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Nackengriff bei der Katze - tierfreundlich oder tabu?

Nahaufnahme Kopf grau-weiße Katze
Nahaufnahme Kopf grau-weiße Katze © Francesco Ungaro / www.pexels.com
Der Nackengriff bei Katzen ist ein umstrittenes Unterfangen. Zwar packen Katzen ihre Jungen am Nacken, gehen dabei aber behutsam vor. Denn sie wissen instinktiv, welche Stelle die richtige ist, um ihre Katzenbabys nicht zu verletzen.

Ist der Nackengriff tierfreundlich oder ein Tabu?

Eine Katzenmutter kann mit einem leichten Nackenbiss bei ihren Babys die Tragestarre auslösen. Diese fungiert sozusagen als Stillhalte-Mechanismus, sodass das Muttertier ihre Jungen von A nach B transportieren kann. Dasselbe als Katzenhalter mit einer erwachsenen Katze zu tun, ist in der Regel keine gute Idee, denn eine ausgewachsene Katze wiegt wesentlich mehr als ein Katzenbaby. Die Folge des Nackengriffs bei der Katze kann Muskelfaserrisse oder Risse im Bindegewebe hervorrufen. Sollte sich die Katze während des Nackengriffs bewegen, kann dies Verrenkungen oder sogar dauerhafte Lähmungen nach sich ziehen.

Im Gegensatz zu einem Jungtier kann der Nackengriff bei einer ausgewachsenen Katze sogar Todesängste auslösen. Eines sollte man niemals vergessen: Katzen gelten als Beutetiere von Greifvögeln, die ihre Beute am Genick packen. Ein Katzenbaby hingegen, das vom Muttertier im Nackengriff transportiert wird, fühlt sich beschützt und nicht bedroht.

Sollten Sie Ihre Katze am Genick packen, so wird Ihre Samtpfote das als Vertrauensbruch werten und die Beziehung kann davon dauerhaften Schaden nehmen. Demzufolge ist der Nackengriff bei der Katze nicht tierfreundlich, sondern sollte tabu sein.

Natürlich gibt es im Notfall auch Ausnahmen. Bevor eine Katze droht, aus dem Fenster zu fallen. Oder wenn eine Katze panisch ist, kann sich der Nackengriff auch effektiv auswirken. Dennoch führt kein Weg daran vorbei, den Nackengriff bei der Katze richtig anzuwenden. Wer diesbezüglich keine Erfahrungen damit hat, sollte es besser bleibenlassen. Ihre Katze dürfen Sie jedoch keinesfalls im Nackengriff herumtragen.

Wie trägt man seine Katze am besten?

Sie müssen Ihre Katze so tragen, dass das Rückgrat Ihrer Samtpfote gestützt wird. Dabei gilt es zu beachten, dass der Körper Ihrer Katze vom Hals abwärts nicht frei hängen darf. Vielmehr greifen Sie mit Ihrer Hand unter die Katzenbrust oder schieben Sie diese zwischen die Vorderpfoten der Katze. Mit Ihrer anderen Hand umfassen Sie deren Hinterteil. Das Gewicht sollte dabei gleichmäßig verteilt sein. Nur so empfindet Ihre Katze es als angenehm und lässt sich von Ihnen problemlos hochheben.

Eine andere Möglichkeit, um Ihre Katze hochzuheben ist es, Ihre Samtpfote am Bauch zu stützen und sie dabei auf den Arm zu nehmen. Beachten Sie aber stets, dass sich Ihr Haustier dabei wohlfühlt. Sollte sie dagegen protestieren, zwingen Sie sie nicht dazu, sondern probieren Sie es einfach zu einem späteren Zeitpunkt nochmals.

Wichtig zu wissen: Eine Katze im Notfall im Nackengriff hochzuheben ist nicht dasselbe wie sie im Nackengriff herumzutragen! Dafür ist eine erwachsene Katze viel zu schwer und könnte nur allzu leicht Schäden davontragen.

helpster.de Autor:in
 Isabelle Corthen
Isabelle CorthenIsabelle lebt mit ihren Haustieren, 4 Hunde, 2 Katzen, einem Pferd und einem Esel in der Dominikanischen Republik. Als Autorin hat sie bereits einiges in verschiedenen Fachmedien zu den Themen Liebe & Beziehung veröffentlicht.
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