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Schillerlocke - Wissenswertes über die Delikatesse

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Wenige Fischgeschäfte haben noch Schillerlocken.
Wenige Fischgeschäfte haben noch Schillerlocken. © Nick Karvounis / unsplash.com
Schillerlocken im Fischbrötchen sind heiß begehrt. Doch wissen Sie eigentlich, was Sie da genau essen? In diesen Beitrag haben wir die wichtigsten Fakten über Schillerlocken zusammengetragen.

Wo kommen die Schillerlocken her?

Als Schillerlocken bezeichnet man den Bauchlappen des Dornhais. Dornhaie sind in den Meeren der nördlichen und südlichen Hemisphäre zu finden. Der Atlantik, das Schwarze Meer und der Pazifik gelten als die Hauptverbreitungsgebiete der Dornhaie.

Nach dem Fang wird der Dornhai enthäutet, der Bauchlappen entfernt und das Fischfleisch heißgeräuchert. Bei diesem Räucherprozess rollt sich der Bauchlappen auf und krümmt sich. So entstehen die typischen Locken.

Von außen wird eine Schillerlocke goldgelb geräuchert. Das Fleisch der Schillerlocken ist innen weiß, saftig und zart. Die Fischspezialität ist mild und aromatisch im Geschmack.

Der unfreiwillige Namensgeber der Schillerlocken ist der berühmte Dichter Friedrich Schiller. Schiller war nicht nur für seine Werke bekannt, sondern auch für seine Nackenlocke. Genau diese erinnert an das Aussehen des geräucherten Bauchlappens.

Schillerlocken sind selten

Immer seltener ist der Dornhai in der deutschen Nordsee zu finden. Aufgrund von Überfischung steht der Dornhai auf der Roten Liste der gefährdeten Fischarten. In der EU ist es nicht mehr erlaubt, Dornhaie in EU-Gewässern zu fangen und zu verkaufen. 90 % des Fischs werden aus den USA importiert.

Dornhaie leben lang (35 -40 Jahre), werden dafür aber erst spät geschlechtsreif (circa ab 15 Jahren). Sie haben nur geringe Fortpflanzungsraten. All diese Missstände führen zur Gefährdung der Fischart.

Schillerlocke – das steckt drin

Hier ist ein Überblick der wichtigsten Inhaltsstoffe in 100 g Schillerlocke:

  • Energie: 168 kcal/ 703 kJ
  • Protein: 26 g
  • Fett: 7 g
  • davon gesättigte Fettsäuren: 2,2 g
  • Natrium (Na): 630 mg
  • Kalium (K): 310 mg
  • Calcium (Ca): 20 mg
  • Magnesium (Mg): 25 mg
  • Phosphat (P): 255 mg
  • Vitamin E: 0,6 mg
  • Vitamin B1: 0,05 mg
  • Vitamin B2: 0,10 mg
  • Vitamin B6: 0,15 mg
  • Vitamin B12: 1,5 mg

Schillerlocke ist eine fettarme Fischspezialität. Wie bei anderen Fischarten sind besonders die gesunden Omega-3-Fettsäuren hervorzuheben. Darüber hinaus ist die Delikatesse voller Mineralstoffe und Vitamine und reich an Proteinen. Ein gesunder und exklusiver Snack für Fischliebhaber.

Alternativen zur Schillerlocke

Vor circa 20 Jahren war die Schillerlocke noch eine begehrte Delikatesse. Appetitlich angerichtet im Brötchen gehörte sie zum Must-have eines Fischladens der Nordsee. Doch mit Überfischung sank auch die Nachfrage. Darüber hinaus wurde bekannt, dass Haifische verstärkt mit Methylquecksilber belastet sind.  

Heute gilt das Tilapia-Filet vom Rotbarsch als beliebter Ersatz für Schillerlocken. Es ist weich, leicht süß und ähnelt der Optik einer Schillerlocke.

Wer nun dennoch Appetit auf Schillerlocken bekommen hat, den können wir nicht daran hindern, sie zu probieren. Da der Dornhai vom Aussterben bedroht, und mit Quecksilber belastet ist, raten wir Ihnen jedoch vom Verzehr einer Schillerlocke ab.

helpster.de Autor:in
Nils Kröner
Nils KrönerNils ist leidenschaftlicher Hobbykoch, gelernter Fleischer und studierter Lebensmitteltechnologe. Im Freundeskreis ist er außerdem bekannt für seine kreativen Geschenkideen, Glückwünsche und Reden.
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