Einkommenssteuerbescheid kurz erklärt
Steuerpflichtige geben einmal im Jahr eine Steuererklärung ab. Durch den folgenden Steuerbescheid des Finanzamtes, der entweder postalisch oder aber auch elektronisch zugeschickt wird, wird der Steuerpflichtige darüber informiert, welche Steuern er nach Steuerart in welcher Höhe zu bezahlen hat. Der Bescheid enthält auch die genaue Berechnung dieser Steuern.
Heute werden die meisten Steuererklärungen über ELSTER elektronisch an das Finanzamt geschickt. Dies soll eine geringere Fehlerquote und auch eine schnellere Bearbeitungszeit ermöglichen. Der Steuerpflichtige erhält seinen Steuerbescheid dann sowohl in elektronischer Form als auch in Papierform.
Wie ist ein Steuerbescheid aufgebaut?
Ein Steuerbescheid ist ein standardisiertes Dokument, das aus mehreren Seiten besteht. Er ist folgendermaßen aufgebaut:
- Er enthält auf der ersten Seite alle relevanten, persönlichen Daten des Steuerpflichtigen, wie Name, Adresse, Steuernummer und auch die Bankverbindung.
- Der Bescheid weist dann auch den Betrag aus, der als Steuernachzahlung zu leisten ist oder die Steuererstattung, die dem Steuerpflichtigen zusteht.Müssen Steuern nachgezahlt werden, ist auf dem Bescheid auch die Bankverbindung des Finanzamtes angegeben, sowie das Fälligkeitsdatum bis zu welchem diese Zahlung geleistet werden muss.
- Die zweite Seite des Steuerbescheides enthält eine Auflistung der gesamten Einkünfte des Steuerpflichtigen sowie die Berechnung der daraus resultierenden Steuern.
- Gab es Abweichungen zu der eingereichten Steuererklärung, so werden diese im Unterpunkt „Erläuterungen“ erklärt.
Wie kann ich meinen Steuerbescheid prüfen und verstehen?
Es ist wichtig, einen Steuerbescheid zu verstehen und auch zu prüfen, denn er kann fehlerhaft sein. Dies kann man folgendermaßen durchführen:
Prüfung der Formalien
Zunächst einmal sollte man bei einem Steuerbescheid die Angaben zur Person und insbesondere die Richtigkeit der Steuernummer prüfen. Diese befindet sich in der linken Kopfzeile auf der ersten Seite des Bescheides. Ist die Nummer falsch, muss man dies dem Finanzamt mitteilen.
Kontrolle der Steuerfestsetzung
Der Steuerbescheid enthält ferner eine Festsetzungstabelle, aus der man entnehmen kann, ob und in welcher Höhe man als Steuerpflichtiger Geld nachzahlen muss oder zurückerhält. Auch sind hier die einzelnen Beträge zur Einkommensteuer, Kirchensteuer und auch zum Solidaritätsbetrag aufgeführt. All diese Angaben sollte man dann mit den eigenen Werten aus der Steuererklärung vergleichen.
Prüfung der Steuerberechnung und der Erläuterungen
Direkt im Anschluss an die Bankverbindung auf dem Bescheid wird die Steuerberechnung aufgelistet. Diese zeigt zuerst die Einkünfte auf und schließt mit dem Betrag ab, den der Steuerpflichtige zu versteuern hat - inklusive des Solidaritätszuschlages. Auch diese Daten sollte man mit den eigenen Angaben in der Steuererklärung abgleichen. Vorab empfiehlt es sich jedoch, den Unterpunkt „Erläuterungen“ zu lesen, da dort nämlich die Abweichungen des Finanzamtes von den eigenen Angaben in der Steuererklärung bereits erläutert werden.
Fristen
Ein Steuerbescheid ist zunächst einmal nur vorläufig, denn er enthält auch Einspruchsfristen. Diese sollte man ebenfalls kennen. Er wird erst dann wirksam, wenn die Einspruchsfrist verstrichen ist. Bei einem wirksamen Steuerbescheid muss dann ggf. eine Steuernachzahlung bis zum angebenen Datum geleistet werden.
Steuerbescheide können fehlerhaft sein. Deshalb ist es wichtig, den Bescheid richtig lesen und verstehen zu können und auch die Einspruchsfristen zu kennen. Schließlich geht es um Ihr Geld.
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