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Pinguin als Haustier? - So könnte eine Pflegschaft klappen

Ein Pinguin sollte nie allein sein.
Ein Pinguin sollte nie allein sein.
Die Idee, einen Pinguin als Haustier zu halten, ist schon sehr ungewöhnlich. Zwar haben viele Exoten bereits den Weg in deutsche Wohnzimmer gefunden, doch leider nicht immer zum Wohle der Tiere. Aus diesem Grund sind die Handelsbestimmungen für Exoten-Zoofachhandlungen sehr streng. Wenn Sie sich einen Pinguin als Haustier wünschen, werden Sie entweder einen lebensverändernden Weg einschlagen oder Ihren Wunsch abwandeln müssen.

Ein Pinguin wird nicht über die Ladentheke verkauft

  • Hunde, Katzen, Vögel oder Fische als Haustiere zu halten, ist sehr verbreitet. Selbst Exoten, wie Geckos, Alpakas, Schlangen und Lamas sind unter bestimmten Bedingungen und über spezielle Fachhandlungen käuflich zu erwerben.
  • Aufgrund des weltweiten Exotenhandels haben mehr als 170 Staaten 1973 das "Washingtoner Artenschutzübereinkommen (WA)" unterzeichnet. Darin wird der Handel mit exotischen Tierarten geregelt. Ein Anhang der WA klärt, welche Tierarten nicht ein- bzw. ausgeführt werden dürfen - z.B. Tiger, Krokodile und einige Affen- und Papageienarten.
  • Ein zweiter Anhang führt auf, welche Tier- und Pflanzenarten schutzbedürftig sind. Bei diesen ist eine Bewilligung des jeweiligen Heimatlandes für die Ausfuhr notwendig. Der dritte Anhang erläutert die Bestimmungen der jeweiligen Einfuhrländer. Seit etwa 1997 gilt die EU-Artenschutzverordnung, mit deren Hilfe der Exotenhandel stark eingeschränkt werden konnte.
  • Pinguine stehen zwar noch nicht auf der "Roten Liste", doch gelten bereits fünf von 16 Arten als vom Aussterben bedroht, wie z.B. der Galápagos-Pinguin (Galápagosinseln), der Gelbaugenpinguin (Neuseeland), der  Humboldpinguin ( Nordchile, Peru), der Brillenpinguin (Afrika) und der Kronenpinguin (subantarktische Insel )

Ein Pinguin ist kein Haustier

  • Ein Pinguin kann sich recht gut verschiedenen Temperaturschwankungen anpassen. Pinguine bevölkern die Erde bereits seit 55 Millionen Jahren und gehören, obwohl sie Flossentaucher sind, zu der Tiergruppe "Vögel". Im Wasser bewegen sie sich schnell und elegant, denn die ursprünglichen Flügel dienen ihnen als Flossen.
  • Unter Wasser erreichen die Tiere bis zu 25 km/h Geschwindigkeit. Die arktische Kälte ertragen sie aufgrund ihres dichten Daunenastgeflechts, welches noch mit Federn bedeckt ist. Das Gefieder bleibt durch stetiges "Einfetten" wasserdicht. Trotzdem werden Pinguine auch mit Wärme fertig, indem sie hecheln und die Hitze durch Verdunstung wieder abgeben.
  • Pinguine leben auf der Südhalbkugel, in der Antarktis, Neuseeland, Südafrika oder Südamerika. Bislang ist nicht bekannt, das ein Pinguin jemals über den Äquator hinausgeschwommen ist. Man vermutet, dass Pinguine die Seewärme nicht vertragen. Je nachdem, zu welcher der 16 Gattungen ein Pinguin gehört, kann er zwischen 40 und 110 cm groß und 10 - 20 Jahre alt werden. Ein Pinguin ernährt sich von Schwarmfischen, Leuchtgarnelen, Tintenfischen, Krebsen und Sardellen.
  • Weitere Pinguinarten sind der Königs- , Goldschopf- und Felsen-Pinguin der subantarktischen Inseln, der Kaiser- und Eselspinguin vom Südpol, der Adelie- und Zügel-Pinguin der Arktis, der Magelan-Pinguin aus Südchile bzw. Südargentinien, der Dickschnabel-Pinguin sowie der Snares-Dickschnabel-Pinguin aus Neuseeland und der Zwergpinguin aus Australien.
  • Das schwarze Schutzkleid am Rücken sowie das weiße Gefieder am Bauch schützen einen Pinguin im Wasser vor Feinden. Von oben betrachtet sind die Tiere im Wasser kaum zu sehen und von unten gegen das Licht ebenfalls nicht. In der gewohnten Umgebung gibt es keine Tiere, wie z.B. Hunde, die Pinguinen gefährlich werden können. Doch ist ihre Fortpflanzung durch Raubmöwen gefährdet, für die Pinguineier ein Hauptnahrungsmittel sind.

So kümmern Sie sich um einen Pinguin

Wenn Sie einen Pinguin als Haustier halten möchten, wird das in der üblichen Form einer "Haustierhaltung" sicherlich nicht gehen. Viele Pinguinarten stehen unter Artenschutz und die Aus- und Einfuhrbedingungen werden streng geprüft. Dennoch können Sie einen Pinguin in einer Art "Haustierersatz" versorgen:

  • Suchen Sie einen Zoo auf und machen Sie sich dort bekannt. Tragen Sie Ihr Anliegen vor, sich um einen Pinguin kümmern zu wollen. Vielleicht wird diese Bitte  zunächst Erstaunen und vielleicht eine erste Verneinung hervorrufen, denn ein Zoo kann unmöglich allen Menschen gestatten, sich um die Tiere zu kümmern.
  • Bleiben Sie dennoch an Ihrer Sache dran. Bieten Sie eine Tierpatenschaft an. Damit unterstützen Sie die Kostenhaltung eines Pinguins. Bitten Sie darum, diesen Pinguin zwischenzeitlich besuchen zu dürfen. Viele Menschen scheitern bei ihren Vorhaben an fehlender "Hartnäckigkeit".
  • Besuchen Sie "Ihren Pinguin" regelmäßig. Machen Sie sich mit dem jeweiligen Pfleger vertraut und kümmern Sie sich vor allem, wenn "Ihr" Pinguin einmal erkrankt. Lernen Sie vom Pflegepersonal so viel wie möglich über Pinguine und bieten Sie eine freiwillige Pflegeunterstützung für das Pinguingehege an.
  • Bei so viel Interesse und aufrichtiger Anteilnahme am Leben "Ihres" Pinguins wird auch die betreffende Zooleitung sicher zu überzeugen sein, dass Ihr "Freizeit-Pflege-Angebot" nützlich sein kann.
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