Schloss Wolfskuhlen - die Fakten zum Spukhaus
Schloss Wolfskuhlen, auch Schloss Budberg genannt, ist eine sehr baufällige Ruine eines ehemaligen Rittergutes bei Rheinberg in Nordrhein-Westfalen aus dem 13. Jahrhundert. Zahlreiche Legenden ranken sich um das verwitterte Anwesen, das dadurch ein großer Touristenmagnet geworden ist. Bedauerlicherweise ist Schloss Wolfskuhlen nach einem Großbrand akut einsturzgefährdet. Zahlreiche Warnhinweise verbieten aus gutem Grund das Betreten des einsturzgefährdeten Gemäuers. Das Dach fehlt bereits und auch die obere Etage ist so gut wie abgetragen. Die meisten Fenster sind mit Brettern vernagelt. Leider findet sich derzeit kein Investor, der das denkmalgeschützte Gebäude von Grund auf saniert und wieder zu einstiger Blüte führt. Der jetzige Besitzer des Geländes, dem der gegenüberliegende Wolfskuhlenhof gehört, hat seine Pläne längst aufgegeben. Aus dem Spukschloss sollte ursprünglich ein Wohnheim, umgeben von schmucken Reihenhäusern, werden.
Doch was macht den ganz besonderen Reiz dieses angeblichen Spukschlosses aus? Alles beginnt damit, dass hier nach den Zweiten Weltkrieg ein Kinderheim untergebracht gewesen sein soll. Angeblich sollen hier mehrere Kinder gequält und ermordet worden sein, die noch heute ihr Unwesen als Geister treiben. Die erst frische Erinnerung an den Nationalsozialismus und seine Greueltaten mögen hier Pate gestanden haben. Dann soll Schloss Wolfskuhlen angeblich den Mittelpunkt eines negativen (auf dem Kopf stehenden) Pentagramms bilden. Dessen Ecken sollen die Schlösser Schloss Tervort, Schloss Ossenberg, Schloss Lauersfort, Schloss Cassel und Schloss Blömersheim bilden. Doch schon ein rascher Blick auf die Karte entlarvt auch diesen Mythos. Ein Pentagramm, ob auf dem Kopf stehend oder nicht, ist dort beim besten Willen nicht zu entdecken.
Diese Legenden ranken sich um das Geisterhaus
Allen unheimlichen Legenden voran, steht die um das geheimnisvolle Mädchen. Angeblich warnt der Geist eines Mädchens die Besucher von Schloss Wolfskuhlen davor, das Gelände zu betreten. Er soll plötzlich auftauchen und plötzlich auch wieder verschwinden. Diese Legende hat direkten Bezug zur angeblichen Nutzung des Geisterschlosses als Kinderheim. Angeblich sind zahlreiche gequälte Kinderleichen hinter dem Spukhaus vergraben und in den Wänden eingemauert.
Ein grausamer Bauer soll Schloss Wolfskuhlen bewachen und des Nachts ungebetene Besucher mit einem Schrotgewehr erschießen. Diese Legende erscheint ziemlich erheiternd. Schließlich hätten wir aus den Nachrichten sicher bereits erfahren, wenn er treffsicher wäre.
Und dann gibt es dort angeblich noch den geheimnisvollen Raum, dessen Boden mit Quarzsand bedeckt sein soll. Dieser feine Sand soll übernatürliche Phänomene sichtbar machen. In Vollmondnächten sollen darin plötzlich die Hand- und Fußabdrücke der einst gepeinigten Kinder sichtbar werden.
Ein Besuch lohnt sich
Lassen Sie sich von so viel menschlicher Fantasie nicht abschrecken. Schloss Wolfskuhlen ist neben den interessanten Kirchen die attraktivste Sehenswürdigkeit Rheinbergs und allemal einen Ausflug ins Ruhrgebiet wert. Wir haben die Ruine an einem dunklen, regennassen und windigen Tag besucht. Schon von Weitem bot sie die perfekte Geisterschloss-Kulisse. Ein Schauer lief uns über den Rücken. Und auch wenn es nur der Wind war, so fallen einem doch sogleich die soeben beschriebenen Legenden ein. Doch wie andere Besucher die Verbotsschilder zu ignorieren und womöglich nachts auf dem Gelände und in der Ruine herumzulaufen, ist keine gute Idee. Das ist einfach zu gefährlich. Und machen wir uns nichts vor: Im Grunde sind diese Legenden doch nur Spukgeschichten. Aber kalt lassen sie einen eben doch nicht.
Wenn Sie also Lust auf ein bisschen echten Grusel haben (nicht nur vor dem Fernseher), lohnt sich ein Besuch alle mal. Sie sollten sich allerdings nicht so sehr an den vielen anderen Touristen stören, die mit Ihnen einen Blick auf das Spukschloss erhaschen wollen. Ganz allein sind Sie dort sicher nur nachts.
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?