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Reis werfen bei Hochzeiten - Herkunft und Bedeutung des Brauchs einfach erklärt

Dem Brauch nach wird Reis geworfen.
Dem Brauch nach wird Reis geworfen. © Christa / Pixelio
Oft ist es im Fernsehen zu sehen, vielleicht haben Sie es auch schon wirklich miterlebt: Auf Hochzeiten wird das Brautpaar nach der Trauung mit Reis beworfen und alle Umstehenden jubeln dazu. Doch woher kommt dieser Brauch? Welche Bedeutung hat das Werfen von Reis? Eine einfache Erklärung finden Sie hier.

Herkunft des Hochzeitsbrauches

  • Ursprünglich stammt dieser Hochzeitsbrauch, das Brautpaar mit Reis zu bewerfen, aus dem asiatischen Raum, dem Herkunftsland des Reis'. Reis gilt als Symbol für Fruchtbarkeit und Glück. Die Gäste wünschten dem frisch vermählten Paar so Glück für Ihre Ehe und möglichst viele Kinder. In manchen Gegenden werden die Reiskörner gezählt, die in der Frisur der Braut liegen geblieben sind. Die Anzahl der Reiskörner soll der Zahl der zu erwartenden Kinder entsprechen.
  • In manchen Gegenden sollen zudem durch das Werfen von Reis die bösen Götter beschwichtigt werden und somit Unglück vom Hochzeitspaar abgehalten werden. Wollen Sie diesen Brauch durchführen, dann verteilen Sie rechtzeitig an alle Hochzeitsgäste losen Reis in kleinen Tütchen, damit alle auch im rechten Moment den Reis zur Verfügung haben und werfen können. Eine schöne Variante ist es, den Reis mit Lavendelblüten zu vermischen. Dies sieht nicht nur schön aus, es duftet auch noch richtig gut.

Nicht immer wird das Reiswerfen gern gesehen

Dieser Brauch, Reis über das Hochzeitspaar nach der Trauung zu werfen, ist in der heutigen Zeit nicht immer gern gesehen. Sie sollten vor einer geplanten Hochzeit unbedingt mit dem Standesbeamten oder dem Pfarrer bzw. Pastor abklären, ob das Werfen von Reis vor dem Standesamt oder der Kirche erlaubt ist. Gründe dagegen gibt es genug:

  • Aus moralisch-ethischer Sicht ist es heutzutage beinahe eine Straftat, Reis auf den Boden zu werfen und somit unsinnig zu vergeuden, wo doch überall auf der Welt viele Menschen an Hunger leiden.
  • Mit dem Werfen von Reis verunreinigen Sie die Straße, gerade aus den Fugen von alten Kopfsteinpflastern sind die losen Reiskörner nur mühselig zu entfernen. Dies wird oft nicht gern in Kauf genommen.
  • Die auf dem Boden verbleibenden Reiskörner dienen häufig den Tauben als Futter. Da es aber vielerorts regelrechte Taubenplagen gibt, sollten Sie auf das Werfen von Reis verzichten.
  • Zudem werden von den Reiskörnern nicht nur Tauben, sondern auch Ratten angelockt. Diese Nager sind auch nicht beliebt, weshalb ein Verbot des Reiswerfens häufig ausgesprochen wird.

Alternativen zum Reiswerfen

Da Sie aber dennoch gerne dem Brautpaar einen reichen Kindersegen wünschen und das Unglück fernhalten möchten, gibt es Alternativen, die Sie wählen können.

  • Werfen Sie anstelle des Reis Rosenblätter. Zupfen Sie diese zuvor ab und sammeln diese in einer großen Schüssel. Lassen Sie alle Hochzeitsgäste nach der Trauung in die Schüssel greifen. Sobald das Brautpaar die Kirche oder das Standesamt verlässt, werfen alle Gäste die Rosenblätter über das Brautpaar auf den Boden. Es sieht zudem auch noch sehr schön aus, über einen Rosenteppich zu laufen.
  • Mancherorts werden Seifenblasen über das Brautpaar gepustet. Sie erfüllen den gleichen Zweck und sehen ebenfalls sehr schön aus.
  • Wenn Sie dem Brautpaar aber unbedingt mit Reis symbolisieren möchten, dass Sie ihm einen reichen Kindersegen wünschen, besteht immer noch die Möglichkeit, die Matratze des Hochzeitsbettes mit Reis zu bestreuen. So wird sich niemand über eine Verunreinigung durch den Reis beschweren und Tauben oder Ratten werden ebenfalls nicht gefüttert.
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