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Offenheit in der Partnerschaft leben - Kommunikationstipps

Schweigen führt nicht zur Lösung.
Schweigen führt nicht zur Lösung.
Offenheit und Ehrlichkeit in der Kommunikation sind wichtig für eine Partnerschaft. Offenheit bedeutet dabei nicht, dass Sie immer alles wissen, was Ihr Partner tut oder denkt. Ein offener Umgang miteinander bedeutet vielmehr, sich über die eigenen Gefühle ehrlich auszutauschen.

Nicht alle Ehen oder Partnerschaften halten, bis dass "der Tod sie scheidet". Viele Beziehungen gehen vorher in die Brüche. Dies liegt nicht immer an unvereinbaren Gegensätzen. Schon kleine Missverständnisse in der Kommunikation können sich in Ihrer Partnerschaft zu ernsthaften Konflikten hochschaukeln - insbesondere dann, wenn die eigenen Gefühle nicht ehrlich kommuniziert werden und stattdessen der andere zur Angriffsfläche wird.  

In einer Partnerschaft ehrlich kommunizieren

  • Bei einer ehrlichen Kommunikation geht es nicht nur darum, dass Sie den anderen nicht anlügen. Ebenso wichtig ist es, dass Sie in Ihren Worten das ausdrücken, was Sie wirklich meinen. Dies kann sehr schwierig sein, da hierfür ein Prozess der Selbstreflexion erforderlich ist - emotionale Offenheit fällt nicht vom Himmel.
  • Wenn Sie zum Beispiel eine Äußerung Ihres Partners innerlich "auf die Palme" bringt, sollten Sie nicht sofort mit Worten "zurückschlagen". Horchen Sie lieber einen Moment in sich hinein und versuchen Sie, das Gefühl zu benennen, das Sie spüren. Dann können Sie z. B. sagen: "Ich ärgere mich gerade richtig".
  • Im zweiten Schritt können Sie Ihrem Gegenüber versuchen zu erklären, woher dieser Ärger kommt. Auch wenn Sie dies nicht wissen, ist die Benennung des eigenen Gefühls ehrlich und gibt dem Partner eine Chance, darauf einzugehen. 
  • Vor allem vermeiden Sie damit, Ihre Emotion in eine direkte Reaktion umzusetzen, die zu einem neuen Angriff wird. Dies endet oft in einer endlosen Schleife von gegenseitigen Vorwürfen.
  • Ein Beispiel dazu: Sie sind abends mit Ihrer Partnerin zum Kino verabredet. Am Nachmittag ruft sie an und teilt Ihnen überschwänglich mit, dass Sie eine alte Freundin in der Stadt getroffen hat. Spontan hat sie sich mit ihr für den Abend verabredet, weil sie am nächsten Tag schon wieder abreist. Sie sind wütend und enttäuscht, dass der gemeinsame Kinoabend ausfällt. Statt dieses Gefühl auszusprechen, sagen Sie: "Immer denkst Du nur an Dich!" - "Das stimmt doch gar nicht, neulich habe ich … und Du hast … " - so könnte es dann weitergehen.
  • Wenn Sie stattdessen Ihre Enttäuschung benennen, würde Ihre Partnerin sich nicht angegriffen fühlen und sich nicht rechtfertigen müssen. Stattdessen könnte Sie auf Ihre Enttäuschung eingehen. Vielleicht macht Sie Ihnen dann ein "Entschädigungsangebot".

Zu viel Offenheit kann anstrengend werden

  • In solcher Offenheit über die eigenen Gefühle zu sprechen, ist nicht selbstverständlich und bedarf einiger Übung. Wenn es Ihnen nicht immer und nicht gleich gelingt, sollten Sie daher nicht enttäuscht sein - sondern es einfach weiter probieren.
  • Zu viele offene Worte können auf der anderen Seite auch anstrengend werden. In einer Beziehung ist es völlig legitim, dass jeder seine kleinen oder größeren Geheimnisse hat. Nicht jede neue Partnerin möchte von Ihnen Details zu Ihren verflossenen Partnerinnen hören - auch wenn Sie vielleicht der Ansicht sind, dass ein Austausch hierüber alte Fehler vermeiden hilft. 
  • Welches Maß an Ehrlichkeit und Offenheit Sie in Ihrer Beziehung leben, hängt letztendlich von Ihnen und Ihrem Partner bzw. Ihrer Partnerin ab. Hat einer von Ihnen das Gefühl, dass hier etwas nicht stimmt, sollte er dies thematisieren. So können Sie gemeinsam aushandeln, wie viel Offenheit und Ehrlichkeit Sie leben wollen - und wo der eine das Gefühl bekommt, dass der andere kein Vertrauen hat.

Ehrlichkeit ist ein tragendes Element in einer Partnerschaft. Kleine Flunkereien sind deshalb nicht verboten. Jeder Partner sollte sich jedoch bemühen, aus seinem Herzen nicht die berühmte Mördergrube zu machen.

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