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Ökologischer Rucksack - so berechnen Sie ihn

Autor: Gastautor
Auch ein tatsächlicher Rucksack hat eine Ökobilanz.
Auch ein tatsächlicher Rucksack hat eine Ökobilanz.
Ein ökologischer Rucksack hat nichts mit Schul- oder Wanderrucksäcken zu tun. Viel mehr beschreibt der Begriff, wie viele Rohstoffe aufgewendet werden mussten, um ein bestimmtes Produkt oder Material herzustellen. Entsprechende Werte sind ein eindrucksvolles Mittel, um sich die Folgen des eigenen Konsumverhaltens vor Augen zu führen. Das Berechnen des Rucksacks ist jedoch nicht einfach.

Was Sie benötigen:

  • Möglichst viele Angaben zum Produkt und seiner Herstellung

Ein ökologischer Rucksack ist immer ungenau

  • Wenn Sie die Ökobilanz eines bestimmten Produkts berechnen wollen, haben Sie ein großes Problem: je komplexer das Produkt, desto schwieriger die Berechnung. Selbst bei einem einfachen T-Shirt werden Sie schon an die Grenzen Ihrer Möglichkeiten kommen. Mit ausreichend Informationen wird es Ihnen vielleicht noch möglich sein, die Bewässerung der Baumwolle, sowie die angewandten Pestizide zu berücksichtigen, ebenso wie den Transport ins deutsche Bekleidungsgeschäft. Spätestens dann aber, wenn Sie den Anfahrtsweg der Plantagenarbeiter mit einbeziehen wollen, stoßen Sie an Ihre Grenzen, weil viele derartige Informationen kaum verfügbar sind. Bei einem komplexen Produkt, das aus zahllosen Einzelkomponenten besteht - etwa ein Computer - wird es nahezu unmöglich, exakt zu berechnen, wie sein ökologischer Rucksack aussieht.
  • Ein weiteres Problem, auf das Sie stoßen werden, ist die Zuverlässigkeit der Produktionsangaben. Selbst dann, wenn Sie konkrete Informationen - etwa zum Transportaufwand einer Ware - finden, ist noch lange nicht gesagt, dass diese so auch stimmen. Umweltschutzverbände und Produzenten werden in der Regel zu recht unterschiedlichen Ergebnissen kommen, was den ökologischen Fußabdruck eines Produkts angeht. In jedem Fall wird es sich um verallgemeinerte Mittelwerte handeln.
  • Sie können auch auf einen fertigen Rucksack-Rechner  zurückzugreifen. Ein solcher wird beispielsweise vom NABU zur Verfügung gestellt. Allerdings erfassen solche fertigen Rechner nur eine recht kleine Gruppe von Gegenständen oder Dienstleistungen, außerdem ist es meist nur schwer nachvollziehbar, wie genau die Berechnung des MIPS (Materialinput pro Serviceeinheit) vonstattengegangen ist.

So können Sie die Ökobilanz berechnen

  1. Betreiben Sie etwas Brainstorming, um zu ermitteln, welche Materialien und Prozesse mit der Herstellung eines bestimmten Gegenstandes verbunden sind.
  2. Fertigen Sie eine entsprechende Liste an.
  3. Versuchen Sie anhand einer Grundlagen-Liste, wie die des Wuppertal Instituts möglichst viele der notierten Werte zu ermitteln.
  4. Was die übrigen Faktoren angeht, wird Ihnen nichts Anderes übrigbleiben, als diese separat zu recherchieren. Arbeiten Sie hierfür mit Ihrer Suchmaschine. Geben Sie Anfragen wie "baumwoll t-shirt pestizide" ein und hoffen Sie, dass es irgendwo zu dieser Thematik eine seriöse Aufstellung gibt.
  5. Wenn Sie alle Faktoren auf Ihrem Blatt abgehakt haben, addieren Sie die Kilogrammzahlen der verwendeten Rohstoffe.
  6. Teilen Sie das Ergebnis durch das Gewicht des Endprodukts. Das Ergebnis ist der ökologische Rucksack des Produkts. Je niedriger der Wert, desto ökologischer das Produkt.
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