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Sollte man Brennholz abdecken?

Holzstapel im Freien
Holzstapel im Freien © Radek Grzybowski / unsplash.com
Seit die Menschen Feuer kennen, ist Holz als Wärmelieferant begehrt. Das Interesse an Brennholz hat noch einmal einen Kick bekommen, nachdem die Preise für die fossilen Brennstoffe für viele Haushalte eine schwere Last geworden sind. Es bedarf aber der richtigen Lagerung, will man den Energiegehalt von Holz effektiv nutzen.

Warum man Brennholz abdecken sollte

Sie sollten Brennholz immer abdecken. Ohne Abdeckung haben Sie das Risiko, dass die obersten Schichten des Stapels dann feucht oder nass sind, wenn Sie das Holz zum Heizen brauchen. Da das vorrangig im Winter der Fall ist, wird das oft passieren. Auf der sicheren Seite ist derjenige, der die Mühe nicht scheut und sein Brennholz vor Niederschlag schützt. Die Abdeckung soll aber nur als Mütze dienen und keinesfalls die Luft vom Stapel fernhalten. 

 Grundsätzlich sollten die Stämme immer gespalten werden, bevor man sie zum Trocknen stapelt. Je größer die Oberfläche ist, desto besser die Trocknung. Besonders gilt das für Birkenholz. Diese Holzart hat die Eigenschaft, eine lederähnliche Rinde zu besitzen, die das Holz nicht atmen lässt. Wird Birke roh länger als 4 bis 5 Monate gelagert, beginnt das Holz zu stocken und verliert an Heizenergie. Können Sie es nicht spalten, müssen Sie mit dem Beil Fenster in die Rinde schlagen, damit Luft an das Holz kann. Im Abstand von etwa 20 cm schälen Sie handtellergroße Flächen ab, je mehr, desto schneller trocknet es. 

Handelt es sich um sogenanntes Dünnholz von Fichte, Kiefer, usw. können Sie auf das Spalten verzichten und es erst vor dem Verbrauch auf Scheitgröße schneiden. Der Durchmesser für Dünnholz endet etwa bei 10 cm. Die meisten Lieferanten bieten inzwischen auch schon aufbereitetes Brennholz an. Sie dürfen dann wählen, in welcher Länge und Stärke geliefert werden soll. Selbstverständlich ist eine solche Vorbehandlung nicht kostenlos und wer die Mittel und Möglichkeiten hat, sich das Brennholz selbst zu schlagen und aufzubereiten, kann kräftig sparen. 

Ist das Holz jetzt trocken?

Im Allgemeinen kann man davon ausgehen, dass der Feuchtigkeitsgehalt des gespaltenen Holzes nach 2 Jahren bei akzeptablen Werten liegt. Sicherer ist eine Lagerung über 3 Jahre. Es macht auch einen Unterschied, um welche Holzart es sich handelt und wie kleinteilig es gespalten ist. Um den tatsächlichen Feuchtigkeitsgehalt zu prüfen, gibt es spezielle Messgeräte im Handel. Sie können aber darauf vertrauen, dass 3 Jahre gelagertes Holz ausreichend trocken ist, wenn es sachgerecht gelagert wurde. Bedenken Sie, dass noch feuchtes Holz im Ofen oder Kamin erst vom vorhandenen Feuer restlos getrocknet werden muss, bevor es selbst Energie abgeben kann. Sie wenden also teuer bezahltes Material auf, um Wasser zu verdampfen, dass dann womöglich noch Schäden am Schornstein hinterlässt.

Wie das Holz gut trocknet

Die wichtigste Voraussetzung für gute Trocknung ist Luftbewegung. Versuchen Sie beim Abdecken des Stapels immer freie Rundumsicht einzuhalten. Seitlich soll der Stapel vollständig frei sein, nur die Oberseite benötigt Schutz. Im Handel werden passende Planen für verschiedene Stapelgrößen angeboten. Sollte Ihre Plane viel zu groß sein, überlegen Sie, wie sie die überschüssige Fläche so unterbringen, dass die Flanken am Stapel offen bleiben. Nehmen Sie dafür auch eine Falte in Kauf, die z.B. mit einem Seil oder mit einer Beschwerung  fixiert werden kann. 

So kann die Abdeckung befestigt werden

An den vorgefertigten Abdeckplanen finden sich Ösen, durch die Sie eine Schnur ziehen können. Schauen Sie sich das System an LKW-Planen ab. Die Schnur tackern Sie an den darunter liegenden Holzstücken seitlich an. Sie können auch einzelne Befestigungen an den Ösen anbringen, indem Sie etwa Draht verwenden oder Gummiseile. Achten Sie darauf, dass der Regen gut von der Abdeckung abfließen kann, es sollten keine Pfützen darauf stehen bleiben. Sie erreichen das gut, wenn Sie am Stapel eine Art First in der Mitte aufbauen, damit ein Gefälle entsteht.

Gut beraten ist derjenige, der dauerhaftes Plattenmaterial zur Verfügung hat. Das können solche aus Blech sein oder auch aus Kunststoff. Daraus lässt sich ein richtiges Dach bauen, bei dem man die Traufe in die gewünschte Richtung leitet und das immer wieder verwendet werden kann. Auch hier können Sie an den Rändern Bohrungen setzen und die Tafeln am Stapel fixieren. Gehen Sie dabei nicht zu zaghaft vor, es können hier beträchtliche Windkräfte auftreten.

Ein Kaminfeuer verbreitet ein gewisses heimeliges Flair, das neben einer modernen Heizung noch für Gemütlichkeit sorgt. In Übergangszeiten werden Sie aber auch gern die Heizung ganz einsparen und Ihr Heim ausschließlich mit Holz heizen, das nur eine ganz geringe Restfeuchte haben sollte. Dafür müssen Sie das Holz abdecken.

helpster.de Autor:in
Wil Flammiger
Wil FlammigerWil ist gelernter Landwirt mit großem Garten und ausgebildeter Schweißer. Im Laufe der Jahre hat er sich Fertigkeiten im Heim- und Handwerk selbst angeeignet, diese Erfahrungen gibt er schon seit vielen Jahren bei helpster.de weiter.
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