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Wärmedämmung Materialien & Ihre Leitfähigkeit

Beim Hausbau werden verschiedene Materialien für die Wärmedämmung eingesetzt
Beim Hausbau werden verschiedene Materialien für die Wärmedämmung eingesetzt © Erik Mclean / unsplash.com
Zuhause soll es angenehm warm sein, die Heizkosten dagegen wollen wir möglichst niedrig halten. Diese beiden Punkte müssen auch absolut nicht widersprüchlich sein, denn es gibt einige Materialien, die Wärme sowohl leiten als auch dämmen können und dadurch auch in Sachen Umweltschutz entscheidende Vorteile liefern.

Wärmeleitfähigkeit - was ist das eigentlich genau?

Allen, die gerade ihr Eigenheim bauen oder die eigenen vier Wände möglichst umweltfreundlich und ressourcensparend umgestalten wollen, ist der Terminus "Wärmeleitfähigkeit"  mit Sicherheit bereits begegnet - immerhin ist er mit dafür verantwortlich, wie viel Energie wir zum Heizen brauchen können beziehungsweise wie viel davon eingespart werden kann. Aber Wärmeleitfähigkeit, was ist das eigentlich genau?

Fachlich richtig, aber möglicherweise etwas kompliziert ausgedrückt, ist die Wärmeleitfähigkeit zunächst eine Stoffdefinition, die den Wärmestrom angibt, der bei einem Temperaturunterschied von 1 Kelvin (K) durch eine 1 m² große und 1 m dicke Schicht eines Stoffs geht. Die Einheit dafür ist W/(mK).  Etwas einfacher gesagt ließe sich festhalten, dass die Wärmeleitfähigkeit eines Materials aussagt, wie viel Wärme er an die Umwelt abgibt beziehungsweise andersherum, wie viel Wärme er speichert. Somit lässt sich folgern, dass das Dammvermögen eines Stoffes umso besser ist, je kleiner dessen Wärmeleitfähigkeit ist. Zwei Faktoren, die unter anderem darauf Einfluss nehmen, sind Rohdichte und Feuchtegehalt.

Welche Dämmstoffe es gibt?

Wenn man sich also einmal vor Augen führt, wofür wir beim Begriff Wärmeleitfähigkeit eigentlich sprechen, dem wird schnell klar, warum er in Bezug auf die Heizenergie, die wir brauchen, um unser Zuhause wohlig warmzuhalten, so wichtig ist. Denn je weniger Wärme die Materialien, aus denen wir unsere eigenen vier Wände schaffen, abgeben, umso weniger müssen wir natürlich auch heizen und können somit Kosten sparen und die Umwelt schonen. Daher ist das Thema Wärmeleitfähigkeit beziehungsweise Wärmedämmung auch immer wichtiger für die Wissenschaft und Industrie geworden und es kann inzwischen zwischen synthetischen, mineralischen und natürlichen Dämmstoffen unterschieden werden. 

Synthetische Dämmstoffe bestehen aus Kunststoffen wie Polystyrol und Polyurethan, die zu Hartschaumstoffen verarbeitet werden. Der gängigste dieser Dämmstoffe ist Styropor, aber auch Styrodurplatten kommen immer öfter zum Einsatz.

Mineralische Dämmstoffe können aus Kunststoff aber auch aus natürlichen Materialien wie Sand, Kalk und Stein bestehen. Ihr bekanntester Vertreter ist die Mineralwolle, doch auch Glas- oder Steinwolle oder Kalziumsilikatplatten gehören zu dieser Gruppe.

Natürliche beziehungsweise naturnahe Dämmstoffe sind Materialen, die eins zu eins so in der Natur zu finden sind, wie sie auch später beim Hausbau eingesetzt werden können  - eine weitere, künstliche Verarbeitung ist also nicht nötig. Aus diesem Grund werden natürliche Dämmstoffe auch mit Blick auf Klimawandel und Umweltschutz immer beliebter. Zu ihnen zählt man unter anderem Flachs, Hanf oder Holz sowie Jute oder Schafwolle.

Welche Materialien dämmen am besten?

Welchen Dämmstoff Sie am besten verwenden sollten, ist natürlich bei der Fülle an Möglichkeiten und ihrer Unterschiede schwer pauschal zu beantworten. Der Vorteil synthetischer Dämmstoffe wäre beispielsweise, dass sie vergleichsweise gut dämmen und gleichzeitig kostengünstig in der Anschaffung sind. Ein entscheidender Nachteil, den sie aber mitbringen, ist, dass sie - wie erwähnt - zunächst hergestellt werden müssen und somit für die Produktion, die Verarbeitung und den Transport Energie verbraucht wird. 

In punkto Umweltbilanz haben natürliche Dämmstoffe also ganz klar die Nase vorn, da es sich dabei um nachwachsende Rohstoffe handelt, die häufig aus regionalem Anbau stammen und daher keine weiten Transportwege zurücklegen müssen. Ebenso sind sie komplett schadstofffrei und bringen deshalb auch keine gesundheitlichen Risiken mit. Auch, was das Dämmvermögen angeht, können natürliche Dämmstoffe definitiv mit synthetischen mithalten. In der Anschaffung können sie aber teilweise deutlich teurer sein.

Mineralische Dämmstoffe können in Sachen Umweltschutz ebenfalls punkten, da es sich dabei ohnehin um Abfall- oder Nebenprodukte handelt, die Wärme trotzdem gut speichern können. Früher wurde der Steinwolle allerdings nachgesagt, krebserregend zu sein, doch Mineralwollen, die aktuell erhältlich sind, gelten als gesundheitlich unbedenklich. 

Wer die verschiedenen Dämmstoffe ganz konkret miteinander vergleichen will, für den kann eine tabellarische Übersicht, wie sie unter anderem auf der Website "Energiehelden" zu finden ist, durchaus hilfreich sein. Für die Entscheidungsfindung, welchen Dämmstoff Sie letzten Endes tatsächlich verwenden wollen, ist es allerdings auch immer empfehlenswert, Experten zu Rate zu ziehen, die Sie in Ihrer individuellen Situation gerne und bestens beraten. Dämmstoffe - egal in welcher Form - einzusetzen, bleibt aber in jedem Fall empfehlenswert, was ihren Geldbeutel angeht, und auch lobenswert, wenn man an das Wohl unseres Planeten denkt.

helpster.de Autor:in
Linda Rosenberger
Linda Rosenberger Linda hat als erfahrende Tänzerin mit Bühnenerfahrung viele Beauty- & Stylings-Tipps parat. Die Ingeneurin hilft ihrem Umfeld aber auch jederzeit mit kreativen Ratschlägen und technischen Problemen im Haushalt & Zuhause.
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