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Unordentliche Wohnung - so wirkt sie auf die Psyche

Unordnung in der Wohnung kann die Psyche belasten.
Unordnung in der Wohnung kann die Psyche belasten. © webandi / www.pixabay.com
Wer kennt das nicht, das Geschirr gehört gespült, die Wäsche gebügelt und der Schreibtisch könnte auch wieder mal Ordnung vertragen. Aber man schiebt das vor sich her und kann sich nicht aufraffen anzufangen. Genau das wäre aber wichtig für die Psyche.

Was bedeutet eine unordentliche Wohnung?

Eines vorab: Unordnung ist nicht gleich Unordnung.

Viele kennen das: Man kommt in eine fremde Wohnung und findet sie anheimelnd oder nicht, unabhängig von Größe oder Luxuriosität. Manch eine kleine Wohnung mit viel Nippes und scheinbarer Unordnung verbreitet ein Gefühl von Behaglichkeit und zuhause sein. Andere Arten von Unordnung vermitteln Unbehaglichkeit.

Manche Bewohner stopfen allen überflüssigen Ballast in Schränke, Regale und Schubladen, sodass die Wohnung für einen außenstehenden Fremden sauber und ordentlich wirkt. Hier wird mehr Aufwand betrieben die Räume nach außen schön wirken zu lassen als sie tatsächlich zu gestalten. Menschen, denen es wichtig ist nach außen gut dazustehen verhalten sich häufig so.

Einige Personen betrachten ihr Zuhause nur als vorübergehende Lösung und sehen daher davon ab Dinge zu renovieren oder einen festen Platz dafür zu finden. Diese Charaktere leben oft in der Zukunft, in der dann alles besser wird und seinen Platz findet.

Ein unaufgeräumter Schreibtisch kann darauf hinweisen, dass die Person ein hohes Selbstwertgefühl hat, aber auch Züge von Unreife aufweist.

Dann gibt es noch die typischen „Aufschieber“, die alles morgen erledigen werden, sei es den Abwasch, den Müll raus zu bringen oder die Wäschetürme zu waschen.

Manche Häuser dagegen wirken hingegen so, als ob dort niemand leben würde, nichts Persönliches oder Heimeliges ist dort zu sehen. Oft wartet dessen Bewohner noch auf eine Person, die es für ihn behaglich macht, möglicherweise so wie es im eigenen Elternhaus war. Hier fehlt der Eigenantrieb und man lebt lieber emotionslos und karg.

Unordnung kann die Psyche belasten

Inwiefern unordentliche Wohnungen sich auf den Menschen auswirken, zeigen wir Ihnen anhand der folgenden Kausalitäten: 

  • Häufig sind Menschen, die in einer unordentlichen Wohnung leben, unglücklicher. Sie fühlen sich gestresst und haben weniger das Gefühl der Geborgenheit.
  • Studien haben gezeigt, dass Menschen, die in unordentlichen Räumen leben eher zu Süßigkeiten greifen und eventuell weniger hilfsbereit sind. Allerdings sind sie häufig Neuem gegenüber aufgeschlossener, möglicherweise weil es eine willkommene Flucht ermöglicht.
  • Die Personen, die ungerne ausmisten und sich von alten Sachen trennen haben oft sehr schnell eine emotionale Bindung zu den Dingen aufgebaut, sodass man das Hergeben als Verlust eines Teils des eigenen Lebens empfindet.
  • In einer chaotischen Umgebung verlieren Menschen schneller den Überblick was wichtig ist und manche Menschen verlieren soziale Kontakte, weil sie die Wohnung meistens selbst als nicht vorzeigbar empfinden.
  • In einem Schlafzimmer, das unruhig wirkt weil zu viele Dinge den Raum stören kann man schlechter einschlafen weil man sich nicht so geborgen fühlt.
  • Seltenes aber notwendiges Putzen in Küche und Bad kann auf eine Depression hindeuten, die bestreffende Person hat einfach keine Energie anzupacken. Ein unordentliches Badezimmer hat möglicherweise damit zu tun, dass der Bewohner sich selbst nicht wertschätzt.
  • Charaktere mit einer konservativen Persönlichkeit heben oft Dinge wie ein Teeservice, das nicht benutzt wird, ein altes Fahrrad oder Ölgemälde auf, weil sie gegebenenfalls von den Großeltern stammen. Hier möchte man die Tradition wahren und keine Änderung haben. Es kann pathologische Züge annehmen, wenn Menschen zusätzlich solche Dinge horten, die sie eventuell auf Flohmärkten günstig erworben haben. Doch nicht jeder Sammler von irgendwelchen Dingen ist ein Psychopath! Hier muss man sehr genau unterscheiden, um was es sich handelt und wie der Mensch sonst lebt.

Allerdings gibt es auch Forschungen, nach denen die Personen in einer nicht so ordentlichen Wohnsituation oder am Arbeitsplatz kreativer waren als Menschen, die fast schon steril leben. 

Letztlich muss aber jeder mit sich selbst ehrlich sein und überlegen, welches Maß an Unordnung für ihn gesund ist oder was ihn tatsächlich belastet. Also fragen Sie sich zunächst: Wie fühle ich mich in meinem Zuhause? Was sollte anders sein? Es ist auch wichtig wie gegebenenfalls Partner und Familie damit umgehen. Der eine mag etwas als chaotisch empfinden was für den anderen nicht schlimm ist.


helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
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