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Parkett schleifen - so geht's

Ein Parkett erhält durch Schleifen wieder neuen Glanz.
Ein Parkett erhält durch Schleifen wieder neuen Glanz.
Wenn Sie Ihren Parkett selber schleifen wollen, können Sie typische Fehler vermeiden. Mit dem richtigen Werkzeug und etwas handwerklichen Geschick, lässt sich diese Arbeit durchaus bewerkstelligen.

Was Sie benötigen:

  • Walz- oder Tellerschleifmaschine
  • Seitenschleifer
  • Deltaschleifer
  • Schleifpapier K24, K40, K60, K100
  • Parkettöl

Parkett ist sowohl nach dem Verlegen als auch im Zuge einer Renovierung zu schleifen.

Herausfinden, welches Parkett verlegt ist

Parkett ist nicht gleich Parkett. Es gibt Vollholzparkett und Mehrschichtparkett. Ein weiterer beliebter Holzboden, der ebenfalls geschliffen werden kann, ist ein Dielenboden. Je nach Bauart haben Sie mal mehr, mal weniger Material zum Schleifen.

  • Ein Mehrschichtparkett hat nur eine circa zwei bis sechs Millimeter dicke Vollholzschicht. Daher lässt sich dieser Boden weniger oft abschleifen, wie die Vollholzvarianten. Sie erkennen diesen Boden in der Regel daran, dass er auf Trägerplatten, wie bei einem Laminat, montiert wurde.
  • Das Vollholzparkett besteht hingegen aus Vollholzelementen. Die Dicke des Holzes beträgt in etwa 22 Millimeter. Diesen Parkettboden können Sie deutlich öfter abschleifen.
  • Ein Dielenboden hat in etwa die gleiche Stärke, wie das Vollholzparkett. Dielen lassen sich aber ohne Unterbau direkt auf Trägerbalken verlegen. Sie müssen darauf achten, dass der Boden durch häufiges Schleifen nicht zu viel Material verliert. Er kann sonst seine Tragfähigkeit einbüßen. Pro Schleifgang geht in etwa ein Millimeter Stärke verloren.

So schleifen Sie den Boden richtig

Um ein gutes Ergebnis zu erzielen, benötigen Sie die richtigen Maschinen. Einen Teller- oder Walzschleifer sowie einen Seitenschleifer können Sie sich im Baumarkt ausleihen. Eine Anschaffung rentiert sich in den meisten Fällen nicht. Achten Sie aber darauf, dass die Geräte eine Staubauffangeinrichtung haben.

  1. Schaffen Sie sich zuerst eine saubere Arbeitsfläche. Räumen Sie Möbel, Teppiche und Ähnliches aus dem Zimmer. Anschließend entfernen Sie die Sockelleisten und sorgen dafür, dass nichts mehr auf dem Boden liegt.  Insbesondere Metallteile, wie Nägel oder Schrauben sind zu beseitigen.
  2. Überprüfen Sie nun die Beschaffenheit des Bodens. Füllen Sie tiefe Kratzer oder Risse mit farblich passender Holzpaste auf. Lose Teile des Bodens befestigen Sie mit Holzleim. Nägel oder Schrauben versenken Sie etwa einen Millimeter tiefer, da sonst die Schleifscheiben beschädigt werden.
  3. Bei einer Auffrischung des Bodens reicht ein Schleifvorgang aus, um den alten Lack aufzurauen. Der Lack muss also in den meisten Fällen nicht komplett ab. Bei einer Renovierung, einer Farbveränderung oder einen neuen Boden müssen Sie hingegen bis aufs reine Holz schleifen. Es soll dabei eine gleichmäßige glatte Oberfläche entstehen.
  4. Dabei können Sie den ersten oder zweiten Zwischenschliff diagonal zur Faserrichtung ausführen. Dadurch wird mehr Material abgenommen. Schleifen Sie den Boden zuerst mit K40 und anschliessend mit K60. Ist eine dicke Lackschicht vorhanden, können Sie vorab mit K24 schleifen. 
  5. Beim Schleifen selber dürfen Sie nie an einer Stelle mit laufender Maschine stehen bleiben oder die Schleifrichtung verändern. Sonst entstehen Dellen, die nur schwer zu entfernen sind. Ansonsten führen Sie die Maschine gleichmäßig, aber kontinuierlich über den Holzboden. 
  6. Nach dem Grobschliff sind die Ecken und Kanten an der Reihe. Mit dem Seitenschleifer schleifen Sie die noch ungeschliffenen Stellen von K40 bis K100.
  7. Zum Abschluss erfolgt ein letzter Schliff mit dem Walzen- oder Tellerschleifer in K100. Führen Sie den Schleifer in Faserrichtung des Holzes, weg von der Hauptlichtquelle, wie etwa ein Fenster.

Nachdem Schleifen den Boden versiegeln

Wenn der Schleifvorgang abgeschlossen ist, müssen Sie die rohe Holzoberfläche versiegeln. Dafür können Sie Wachse, Lacke oder spezielle Versiegelungsöle verwenden. Im Fachmarkt erhalten Sie eine ausführliche Beratung. Pauschal kann man sagen, dass Lacke strapazierfähiger sind. Bei Ausbesserungen von Kratzern müssen Sie jedes Mal den kompletten Boden schleifen. Mit Ölen können Sie später auch Teilstücke ausbessern.  

  1. Bevor Sie die Versiegelung auftragen, müssen Sie den Boden gründlich saugen. Gegebenenfalls auch einmal feucht wischen.
  2. Anschließend tragen Sie die Versiegelung in einem Durchgang auf. Fangen Sie dabei an der Seite gegenüber der Tür an. Ansonsten müssen Sie in der Ecke warten, bis die Versiegelung getrocknet ist. Denn solange der Boden nicht trocken ist, darf ihn niemand betreten.
  3. Je nach Produkt müssen Sie einen Zwischenschliff und/oder weitere Anstriche durchführen.
  4. Zum Schluss kann unter Umständen noch ein Poliergang von Nöten sein, insbesondere bei Wachsen. Dieser Vorgang ist auch unter dem Namen "Bohnern" bekannt.

Parkett schleifen ist machbar, wenn sorgfältig gearbeitet wird

Mit dem richtigen Werkzeug, benötigen Sie nicht unbedingt einen Handwerker um Ihren Boden zu renovieren. Sie sollten aber Erfahrung mit Holzschleifarbeiten haben, um keine bösen Überraschungen zu erleben.

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