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Öl im Kühlwasser - was tun?

Reparaturen an Autos erfordern Fachkenntnisse, so auch wenn sich Öl im Kühlwasser befindet..
Reparaturen an Autos erfordern Fachkenntnisse, so auch wenn sich Öl im Kühlwasser befindet..
Falls sich Öl im Kühlwasser befindet, deutet es in der Regel auf eine defekte Zylinderkopfdichtung hin. Eine Reparatur sollte nur von einem Fachmann durchgeführt werden.

Was Sie benötigen:

  • Fachwissen
  • handwerkliches Geschick
  • Steckschlüsselsatz
  • Drehmomentschlüssel
  • Falls sich Öl im Kühlwasser eines Autos befindet, kann es nur zwei Ursachen haben. Eine davon ist, dass versehentlich Öl in den Kühler bzw. in den Ausgleichsbehälter gefüllt wurde. Das hört sich zwar etwas absurd an, ist aber durchaus denkbar. In einer hektischen Situation kann der Kanister, in dem sich das Frostschutzmittel für das Kühlsystem befindet mit einem Ölkanister verwechselt werden.
  • Die andere Ursache für Öl im Kühlwasser kann nur eine defekte Zylinderkopfdichtung sein. Deshalb ist es erforderlich, unverzüglich eine Werkstatt aufzusuchen, damit der Schaden behoben werden kann. Die Beschädigungen an der Zylinderkopfdichtung sind mitunter nur sehr klein, sodass der Fahrer keinen Leistungsverlust des Motors spürt. Trotzdem ist eine sofortige Reparatur nötig. Sobald sich Öl im Kühlwasser befindet, kann sich nämlich auch das Kühlwasser im Motoröl befinden. Das ist an den weißlichen Abgasen zu erkennen. Das kann schon nach wenigen Kilometern zu gravierenden Motorschäden führen.

Handeln Sie, wenn Sie Öl im Kühlwasser bemerken!

Geschickte Mechaniker können natürlich auch selbst eine neue Zylinderkopfdichtung einbauen. Bei Motoren mit obenliegenden Nockenwellen ist aber unbedingt darauf zu achten, dass die Nockenwelle ihre relative Stellung zur Kurbelwelle behält. Vor der Demontage der Nockenwelle müssen deshalb Markierungen an der jeweiligen Position gemacht werden. Die Arbeitsschritte im Einzelnen:

  1. Als Erstes muss der Ventildeckel abmontiert werden. Dazu sind eine Stecknuss, eine Verlängerung und eine Knarre nötig. Nachdem alle Schrauben gelöst sind, lässt sich der Ventildeckel abnehmen. Es ist darauf zu achten, dass die Ventildeckeldichtung nicht beschädigt wird. 
  2. Im zweiten Schritt wird die Abdeckung des Steuerriemens entfernt. Dazu werden ebenfalls die Befestigungsschrauben gelöst und der Deckel abgenommen.
  3. Als Nächstes folgt dann der schwierigste Schritt. Der Steuerriemen muss demontiert werden. Zuvor müssen aber die Zahnriemenscheiben in ihrer derzeitigen Position markiert werden. Es ist empfehlenswert eine Markierung auf die jeweilige Riemenscheibe und eine am Motorblock zu machen. Dadurch lässt sich die exakte Position jederzeit wieder auffinden.
  4. Dann kann die Nockenwelle entfernt werden. Dazu müssen die Befestigungsschrauben an den Lagern der Nockenwelle   gelöst werden. Dann kann sie nach oben hin abgenommen werden.
  5. Im nächsten Schritt müssen noch der Ansaug- und der Auspuffkrümmer abgeschraubt werden und die Zündkerzenstecker abgezogen werden.
  6. Jetzt kann mit der Demontage des Zylinderkopfes begonnen werden. Dazu werden sämtliche Zylinderkopfschrauben abgeschraubt. Danach kann der Zylinderkopf nach oben hin abgehoben werden. 
  7. Jetzt muss nur noch die alte Dichtung entfernt und eine neue Dichtung aufgelegt werden. Zuvor müssen die Flächen, auf denen die Dichtung liegt, gründlich von allen Resten der alten Dichtung und von anderem Schmutz befreit werden. Sauberes Arbeiten ist hier besonders wichtig.
  8. Sobald die neue Zylinderkopfdichtung an ihrer exakten Position liegt, kann der Zylinderkopf wieder montiert werden. Dabei ist zu beachten, dass die Zylinderkopfschrauben in einer bestimmten Reihenfolge eingeschraubt werden. Es wird in der Mitte begonnen. Dann arbeitet man sich spiralförmig nach außen. Zunächst werden alle Schrauben nur handfest angezogen. Danach geht es mit dem Drehmomentschlüssel weiter. Es wird aber nicht gleich mit dem vorgeschriebenen Drehmoment gearbeitet. Das Anziehen der Schrauben erfolgt in mehreren Schritten. Danach wird alles wieder in umgekehrter Reihenfolge montiert.
  9. Zum Schluss sollte dann auch noch das Kühlwasser ausgetauscht werden, da das Öl in der Kühlflüssigkeit eine ausreichende Kühlung des Motors beeinträchtigen kann. Einige Kühler sind an der Unterseite mit einem Ablasshahn ausgestattet. Falls dies nicht der Fall ist, kann behelfsweise auch der Schlauch an der Unterseite gelöst werden. Dabei ist natürlich zu beachten, dass die Kühlflüssigkeit in einem Behälter aufgefangen wird, damit sie fachgerecht entsorgt werden kann. Im Anschluss daran wird das Kühlsystem wieder mit einem Gemisch aus Wasser und Kühlerfrostschutz befüllt. Nachdem der Motor ein paar Minuten gelaufen ist, muss der Flüssigkeitsstand im Kühler noch einmal kontrolliert werden.
helpster.de Autor:in
Martin Lembke
Martin LembkeMartin ist ausgebildeter Landmaschinenmechaniker. Er lebt auf dem Land und bewirtschaften einen großen Obst- und Gemüsegarten. Hier ist er handwerklich stark gefragt und kann sich auch seinem größten Hobby den Autos widmen.
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