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Symptom Wechseljahre: Herzrasen und -stolpern

Frau, die ihre Hand auf die Brust legt.
Frau, die ihre Hand auf die Brust legt. © Puwadon Sang-ngern / www.pexels.com
Die Wechseljahre bringen für Frauen so einige Veränderungen und Umbrüche mit sich. Manche Frauen sind stärker betroffen als andere und auch nicht jede Frau spürt jedes Symptom gleich. So ist Herzrasen ein typisches Anzeichen vor, während und nach der Menopause. Wie soll man damit umgehen?

Woher kommt Herzrasen und Herzstolpern in den Wechseljahren?

Viele Frauen kennen das aus leidvoller Erfahrung. Man empfindet plötzlich Herzrasen oder Herzstolpern beziehungsweise hat das Gefühl, dass das Herz besonders stark hinter dem Brustbein pocht. Fast die Hälfte aller Frauen in den Wechseljahren kennt die Problematik. Mediziner gehen davon aus, dass das vegetative Nervensystem teilweise Fehlfunktionen hat. Das liegt daran, dass Progesteron und Östrogen in dieser Zeit wenig bis gar nicht mehr von den Eierstöcken produziert werden. Diese Hormone fungieren jedoch zusätzlich als Botenstoffe.

Wenn nun der Östrogenspiegel sehr niedrig ist verengen sich die Blutgefäße, was den Blutfluss beeinträchtigt. Somit steigt der Blutdruck an. Das hat kurzzeitiges Herzrasen zur Folge, meistens gepaart mit einer Hitzewallung. Oft bemerkt man das im Ruhezustand stärker, wenn man sitzt oder liegt und einschlafen möchte.

Frauen zwischen 45 und 54 Jahren kennen das zu Beginn der Wechseljahre (Perimenopause) oder gegen Ende der Wechseljahre (Postmenopause). Meistens kommen in der Zeit noch Stimmungsschwankungen, Schweißausbrüche und Schlafstörungen dazu.

Wichtig! Wenn der Puls sehr hoch ist (über 100 pbm), das Herzrasen sehr stark ist oder sich das Herzstolpern bedrohlich anfühlt, sollte man einen Termin beim Kardiologen machen. Es gilt abzuklären ob die Ursachen „nur“ von den Wechseljahren kommen oder ob andere Ursachen dahinter stecken.

Was kann man gegen das unangenehme Gefühl tun?

Eine wirkungsvolle Prävention für alle Arten von Herzproblemen, nicht nur in den Wechseljahren speziell ist Sport und eine gesunde salzarme Ernährung. Man sollte zwei, besser drei Mal die Woche einem Ausdauersport nachgehen. Das kann laufen, schwimmen, Rad fahren oder flottes Walken sein. Wichtig ist hierbei die Regelmäßigkeit.

  • Sinnvoll ist es dabei gegebenenfalls einen Fitnesstracker, Pulsmesser oder Schrittzäher zu verwenden um die Herzfrequenz überwachen zu können. Wer noch nie Sport gemacht hat, sollte sich vor Beginn der Aktivitäten mit seinem Hausarzt absprechen.
  • Stress ist ein großer Risikofaktor für die Herzgesundheit und sollte deshalb nach Möglichkeit vermieden werden. Man kann als Entspannungstechniken autogenes Training, Meditation und Yoga versuchen.
  • Guter und ausreichend Schlaf ist ebenfalls wichtig um sein Herz zu schützen. Vor dem Schlafengehen sollte man sich ruhige Rituale schaffen, keinen Sport oder andere anregende Tätigkeiten mehr ausüben.
  • Es gibt die Möglichkeit der Hormonersatztherapie oder pflanzliche Mittel die die Beschwerden lindern sollen. Hier sollte man aber vorher unbedingt mit dem behandelnden Arzt absprechen, was geeignet ist.
  • Vermeiden Sie Alkohol, Nikotin und zu viel und spät Koffein zu sich zu nehmen. Das trägt auch dazu bei, dass man gut schlafen kann.
  • Wenn man gerade Herzrasen und Herzstolpern hat, hilft es ein Glas kaltes Wasser zu trinken und tief in den Bauch zu atmen.

Wer unsicher ist, sollte einen Termin beim Kardiologen machen, denn wenn man dort erfährt, dass organisch alles in Ordnung ist, kann man die unangenehmen Begleiterscheinungen des Wechsels leichter und besser ertragen.

Als Lichtblick in diesen wechselvollen Zeiten kann man sich vor Augen führen, dass mit der Menopause die Hormonkonzentrationen von Progesteron und Östrogen wieder angeglichen sind, wenn auch auf einem sehr niedrige Niveau. Wenn diese Achterbahnfahrt beendet ist, hören die lästigen Begleiterscheinungen auch wieder auf und den meisten Frauen geht es wieder richtig gut. Meist ist das zwischen 50 und 54 Jahren der Fall.

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
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