Wie die Kalkulation aussehen kann
Zunächst müssen Sie wissen, wie groß das Wasseraufkommen am jeweiligen Standort ist und wie die Bodenverhältnisse aussehen. Bei einem stark lehmhaltigen Boden benötigen Sie deutlich mehr Volumen als Grube, wie bei einem sandigen Boden, wo die gleiche Wassermenge leichter versickern kann. Daneben sei auch bemerkt, dass der Abstand der Sickergrube von daneben liegenden Gebäuden abhängig ist von der Tiefe der Grube. Halten Sie die Regel "Tiefe mal 1,5 in Meter" ein, sind Sie auf der sicheren Seite.
Bei durchschnittlichen Verhältnissen sollten Sie für die Planung einer Sickergrube bei einer Oberfläche von 200m² ein Volumen von 6 bis 8m³ vorsehen. Dabei ist die Tiefe stark abhängig vom Niveau des Grundwasserspiegels. Es ist sinnlos, tiefer zu graben, als bis Sie auf eindringendes Wasser stoßen. Dementsprechend müssen Sie dann mehr Fläche planen.
- Die Grubenwände können Sie bei schweren Böden gern senkrecht schachten. Bei sehr leichten Böden ist es ratsam, die Seitenwände anzuschrägen, damit Ihnen die Erde nicht nachrutscht. Graben Sie gleichzeitig auch die Zuläufe bis an den Grubenrand aus.
- Füllen Sie nun die Grube mit einem leicht durchlässigen, mineralischen Gemisch bis ca. 20cm unter die Erdoberfläche aus. Je grober die Körnung der Füllung ist, desto besser wirkt die Grube als Speicher.
- Die Zuleitungen zur Grube führen Sie nun bis direkt an die Füllmasse. Der Auslauf soll aber frei bleiben, also am besten nach unten zeigen. Sie können für die Zuleitung KG-Rohre verwenden, aber auch Drainagerohre sind möglich, wenn der Boden nicht mit Fahrzeugen befahren wird.
- Die Muttererde über der Füllung soll nicht im losen Untergrund verschwinden. Legen Sie deshalb ein wasserdurchlässiges Flies über die Füllung und begradigen Sie nun die Baustelle mit normaler Muttererde.
- Nach einiger Zeit wird sich das Material gesetzt haben und Sie müssen wieder Erde nachfüllen. Dann können Sie die Stelle wieder begrünen und normal begehen.
Was bei extremen Bedingungen helfen kann
Sollten Sie beim Schachten auf eine fette Lehmschicht stoßen, bevor die vorgesehene Tiefe der Grube erreicht ist, haben Sie ein Problem. Prüfen Sie dann zuerst anhand einer Bohrung, wie tief diese Schicht reicht. Weiteres Graben macht nur Sinn, wenn Sie die Lehmschicht durchstoßen können und dann wieder auf normale Erde treffen. Ist das nicht der Fall, müssen Sie die Fläche der Grube entsprechend vergrößern, da fetter Lehm wasserundurchlässig ist. Eine andere Lösung wäre, die Grube an einer anderen Stelle des Grundstücks anzulegen. Vorher sollten Sie aber gleich prüfen, ob dort die Bodenverhältnisse besser sind. Das erreichen Sie mit Probebohrungen.
Wer keine Kosten scheuen muss, kann auch auf industriell gefertigte Module zum Speichern und Versickern von Oberflächenwasser setzen. Damit ersparen Sie sich möglicherweise schwere Handarbeit, weil das Verfüllen ganz oder teilweise entfällt. Vergessen Sie aber bei jeder solchen Maßnahme nicht, die zuständigen Behörden zu informieren. In der Regel erfordert jede Schachtarbeit eine Genehmigung und Sickergruben müssen ebenfalls angemeldet werden.
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?