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Salbei gegen Schwitzen anwenden

Salbeipflanzen haben längliche Blätter und wachsen als Stauden.
Salbeipflanzen haben längliche Blätter und wachsen als Stauden. © Nikolett Emmert / www.pexels.com
Echter Salbei (Salvia officinalis) ist eine der rund 900 verschiedenen Arten. Seit dem Mittelalter ist Salbei als Heilpflanze für verschiedene Leiden bekannt. Neben der entzündungshemmenden und antibakteriellen Wirkung ist er auch ein natürliches Mittel gegen Schwitzen.

Wieso wirkt Salbei gegen Schweißbildung?

Im echten Salbei sind neben antibakteriellen, antioxidativen, krampflösenden und entzündungshemmenden Stoffen zudem wirkungsvolle Schweißhemmer. Das liegt an den verschiedenen enthaltenen Substanzen wie ätherischen Ölen (Kampfer und Thujon), sekundären Pflanzenstoffen und den Bitter- und Gerbstoffen.

Speziell die Bitter- und Gerbstoffe wirken adstringierend (das bedeutet zusammenziehende Eigenschaften). Die Schweißdrüsen ziehen sich zusammen und es wird um bis zu 52 % weniger Schweiß produziert.

Salbei hat nachweislich eine medizinisch anerkannte Wirkung auf die Schweißreduktion, das beruht auf Studien der letzten 30 Jahre und wurde von der EMA (Europäische Arzneimittelbehörde) 2017 anerkannt.

Die Vorteile von Salbei gegen das Schwitzen

  • Salbei reduziert die Schweißbildung an den Nervenenden der Schweißdrüsen, deshalb setzt es früher an als Deodorants.
  • Man kann Salbei äußerlich und / oder innerlich anwenden.
  • Die Wirkung von Salbei gegen das Schwitzen setzt schnell nach Beginn der Therapie an und lässt erst nach etwa zehn Tagen wieder nach.
  • Wer einen Garten oder Balkon hat, kann die hübsche Pflanze selber ziehen und hat so auch noch einen schönen Farbtupfer.
  • Salbei ist ein natürliches Mittel, das beim gesunden Menschen zu keinen unerwünschten Nebenwirkungen führt.
  • Die Kosten für Salbei, selbst gezogen oder in der Apotheke erworben, sind niedrig und man kann sich diese längerfristig leisten.

Salbei kann man sowohl innerlich als Tee oder äußerlich als Sud anwenden. Beide Methoden kann man auch kombinieren. Bei der inneren Anwendung kann man auch Tabletten einnehmen, die meist hoch dosiert sind, somit muss man sich genau an die Dosierungsanleitung halten.

Wer gerne kocht, kann auch Salbeiblätter als Beilage oder im Salat verwenden, der Geschmack ist intensiv und leicht bitter. Das kann gewöhnungsbedürftig sein.

Zur äußerlichen Anwendung kann man Deodorants mit Salbei verwenden, wobei diese häufig noch viele weitere Inhaltsstoffe enthalten, was die Wirkung des Salbei etwas schmälern kann. Cremes mit Salbei werden eher gegen entzündliche Haut genutzt, als gegen das Schwitzen.

Wie bereitet man Salbeitee richtig zu?

Egal, ob man die Salbeiblätter selbst im Garten geerntet oder gekauft hat, man kann den Tee daraus sehr leicht zubereiten.

Über den Tag verteilt, empfiehlt es sich, zwei bis drei Tassen des frischen Aufgusses zu trinken. Die letzte Tasse kurz vor dem Zubettgehen hilft, wenn man speziell nachts stark schwitzt.

Die Zubereitung ist unkompliziert. Nehmen Sie für eine große Tasse Tee ein bis zwei Blätter Salbei, das bedeutet, dass Sie für einen Liter Wasser etwa fünf bis sechs Salbeiblätter nehmen sollten. Am besten zerkleinern Sie die Blätter, bevor Sie sie mit heißem (nicht mehr kochendem) Wasser übergießen. Das begünstigt das Aufschließen der Wirkstoffe. Der Tee sollte sehr gut durchziehen, um seine volle Wirkung zu entfalten.

Wer selber Salbei vom Balkon oder aus dem Garten ernten möchte, der muss darauf achten, dass er die Blätter zwischen August und September erntet.

Wer den Geschmack des Tees nicht mag, kann sich in der Apotheke auch hoch konzentrierte Salbei Tabletten kaufen, die in der Regel mehrmals täglich eingenommen werden müssen.

Äußerliche Anwendung von Salbei als Sud

Salbei kann man nicht nur innerlich als Tee anwenden, sondern auch als Sud z. B. gegen Schweißfüße. Am besten nimmt man das Fußbad gleich nach dem Duschen. Hierzu nehmen Sie, ähnlich wie beim Tee, etwa 5 Salbeiblätter auf einen Liter Wasser, zerkleinern diese und gießen sie mit heißem Wasser auf. Ungefähr zehn Minuten sollte der Sud ziehen. Die Füße sollten Sie dann 15 bis 20 Minuten in das Fußbad stellen.

Wenn der Aufguss für die Achselhöhlen ist, können Sie einen Waschlappen mit dem Sud tränken und immer wieder in die Achselhöhle stecken.

Es ist auf jeden Fall sinnvoll, Salbei bei übermäßigem Schwitzen zu probieren, denn Medikamente, Salben und Sprays, die die Schweißdrüsen austrocknen, sind deutlich teurer und es handelt sich um chemische Stoffe.

Wann darf man Salbei nicht zu sich nehmen?

  • Schwangere Frauen sollten die Salbei Therapie nicht machen.
  • Epilepsie kann ein Faktor sein, dass Sie keinen Salbei zu sich nehmen sollten.
  • Für Kinder ist Salbeitee aufgrund der vielen Gerb- und Bitterstoffe nicht geeignet.
  • Salbei ist für stillende Frauen nicht geeignet, da er auf alle Körperdrüsen eine regulierende Wirkung hat und somit die Milchproduktion einschränken könnte.
  • Personen, die bereits Erkrankungen, gegebenenfalls auch am Magen haben, sollten Salbei nur nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden.

Wenn Sie nicht in eine der oben genannten Kategorien fallen, ist es auf jeden Fall einen Versuch wert, Salbei gegen Schwitzen anzuwenden. Es ist eine natürliche, einfache und kostengünstige Methode, ohne Nebenwirkungen. Wenn Sie unsicher sind, ob das für Sie geeignet ist, sollten Sie das im Zweifel vorher mit Ihrem Arzt absprechen.

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
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