eher zu Vanille- oder Erdbeereis, wenn Sie die Wahl zwischen beidem haben? Anhand Ihrer Tendenz entscheidet sich, welche Eissorte Ihnen gemeinhin mehr zusagt beziehungsweise besser schmeckt.
  • Dies wiederum bedeutet jedoch nicht, dass Sie die andere Sorte nicht auch mögen würden - doch wenn Sie die Qual der Wahl haben, werden Sie die eine Sorte tendenziell noch ein bisschen lieber mögen als die andere.
  • Dieses Beispiel ließe sich auch auf Ihre persönliche Meinung zu einem beliebigen Sachverhalt anwenden. In der Regel lassen sich zu einem Thema immer mehrere Pro- und Kontrapunkte finden. Nicht immer ist es Ihnen möglich, einen ganz konkreten Standpunkt zu beziehen, weil Ihnen sowohl einige Punkte der Pro- wie auch der Kontraseite einleuchtend erscheinen.
  • Meist ist es dann jedoch der Fall, dass Sie zwar beiden Seiten etwas abgewinnen können, jedoch auf einer Seite mehr Aspekte finden, denen Sie zustimmen würden. Ihre Tendenz geht dementsprechend zu einer der beiden Seiten, obwohl Sie auch einige Punkte der Gegenseite als schlüssig erachten. 
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