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Wandisolation selbst vornehmen - worauf Sie achten sollten

Wandisolation ist innen und außen machbar.
Wandisolation ist innen und außen machbar.
Am häufigsten wird bei der Sanierung von Gebäuden eine nachträgliche oder gleichzeitige Außendämmung angebracht. In vielen Fällen ist aber die Anbringung einer Außendämmung, sei es aus baurechtlichen oder wirtschaftlichen Gründen, nicht möglich. Hier bietet sich eine Wandisolation in Form einer Innendämmung an. Egal für welche Art der Wandisolation man sich entscheidet, jede Isolation ist besser als gar keine.

Was Sie benötigen:

  • Dämmmaterial
  • Dampfbremse
  • Gipsplatten
  • vorkomprimiertes Fugenband

Wandisolation in Form einer Innendämmung

  • Die Vorteile einer solchen Wandisolation liegen in ihrer jahreszeitenunabhängigen Montage und dem nicht erforderlichen Gerüstbau. Zudem weist eine Innendämmung niedrigere Herstellungskosten auf als eine Außendämmung. Sinnvoll ist sie z. B. bei Gebäuden, die unter Denkmalschutz stehen, wenn die Fassade wegen ihres speziellen Mauerwerks erhalten bleiben soll, wenn das Gebäude nur teilweise genutzt und beheizt wird oder wenn der Vermieter keine Außendämmung anbringen möchte oder kann.
  • Nachteilig wirkt sich diese Form der Wandisolation insofern aus, als Sie einen Raumverlust haben, Sie die Ecken der gedämmten Flächen mitdämmen müssen, um Wärmebrücken zu vermeiden, Sie zum Schutz der Dämmschicht eine Dampfbremse und Gipsplatten anbringen müssen und einige Vor-und Nacharbeiten anfallen.

Hierauf sollten Sie bei dieser Dämmungsart achten

Viele, vor allem ältere Gebäude mit schützenswerten Außenfassaden weisen oft einen sehr geringen bis gar keinen Wärmeschutz auf. Dieser kann durch eine Wandisolation von innen um mehr als 60 % erhöht werden.

  • Eine Wandisolation für den Innenbereich besteht in der Regel aus einer Tragkonstruktion, dem Dämmmaterial, evtl. einer Dampfbremse und der Innenverkleidung. Geeignete Dämmstoffe für eine Innendämmung sind Mineralfaser-Dämmplatten, Polysterolplatten mit oder ohne Kantenfalz, Polyurethanplatten mit Nut und Feder, Schaumglasplatten, Zellulosedämmstoff im Anspritzverfahren (Flocken), Holzweichfaserplatten, Kalziumsilikatplatten und Schafwollmatten.
  • Jeder Dämmstoff hat eine bestimmte Wärmeleitfähigkeit und Brandschutzklasse. Der Wert für die Wärmeleitfähigkeit liegt bei den o. g. Dämmmaterialien zwischen 0,03 und 0,08 W(mK). Je kleiner dieser Wert ist, desto besser ist der Wärmeschutz. So wird z. B. bei einem Dämmstoff mit einem Wert von 0,035 W(mK) die Wärmeleitfähigkeit gegenüber einem Stoff mit dem Wert 0,40 W(mK) um 10 % erhöht. Empfohlen werden bei einer Wandisolation im Innenbereich eine Dämmstoffstärke von 8 cm und Dämmstoff mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W(mK). Des Weiteren werden sie in Brandschutzklassen eingeteilt, wobei A1 und A2 für nicht brennbar steht, B1 für schwer entflammbar und B2 für normal entflammbar.
  • Für das Anbringen einer Dampfbremse gibt es verschiedene Materialien. Allerdings gibt es auch innen gedämmte Wandaufbauten, die keine Dampfbremse erfordern (DIN 4108). Die Dampfbremse soll den Feuchtetransport durch Wasserdampfdiffusion regulieren und dadurch Bauschäden verhindern. Sie muss äußerst sorgfältig angebracht werden, das heißt, Sie müssen darauf achten, dass keine Fugen oder Risse an den Stößen oder Anschlusspunkten verbleiben, da an diesen Stellen feuchtwarme Raumluft eindringen und diese hinter der Dämmung an der kalten Innenoberfläche der Außenwand Kondenswasser bilden kann. Um dies zu vermeiden, sollten Sie unbedingt vorkomprimiertes Fugenband und auf keinen Fall Paket- oder Teppichklebeband verwenden.

Wichtige Hinweise für das Anbringen einer Wandisolation

  • Bevor Sie eine Innendämmung anbringen, sollten Sie den Feuchtegehalt der Außenwände überprüfen. Das Problem aufsteigender Feuchtigkeit muss vor der Wandisolation behoben werden. Stark feuchtehaltige Außenwände müssen trockengelegt bzw. auf einen normalen Feuchtegehalt gebracht werden. Sollte ein Schimmelbefall vorliegen, müssen Sie diesen ebenfalls vorher beseitigen bzw. dessen Ursache.
  • Durch die Verwendung von Zellulosedämmstoff oder Mineralfaserplatten lässt sich der Schallschutz verbessern. Ein Problem können Elektro-Unterputzdosen darstellen, da diese sowohl die Dämmung als auch die Dampfbremse unterbrechen. Hierfür sollten Sie auf Hohlwanddosen (dichte Wandungen) zurückgreifen. Diese werden an der Innenverkleidung angebracht. Der Bereich zwischen Dose und Außenwand muss sorgfältig gedämmt werden. Im Handel werden Systeme angeboten, bei denen Heizungsleitungen und Elektroinstallationen in den Fußleisten verlegt werden können.
  • Auch Heizkörpernischen müssen im Zuge einer Wandisolierung mitgedämmt werden, selbst dann, wenn an diesen Stellen nur eine sehr geringe Dämmstoffstärke möglich ist. Wichtig sind auch die Fenster- und Außentürlaibungen. Ohne Dämmung wäre hier das Risiko von Oberflächenkondensat sehr hoch. Für diese Bereiche eignet sich Dämmstoff mit einer Dämmwirkung von 0,030 W(mK).
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