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Scheidentrockenheit - Hausmittel, die helfen

Auch als ältere Dame kann man etwas gegen vaginale Trockenheit tun.
Auch als ältere Dame kann man etwas gegen vaginale Trockenheit tun. © cottonbro studio / www.pexels.com
Scheidentrockenheit ist ein Thema, über das man nicht gerne spricht. Gerade ältere Damen nach den Wechseljahren trifft das Problem aber häufig. Zum Glück, kann man etwas tun, um das Problem zu lindern.

Wieso entsteht Scheidentrockenheit?

Meistens sind Frauen in den Wechseljahren von vaginaler Trockenheit betroffen. Das liegt daran, dass sich die hormonelle Lage ändert. Manchmal sind jedoch auch junge Frauen betroffen, das macht sich dann durch Jucken, Brennen oder sogar Schmerzen beim Geschlechtsverkehr bemerkbar. Die Schleimhaut der Vagina ist zu trocken und neigt dann gegebenenfalls zu kleinen Blutungen und innerlichem Fremdkörpergefühl.

Durch die verringerte Feuchtigkeit der Schleimhaut kann es häufiger zu Infektionen wie Blasenentzündungen oder Pilzerkrankungen der Scheide kommen. Eine intakte, gut befeuchtete Schleimhaut kann die Erreger besser abwehren und es kommt gar nicht erst zu einer Infektion.

Es kann zur vaginalen Trockenheit kommen, wenn der Östrogenspiegel in den Wechseljahren und der Menopause absinkt.

Psychische Probleme können ebenfalls zu derartigen Problemen führen, ebenso wie Diabetes oder Bluthochdruck. Hier ist die Ursache auf jeden Fall beim Arzt abzuklären. Der behandelnde Gynäkologe kann weiterhelfen.

Was kann man gegen die Trockenheit der Scheide tun?

Manche Frauen dürfen aus medizinischen Gründen keine Hormone zu sich nehmen oder möchten das aus persönlichen Gründen nicht tun. In dem Fall gibt es hormonfreie Alternativen wie Cremes, Gele oder Zäpfchen. Diese enthalten meistens Hyaluronsäure, was ein natürlicher Mehrfachzucker ist, der Wasser binden kann und die Schleimhautfunktion unterstützt.

Zur kurzfristigen Linderung vaginaler Trockenheit kann man Gleitgele und Cremes benutzen, sodass der Geschlechtsverkehr nicht schmerzhaft wird. Wer mit Kondomen verhüten möchte, sollte unbedingt darauf achten, dass die verwendeten Cremes wasserlöslich sind, denn sonst könnte die Funktionsfähigkeit des Gummis beeinträchtigt werden. Aus diesem Grund sollten Baby- und Massageöle nicht in Verbindung mit Kondomen verwendet werden.

Wer unter seelischer Anspannung und Dauerstress steht, der kann es mit Yoga, progressiver Muskelentspannung oder autogenem Training versuchen.

Statt Tampons sollten betroffene Frauen lieber Binden verwenden, da der Tampon neben dem Blut auch Scheidensekret aufsaugt, was zu Trockenheit führen kann.

Die Intimhygiene sollte nicht übertrieben werden. Wasser und eine milde, ph-neutrale Waschlotion genügen für die Reinigung der äußeren Geschlechtsteile.

Gibt es hilfreiche Hausmittel?

Ja, die gibts. Dazu zählen beispielsweise: 

  • Öle aus Granatapfelsaft können innerlich wie äußerlich aufgetragen werden.
  • Extrakt aus Bockshornklee kann bei einer dreimonatigen Einnahme die Trockenheit der Schleimhaut mindern.
  • Nachtkerzenöl gibt es in Apotheken oder Reformhäusern, allerdings gilt hier die Wirksamkeit nicht als erwiesen. Es gibt jedoch Frauen, denen es hilft.
  • Manche schwören auf eine sojareiche Ernährung, was an den östrogenartigen Inhaltsstoffen liegt. Auch hier ist der Nutzen jedoch nicht wissenschaftlich belegt.
  • Auch Leinsamen können hilfreich sein. Diese werden zerkleinert und beispielsweise mit Milch, Müsli oder Joghurt eingenommen.
  • Olivenöl oder Leinöl sind ebenfalls Hausmittel, die helfen können, deren Wirkung bisher aber nicht wissenschaftlich nachgewiesen ist.
  • Zwei Esslöffel Naturjoghurt auf den äußeren vaginalen Bereich aufzutragen und etwa eine halbe Stunde lang einwirken lassen. Danach abwaschen und die Behandlung zweimal täglich machen.
  • Baldriantee mit einem Esslöffel Baldrian und heißem Wasser als Tee zubereiten.
  • Ein Sud aus drei Esslöffeln Ringelblume, drei Esslöffeln Malve und zwei Litern Wasser hilft gegen Trockenheit der Scheide. Hierzu das Wasser kochen, die getrockneten Blüten dazugeben, ziehen lassen, mit einem Sieb abgießen und mit dem Sud in einer Schüssel ein 10-minütiges Sitzbad machen.
  • Man kann Probiotika essen, um sich auch von innen zu stärken.

Es gibt also einige Hausmittel, die allerdings ihre Grenzen haben. Wenn keines der genannten Mittel durchgreifende Wirkung zeigt, sollte man beim Arzt die Ursachen abklären lassen und sich gegebenenfalls etwas verschreiben lassen.

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
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