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Sozialisation und Erziehung - den Unterschied einfach erklären

Erziehung ist eine bewusste Einflussnahme.
Erziehung ist eine bewusste Einflussnahme.
Die Unterscheidung zwischen Erziehung und Sozialisation ist nicht ganz einfach, besonders, da die Grenze dazwischen manchmal kaum vorhanden ist. So können Sie die Begriffe ohne große wissenschaftliche Abhandlungen erklären.

Kennzeichen der Sozialisation

  • Wenn ein Kind in diese Welt kommt, hat es kein Wissen darüber, wie es sich verhalten muss, um von der Gesellschaft akzeptiert zu werden. Es weiß weder, welche Kleidung es tragen muss, noch etwas über Tischsitten und welches Verhalten von der Gesellschaft akzeptiert wird.
  • Im Laufe seines Lebens lernt der Mensch, wie er sich verhalten muss, um in der Gesellschaft nicht anzuecken. Dieser gesamte Prozess wird als Sozialisation bezeichnet.
  • Dieser Lernprozess findet zum Teil einfach nur durch unbewusste Interaktionen statt. Der noch unwissende Mensch führt eine Handlung aus und die Gesellschaft reagiert darauf. Beispiel: Das Kind möchte etwas haben und nimmt es sich einfach. Es stößt auf Ablehnung, man lässt ihm die "Beute" nicht.
  • Erziehung gehört mit zur Sozialisation, denn einen Teil der unerwünschten bzw. gewünschten Handlungen bekommt ein Mensch erklärt, er lernt also nicht nur die Handlung und Reaktion der Gesellschaft, sondern auch durch eine bewusste Beeinflussung.

Da Sozialisation die gesamte Entwicklung zur Eingliederung in eine bestehende Gesellschaft bedeutet, ist Erziehung ein Teil davon.

Kennzeichen der Erziehung

  • Dieser Begriff geht auf das althochdeutsche "irziohan" zurück, der "herausziehen" bedeutet. Denken Sie dabei nicht an einfaches Herausreißen, sondern an Selektieren oder den sogenannten Erziehungsschnitt eines Gärtners an einem Baum.
  • Es geht bei Erziehung darum, das Bewusste herauszubilden, um das Formen. Das Erziehen eines Menschen ist eine bewusste Beeinflussung hin zu gewünschten Verhaltensweisen. Um auf das Beispiel zurückzukommen: Das Kind bekommt Eigentumsbegriffe erklärt, damit es sich nicht einfach nimmt, was es möchte.
  • Diese Art der Beeinflussung setzt voraus, dass der Erziehende eine konkrete Vorstellung davon hat, wie der erzogene sich verhalten soll. Außerdem muss er einen Wissensvorsprung haben. Im Beispiel weiß der Erzieher, dass die Gesellschaft es nicht duldet, wenn sich jemand einfach etwas nimmt (Wissensvorsprung). Des Weiteren möchte er den Erzogenen in die Gesellschaft integrieren (Zielvorstellung).
  • In der Regel laufen Sozialisation und Erziehung in eine Richtung. Der Mensch wird in ein soziales Umfeld integriert, lernt durch Interaktion und bewusste Einflussnahme, wie er in einer Gesellschaft Erfolg haben kann. Da Erziehung aber eine bewusste Beeinflussung ist, kann diese im Einzelfall auch gegen eine Sozialisation wirken, z. B. wenn in gesellschaftlichen Randgruppen bewusst gegen die Gesellschaft erzogen wird.
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