Speisekarten-Angst besiegen, so gelingt es

Was ist eine Speisekarten-Angst?

Wer noch nie davon gehört hat, gehört vermutlich eher nicht zur Generation Z, sondern ist älter. Viele junge Erwachsene leiden unter dem Phänomen, das Angst und Stress verursacht, wenn sie in einem Restaurant etwas von der Speisekarte bestellen müssen.

Diese Angst entsteht, wenn diese Personen auswärts essen gehen, wobei es nicht vorrangig um Fastfood-Restaurants geht, sondern eher um Restaurants, der gediegeneren Klasse.

Die Studienteilnehmer geben hier an, dass sie Stress empfinden, wenn sie aus der Karte wählen müssen, die Bestellung aufgeben müssen und sich beim Essen beobachtet fühlen. Betroffene haben Probleme, den Ober direkt anzusprechen und gegebenenfalls Änderungswünsche beim Gericht äußern zu müssen. Sie lassen dies lieber andere Personen am Tisch tun.

Weitere Gründe für die Speisekarten-Angst sind hohe Preise, die Sorge, dass es nicht schmeckt oder man das Falsche gewählt hat. Viele Betroffene geben an, dass sie gar nicht essen gehen, wenn sie nicht vorher die Speiskarte online gesehen haben. Hier kann man die Wahl ohne Peinlichkeit unter Umständen mehrmals in Frage stellen und revidieren, was im Restaurant vor Ort beschämend erscheint.

Ein weiteres Problem der Generation Z ist es, dass diese mangelnde Fähigkeiten der direkten Kommunikation haben, weil sie überwiegend digital kommunizieren, allerdings auch weniger mittels Sprache, sondern häufig nur mit Emojis und kurzen Snaps. Die physische Realität wird als bedenklicher eingeschätzt, als die digitale Welt.

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Zudem hat die Corona-Krise viele junge Menschen verlernen lassen in direktem Augenkontakt mit anderen Menschen zu sprechen und entsprechend zu reagieren. Hier sind zum Teil große Defizite im gesellschaftlichen Miteinander entstanden.

Was kann man gegen die Angst tun?

Wer sich nun erkannt hat und die Speisekarten-Angst loswerden möchte, sollte folgende Dinge ausprobieren:

• Vor dem Restaurantbesuch kann man die Speisekarte intensiv studieren und sich überlegen, wie man einen möglicherweise vorhandenen Sonderwunsch formulieren möchte.
  
• Sinnvollerweise sucht man sich ein Ersatzgericht aus, sollte die erste Wahl nicht vorhanden sein. Die Gerichte kann man sich auf einem Zettel notieren und „lernen“, etwa wie die Aussprache einer bestimmten Speise.
  
• Bei der Bestellung selbst im Gasthaus kann man sich Zeit lassen, eine Wahl zu treffen. Es wirkt aufgesetzt, wenn man die Bestellung im Stakkato herunterspult.
  
• Es ist auch keine Schande, den Ober nach einer Empfehlung zu fragen, wenn man beispielsweise bestimmte Nahrungsmittel nicht zu sich nimmt oder Allergien hat.
  
• Wer auf der Tageskarte auswählt, hat weniger Probleme sich zu entscheiden, wenn die Speisekarte seitenlang ist.
  
• Es geht auch „nur“ um ein Essen, das vielleicht im Nachhinein nicht die beste Wahl war, aber es ist nichts passiert. Es muss also nicht die „perfekte“ Wahl sein, denn die gibt es sowieso nicht.
  

Auch bei diesem Problem gilt, wie meistens: „Übung macht den Meister“. Man kann ganz bewusst diese Situation suchen um sich der Angst zu stellen, Vielleicht wählt man ein Restaurant, in dem man noch nie war und das weiter weg vom üblichen Lebensmittelpunkt ist. So kann man das, im Fall einer vermeintlichen Blamage, ganz entspannt sehen.