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Schrank unter die Treppe bauen - Hohlräume sinnvoll nutzen

Treppenflur mit doppelter Treppe und Schränken (Gespiegelt)
Treppenflur mit doppelter Treppe und Schränken (Gespiegelt) © LARO Studio / unsplash.com
Um den leeren Raum unter einer Treppe sinnvoll zu nutzen, bietet sich die Einrichtung als Stauraum an. Einen dafür passenden Schrank zu finden, ist allerdings äußerst mühsam und führt fast immer zu einem Kompromiss. Ein befriedigendes Ergebnis werden Sie nur erreichen, wenn Sie sich dieses Möbel selber bauen. Dazu ist jeder Heimwerker in der Lage, dem der Umgang mit Holz und Schrauben geläufig ist. Diese Hinweise sollen Ihnen helfen, weniger Fehler zu machen.

Gut geplant ist halb gelungen

Am besten fertigen Sie sich eine Skizze mit den vorhandenen Maßen an und konzipieren die Front des Schrankes. Wenn Sie den Schrank bequem benutzen möchten, ist es sinnvoll, ihn deutlich schmaler zu bauen als die Treppenbreite. Beachten Sie aber, dass dann eine Tür nur in Richtung des Aufgangs angeschlagen werden kann. Wird das nicht gewünscht, oder ist es nicht möglich, sollten Sie die Bauhöhe in 2 oder 3 Etagen einteilen, die dann eigene, kleine Türen haben. Manche schlagen beim Öffnen an die Schräge der Treppe an. Vielleicht gefallen Ihnen aber auch Türen, die man nach unten aufklappen kann

Als Türen können Sie vorteilhaft auf fertige Lamellentüren vom Baumarkt zurückgreifen. Teilen Sie die Fächer gleich in die für die Türen passenden Maße ein.

Bevor Sie die Wandfläche unter der Treppe zubauen, überlegen Sie, ob die Installation einer Beleuchtung sinnvoll wäre.

Das geeignete Material beschaffen

  • Für die Rahmenkonstruktion sind Kanthölzer von 6 bis 8 cm Stärke die richtige Wahl. Rechnen Sie mit der 5 bis 6-fachen Raumhöhe an Bedarf. Die Seitenwand bauen Sie aus gehobelten Profilbrettern oder Paneelen. Zu den Türen wurde bereits etwas gesagt, denkbar wäre auch ein Vorhang.
  • Als Ablage dienen dann wieder dünne Holzbretter, die man in Plattenform im Baumarkt findet. Somit müssen Sie nicht für jede Etage einzelne Bretter zuschneiden. Finden Sie Pressspanplatten in geeigneter Größe, sind diese auch vorteilhaft verwendbar. Eine Stärke von 10 mm ist völlig ausreichend. Zeichnen Sie sich die passende Form auf und sägen Sie das Ganze mit der Stichsäge in einem Stück aus der Platte heraus. 
  • Je nach Größe des Objekts sollten Sie mit Kosten zwischen 300 und 500 € rechnen. 

So wird ein Schrank draus

  1. Die ersten Teile sind die beiden Stützen an der Flanke, die bis zur Decke reichen und dort und am Fußboden mit Metallwinkeln verschraubt werden. An der Innenseite schrauben Sie für jede Etage ein Querholz ein, das die Höhe der Fächer bestimmt und ihre Tiefe. In der Regel wird der Schrank so breit sein wie es die Treppe vorgibt, natürlich können Sie auch breiter bauen, wenn der Platz vorhanden ist und gebraucht wird. 
  2. Nun fertigen Sie aus dem Kantholz Trägerböcke für jede Etage an, die unter der Treppe stehen. Die Höhe muss mit den Querhölzern an der Flanke übereinstimmen. Die Stützen verschrauben Sie unter die Querhölzer und diese verschrauben Sie mittels Metallwinkel mit der Rückseite der Treppe und dem Fußboden. 
  3. Sollte die Treppe hinten offen sein, verkleiden Sie sie mit gehobelten Schalungsbrettern, dann bauen Sie die Ablagen ein. Sie liegen auf den gerade genannten Böcken am Rücken der Treppe und auf den Querhölzern an der Flanke. Wer es gern akkurat mag, kann die Ablagen so aussägen, dass kein Kantholz mehr zu sehen ist. 
  4. Unter der Treppe bieten die Stützen wenig Auflage, bedingt durch die Schräge. Dort empfiehlt es sich, die Kante der Ablagen auch anzuschrägen, damit sie breiter aufliegen. Haben Sie die Inneneinrichtung abgeschlossen, verkleiden Sie nun die offenen Flächen an der Front und an der Flanke. Vorn bleibt nur noch der Platz für die Türen frei. 
  5. Sägen Sie die Frontbretter oben im Winkel der Treppe zu und verdecken Sie die Spalten mit einer Viertelleiste. Messen Sie die genauen Maße der Türen aus. Sie sollten nach dem Einbau nur kleine Fugen aufweisen. Sie werden mit geeigneten Scharnieren an den Kanthölzern befestigt.
  6. Es ergibt sich möglicherweise, dass die Türen an der Flanken nach außen öffnen, während die anderen kontra angeschlagen sind. Zum Zuhalten der Türen eignen sich Magnetverschlüsse. Zum Öffnen bekommt jede Tür einen Knopf, wenn er nicht schon vorhanden ist.
  7. Sollten Sie einen Vorhang für jede Etage bevorzugen, haben Sie die freie Wahl, wie breit er sein soll. Den besten Zugang gewährt eine Gardinenschiene, die bis an die Treppe reicht. Die freibleibenden Dreiecke müssen Sie verschalen.     

Jeder Heimwerker macht irgendwas irgendwann das erste mal. Es ist deshalb keine Schande, wenn Ihnen dies oder das beim ersten mal nicht perfekt gelingt. Manches muss auch nachgebessert werden, aber das darf Ihnen nicht den Spaß an der Sache verderben. Es kann kein großer Schaden entstehen, wenn Sie einmal daneben greifen: Man lernt nie aus und bei beengten Raumverhältnissen ist zusätzlicher Stauraum immer willkommen. Das Endergebnis ist maßgebend und dafür wird Ihnen jeder Außenstehende Anerkennung zollen.

helpster.de Autor:in
Wil Flammiger
Wil FlammigerWil ist gelernter Landwirt mit großem Garten und ausgebildeter Schweißer. Im Laufe der Jahre hat er sich Fertigkeiten im Heim- und Handwerk selbst angeeignet, diese Erfahrungen gibt er schon seit vielen Jahren bei helpster.de weiter.
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