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Stangengebiss - Wirkung beim Reiten richtig einschätzen

Die Vielzahl verschiedener Gebisse ist riesig.
Die Vielzahl verschiedener Gebisse ist riesig.
Im Laufe eines Reiterlebens bleibt die Benutzung unterschiedlicher Zäumungen und Gebisse nicht aus, zumal es mittlerweile eine immense Auswahl davon gibt. Bevor Sie allerdings ein Neues, vor allem ein Stangengebiss verwenden, sollten Sie sich genau über dessen Wirkungsweisen informieren, denn nur so können Sie diese einschätzen und auch das richtige Gebiss wählen.

So können Sie einschätzen wie ein Stangengebiss wirkt

Es gibt eine solche Vielzahl an verschiedenen Gebissen, dass es unmöglich ist, alle zu kennen oder gar auszuprobieren. Die geläufigsten Gebisse sind jedoch: Wassertrensen, einfach oder doppelt gebrochen, einfache Stangengebisse aus Gummi oder Edelstahl, Pelhams oder verschiedene Formen der Kandare.

  • Grundsätzlich wirken alle Stangengebisse auf das Pferdemaul. In erster Linie die Zunge, den Gaumen, die Maulwinkel und die Laden. Aufgrund der Anzüge, die meist an Stangengebissen zu finden sind, kann das Gebiss durch die Trense auch Druck auf das Genick des Pferdes aufbauen und durch eine zusätzliche Kinnkette an der Trense, kommt noch Druck auf das Kinn.
  • Wie der Hebel genau einwirkt, hängt von der Länge und der Art der Anzüge ab. Die Wirkungsweise ist jedoch immer die gleiche: Durch einen Zug am Zügel dreht sich das Gebiss im Maul leicht und übt so Druck auf die Zunge aus. Außerdem überträgt sich der Zug durch die Trense auf das Genick. Die Pferde werden so dazu animiert, schneller im Genick nachzugeben. Ein langer Anzug wirkt zwar nicht so direkt, jedoch bewirkt er einen starken Zug auf Zunge und Genick. Kurze Anzüge wirken dagegen etwas geringer, aber dafür direkter und somit schneller.
  • Viele Stangengebisse haben eine sogenannte Zungenfreiheit, eine Aufwölbung in der Mitte der Stange, die etwas mehr Spielraum geben soll. Die Zungenfreiheit bewirkt, dass das einfache Stangengebiss näher an den Laden ist und direkter einwirkt. Bei einer Trense mit Anzügen allerdings, hat die Zungenfreiheit noch einen anderen Sinn. Durch das leichte Drehen der Stange drückt die Rundung der Zungenfreiheit an den Gaumen des Pferdes.
  • Die Kinnkette, die ein weiterer Bestandteil vieler Stangengebisse ist, lenkt die Wirkung des Zugs zudem auf das Kinn des Pferdes um und verhindert das drehen des Gebisses ein wenig. Dadurch macht eine richtig verschnallte Kinnkette das Gebiss etwas weicher. Ist die Kette zu lang hast sie keinerlei Wirkung eine zu kurze Kette dagegen wirkt mit mehr Druck auf der Zunge und kann das Pferd sogar verletzen.
  • Durch die so genannte Schärfe aller Stangengebisse sollten Sie diese nur als fortgeschrittener Reiter verwenden, wenn Sie in der Lage sind Ihr Pferd hauptsächlich über Sitz zu reiten und das Gebiss nicht mehr zum Lenken oder Biegen brauchen.

Wenn Sie nach einem für Sie und Ihr Pferd passenden Gebiss suchen, sollten Sie sich zuerst überlegen, wofür Sie das Gebiss nutzen und was Sie mit Ihrem Pferd erreichen wollen. Vergessen Sie bei der Auswahl des Gebisses nicht, dass nicht alle Pferde alle Gebisse mögen. Testen Sie also vorab ob Ihr Pferd damit klar kommt. Ob das ausgewählte Gebiss dann passt oder nicht, hängt allerdings von der Länge und der Dicke der Stange ab. Das Gebiss benötigt auf alle Fälle genügend Platz im Pferdemaul.

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