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Pferde: Vollblut - dies sollten Sie beim Umgang mit diesen edlen Tieren beachten

Vollblüter sind edel, feingliedrig und sensibel.
Vollblüter sind edel, feingliedrig und sensibel. © Andi_Fratzke / Pixelio
Vollblüter gelten als die edelsten aller Pferde. Sie sind besonders feingliedrig, ausdauernd, elegant und hart. Jedoch sind diese sensiblen Pferde nicht für jeden Reiter geeignet, der Umgang mit diesen Vollblutpferden gestaltet sich nicht selten als schwierig.

Das Wesen des Vollblutpferdes

Wenn man das Wesen betrachten möchte, muss man zunächst unterscheiden, welchen Vollbluttyp man betrachtet, denn hier sind die Unterschiede sehr groß:

  • Das Arabische Vollblut ist eine sehr alte, absolut rein gezogene Pferderasse. Sie gilt als die edelste überhaupt. Diese Pferde stammen aus den Wüstengebieten, wo sie unter härtesten Bedingungen überleben und dem Menschen dienen mussten. Diese Tatsache machte das Arabische Vollblut sehr ausdauernd, hart, genügsam, aber auch menschenbezogen. Die arabischen Pferde benötigen artgerechte Beschäftigung mit viel Freilauf, sind im Umgang mit dem Menschen jedoch angenehm, weil es in den Genen liegt, mit Menschen zusammenzuleben.
  • Das Englische Vollblut ist eine ungefähr erst seit 300 Jahren existierende Rasse. Sie wurde vom Menschen künstlich erzeugt, das Hauptzuchtziel bei diesen Vollblütern ist die Geschwindigkeit, um die Pferde beim Rennsport einsetzen zu können. Auch diese Vollblüter sind sehr ausdauernd, hart und schnell, sie stehen auf langen, schlanken Beinen. Ihnen fehlt jedoch die genetische Veranlagung zur Menschenbezogenheit. Sie sind rein auf den Rennsport getrimmt und verfügen meist über ein nicht ganz so starkes Nervenkostüm. Der Umgang mit dem Englischen Vollblut, gerade, wenn es von der Rennbahn kommt, kann sich schnell als schwierig gestalten. Hier müssen Sie im Umgang Geduld, Ruhe und Erfahrung mitbringen.

Der Umgang mit dem Vollblut

Wer sich ein Vollblut kauft, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er ein sehr sensibles Pferd in seine Obhut genommen hat.

  • Zunächst einmal müssen Sie dafür sorgen, dass der Vollblüter genügend Freilauf bekommt. Für kein Pferd ist es schlimmer, in eine Box eingesperrt zu sein, als für diese hoch im Blut stehenden Vertreter. Sie sollten Ihrem Vollblut die Möglichkeit bieten, sich den ganzen Tag auf einer Weide oder im Winter auf einem Paddock tummeln zu können.
  • Zudem brauchen diese Pferde eine anspruchsvolle Beschäftigung, die sie auch mental fordert. Ein arabisches Vollblut können Sie gut dressurmäßig fordern, bei einem Englischen Vollblut hängt dies von seinem bisherigen Ausbildungsstand ab.
  • Bedenken Sie immer, dass diese Pferde sehr sensibel reagieren - sensibler, als die meisten anderen Pferde. Laute, hektische Bewegungen vertragen sie nicht. Sie müssen damit rechnen, dass die Vollblüter bei solchen Reizfaktoren nervös werden.
  • Gerade das Englische Vollblut neigt beispielsweise im Gelände dazu, bei einem Galopp in sein Renntempo zu verfallen, ein Durchparieren kann sich schnell als fast unmöglich erweisen. Sie sollten hier nie Ihre Grenzen überschreiten, sondern das Tempo immer kontrollieren.
  • Viele Blutpferde von der Rennbahn haben ihre Eigenheiten, die sich während ihres Einsatzes im Rennsport eingeschlichen haben. Diese können Sie den Pferden häufig nur schwer oder auch gar nicht abgewöhnen.
  • Generell sollten Sie immer bedenken, dass ein Vollblutpferd kein Anfängerpferd ist. Vollblüter gehören in erfahrene Reiterhände, die mit viel Feingefühl und Verständnis für diese Rassepferde vorgehen. Andernfalls können diese Tiere schnell zu richtigen Problempferden werden, wenn durch mangelndes Verständnis und Unerfahrenheit die sensiblen Tiere verschreckt und letztendlich "versaut" werden.
  • Wenn Sie jedoch über eine einfühlsame Hand und das ausreichende reiterliche Können verfügen, kann ein Vollblut ein ganz besonderer Partner im Reitsport werden, immer bereit, Leistung zu bringen und Neues zu erlernen.
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