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Shiba Inu - die Hunderasse kennen und richtig behandeln

Ein Shiba Inu
Ein Shiba Inu © Bryce Carithers / www.pexels.com
Der Shiba Inu ist eine sehr alte, japanische Hunderasse. Sie spielen mit dem Gedanken, einen Shiba Inu als neuen Mitbewohner und Familienmitglied einziehen zu lassen? Hier erfahren Sie alles Bedeutsame über den Charakter, das Wesen, die Erziehung und Auslastung dieser tollen Hunde.

Was braucht der Shiba Inu, um ein gutes Leben zu haben?

Wie jeder Hund hat auch der Shiba Inu seine ganz individuellen Eigenschaften und daraus resultierende Bedürfnisse, die erfüllt werden möchten. In den folgenden Abschnitten erfahren Sie alles Wissenswerte zu dieser Rasse. Behandelt werden die Themen:

  • Beschäftigung und Auslastung
  • Wesen und Charakter
  • Haltungsbedingungen und Erziehung, Sozialisierung

Beschäftigung und Auslastung des Shiba Inu

Der Shiba Inu zeichnet sich durch einen wachen, klaren Verstand und große Bewegungsfreude aus. Entsprechend seiner hohen Intelligenz möchte er sinnvoll beschäftigt und geistig ausgelastet werden. Damit ist nicht gemeint, dass der Shiba Inu mit dem Auswendig lernen von eher sinnlosen Tricks und Kunststücken zufrieden wäre. Um seinen Verstand wirklich einsetzen und nutzen zu können, eignen sich eher Dinge wie Nasen- und Fährtenarbeit oder Sportarten wie Agility.

Wenn der Shiba Inu an einer Sportart allerdings keinen Sinn erkennt, werden Sie ihm das schnell anmerken. In diesem Fall schauen Sie sich weiter nach einer auslastenden Beschäftigung um. Da der intensive Gebrauch des Geruchssinns bei Hunden viel Ausdauer und Konzentration erfordert, sollte Nasen- und Fährtenarbeit eine recht sichere Sache sein, wenn es um die Beschäftigung und Auslastung geht.

An stumpfsinnigen Beschäftigungen wie dem bloßen Apportieren von Spielzeugen wird der Shiba Inu keine große Freude haben; er wird schlicht keinen Sinn darin sehen. Probieren Sie daher gerne verschiedene Sportarten und Beschäftigungen aus, bis Sie das Richtige für den Hund und für sich gefunden haben. 

Nasenarbeit kann auch in den eigenen vier Wänden angeboten werden: Im Fachhandel für Hundebedarf finden Sie Intelligenzspiele, bei denen der Hund mit seiner Nase Belohnungen erschnüffelt. Indem der Hund die richtigen Schlussfolgerungen trifft und Hindernisse beseitigt, erhält er dann seine Belohnung. Probieren Sie es einfach aus.

Und natürlich viel Bewegung an der frischen Luft. Wind, Regen und Schnee stören den Shiba Inu dabei überhaupt nicht. Für Sie bedeutet das: Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur unpassende Kleidung. Ihre eigene Gesundheit und auch die des Hundes wird es Ihnen danken, wenn Sie bei jedem Wetter ausgedehnte Spaziergänge unternehmen.

Wesen und Charakter

Aufgrund seines sehr klaren Verstandes und seinem ganz eigenen Kopf kann es vorkommen, dass der Shiba Inu Ihre Kommandos dann und wann infrage stellen wird. In diesem Fall bleiben Sie bitte unbeirrt, konsequent und dennoch liebevoll mit Ihrem Hund. Regelmäßige Wiederholungen der Grundkommandos (Sitz, Platz, Aus und Rückruf) mit positiver Bestärkung festigen die Bindung zwischen Hund und Mensch. Wenn Sie es einmal geschafft haben, dass der Shiba Inu sich an Ihnen orientiert und Ihnen vertraut, haben Sie einen sehr guten vierbeinigen Freund und Mitbewohner gewonnen.

Was der Shiba Inu sich aus seinen Ursprüngen bis heute erhalten konnte, sind seine Wachsamkeit und seine Freude am Jagen. Vor allem letzteres erfordert Ihrerseits eine beständige Auslastung und sinnvolle Beschäftigung des Hundes, da er dies sonst in die eigenen Pfoten nehmen wird. Wird dem Shiba Inu langweilig, findet er Mittel und Wege, das zu ändern. Es sei denn, er kann auf Ihre Unterstützung gegen die Langeweile hoffen.

Insgesamt ist der Shiba Inu innerhalb seiner Familie ein sehr freundlicher und aufgeweckter Hund, mit dem Sie viele schöne Jahre erleben können. Auch für Kinder ist der Shiba Inu ein toller Freund, wenn er als eigenständiges Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen anerkannt wird. Dies bedeutet, dass es von Kindern wie auch von Erwachsenen respektiert werden muss, wenn der Hund sich in seinen Korb oder sein Bett zurückzieht und sich ausruhen möchte. An seinen Rückzugsorten sollte er diese Möglichkeit jederzeit haben. Das sollte angesichts seines lebhaften Wesens und Charakters keine Schwierigkeit darstellen. Ihre Familie und Sie werden viele erfüllte Stunden mit Ihrem Shiba Inu haben – da kann man ihm auch mal seine Ruhe gönnen.

Als sehr wachsamer Hund hat der Shiba Inu ein scharfes Auge auf sein zu Hause, er vertraut Fremden auch nicht allzu sehr. Auf Bewegungen und Geräusche auf „seinem“ Grundstück oder vor seiner Türe wird er durch Bellen aufmerksam machen. Hierbei ist es wichtig, dass Sie dem Hund nicht die volle Verantwortung übertragen. Er darf den Besuch gerne ankündigen oder auf ungewöhnliche Dinge durch Bellen hinweisen. Nachdem er dies getan hat, sollte der Hund gelobt und zunächst auf seinen Platz (Bett oder Korb) geschickt werden, währen Sie sich um alles Weitere kümmern. Auch ein sehr intelligenter Hund wie der Shiba Inu kann durch zu viel Verantwortung für Haus und Familie überfordert werden.

Haltungsbedingungen und Erziehung, Sozialisierung

Wie bereits erwähnt, hat der Shiba Inu seinen ganz eigenen Kopf, in dem ein wacher Verstand wohnt. In der Erziehung ist es daher wichtig, den Shiba Inu mit liebevoller Konsequenz zu behandeln. Vertrauen ist beim Shiba Inu, wie bei jeder anderen Rasse auch, ein sehr wichtiger Aspekt für ein friedliches Zusammenleben und die Basis für eine gelungene Erziehung.

Fast noch höher als die gute Erziehung ist die gute Sozialisierung zu bewerten. Sozialisierung bedeutet, dass der Shiba Inu seine Lebenswelt in kleinen Schritten kennenlernen darf. Je jünger der Hund, desto kleiner die Schritte. Wenn Sie sich für einen Shiba Inu Welpen entscheiden, fangen Sie natürlich nicht mit dem größten Programm an, sondern Sie zeigen dem Welpen Stück für Stück seine Lebenswelt. Das ist deswegen wichtig, weil eine gute Erziehung nur dann gelingt, wenn der Hund mit alltäglichen Dingen wie anderen Menschen, Hunden, Kinderwägen und Rollatoren vertraut ist und sich nicht davor fürchtet.

Für die Sozialisierung mit anderen Hunden ist es sinnvoll, sich nach einer qualitativ hochwertigen Hundeschule mit einer Welpen -Spielgruppe umzusehen. Qualitativ hochwertig bedeutet in dem Fall, dass die Welpen nicht einfach sich selbst überlassen, sondern liebevoll begleitet werden. Sätze wie „Das machen die schon unter sich aus“, wenn zum Beispiel ein sichtlich gestresster und überforderter Welpe in der Gruppe umhergeschubst und bedrängt wird, sollten bei Ihnen alle Alarmglocken läuten lassen.

So etwas sollte in keiner guten Spielgruppe oder Hundeschule vorkommen, schlimmstenfalls verspielen Sie dadurch das wertvolle Vertrauen Ihres Hundes. Zudem sollten es keine zu großen Gruppen sein: Zehn Welpen pro Gruppe sollten das Maximum sein.

Für ältere Hunde gibt es dem Alter entsprechende Spielgruppen, am besten erkundigen Sie sich direkt bei den Hundeschulen in Ihrer Nähe.

Noch ein Wort zum Thema Vertrauen: Seien Sie für Ihren Hund jederzeit der sichere Hafen. Lassen Sie ihn keine Situation, in der er sich unwohl fühlt, einfach alleine regeln. Nur dann wird der Shiba Inu sich an Ihnen orientieren und in Ihren Kommandos und Ansagen einen Sinn erkennen – wie wichtig gerade dieser Punkt für einen Shiba Inu ist, ist bereits bekannt.

Zum Thema Auslauf muss an dieser Stelle nochmals auf den ausgeprägten Jagdtrieb des Shiba Inu hingewiesen werden. Einen Shiba Inu im Wald oder Feld frei laufen zu lassen, kann sich auch bei bester Erziehung und Sozialisierung als nahezu unmöglich herausstellen. Zu hoch ist die Gefahr, dass er schon beim Anblick einer Maus oder eines Vogels alles vergisst und sich auf die Jagd begibt. Auch wenn Sie einen eigenen Garten haben, muss dieser sehr hoch umzäunt sein, da der Shiba Inu kein Problem damit hat, über einen zu niedrigen Zaun zu springen.

Ich empfehle daher eine Schleppleine und ein gut sitzendes Geschirr als Grundausstattung für Spaziergänge. Von einem Halsband rate ich in dieser Konstellation ausdrücklich ab. Wenn der Shiba Inu nämlich einen schnellen, unerwarteten Satz nach vorne macht, kann er sich schwere Verletzungen im Bereich der Halswirbelsäule und im Rücken zuziehen. Mit einem hochwertigen und passenden Geschirr können Sie ihn davor schützen. Dieses kaufen Sie am besten im Tierfachhandel vor Ort, damit Sie ein wirklich gut passendes finden.

Grundlegendes zur Pflege

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Shiba Inu ein ganz fantastischer Hund ist – wenn Sie die hier genannten Dinge beherzigen. Es sind keine rassetypischen Erkrankungen bekannt, die das Leben eines Shiba Inu verkürzen könnten, er kann also 13–15 Jahre alt werden. Sein relativ kurzes Fell hält den pflegerischen Aufwand in Grenzen. Es reicht aus, wenn Sie sein Fell 2–3-mal wöchentlich bürsten. Eine Ausnahme bildet die Zeit des Fellwechsels: In dieser Zeit ist tägliches Bürsten angebracht, da der Shiba Inu dann große Mengen seiner beachtlichen Unterwolle verliert. Durch tägliches Bürsten unterstützen Sie den Fellwechsel und auch Ihre Teppiche und Polster werden es Ihnen danken.

Wenn Ihre Wahl nun auf einen Shiba Inu gefallen ist, kann ich Ihnen nur dazu gratulieren, ich wünsche Ihnen viele tolle Jahre mit Ihrem neuen Mitbewohner!

helpster.de Autor:in
Andrea Herrmann
Andrea HerrmannUrlaub mit Haustieren - darüber könnte die Schriftstellerin Andrea ganze Bücher schreiben. Seit über 20 Jahren lebt sie mit ihren Hunden und anderen Haustieren an der Ostsee. Im Urlaub ist sie gerne mit der Bahn und ihren Tieren in Skandinavien unterwegs.
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