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Missed Abortion - alles Wichtige kompakt zusammengefasst

Mittels Ultraschalluntersuchung kann eine Missed Abortion festgestellt werden.
Mittels Ultraschalluntersuchung kann eine Missed Abortion festgestellt werden. © MART PRODUCTION / www.pexels.com
Eine Fehlgeburt ist in jedem Fall ein traumatisches Erlebnis für die betroffenen Eltern, bei einer Missed Abortion bemerkt man meistens zunächst nichts, die traurige Gewissheit liefert häufig erst der behandelnde Gynäkologe. Welche Ursachen können dazu führen und was kann man dann tun?

Was genau ist das Besondere an dieser Form der Fehlgeburt?

Hier muss erst einmal geklärt werde,  was genau eine Missed Abortion ist. Es ist eine besondere Form der Fehlgeburt und man bezeichnet diese auch als verhaltenen Abort oder verhaltene Fehlgeburt. Der Begriff kommt auch dem Englischen und bedeutet so viel wie „verpasste Fehlgeburt“. Im Gegensatz zur Fehlgeburt, bei der die Fruchtanlage verloren geht, in Form einer Blutung, passiert hier nichts. Viele Frauen waren bereits schwanger, ohne es zu wissen, denn die hatten eine sehr frühe Fehlgeburt, die in diesem zeitigen Stadium einer starken, etwas verspäteten Periode ähnelt.

Ursachen und  Risikofaktoren für eine Missed Abortion

Meistens lässt sich keine eindeutige Ursache für diese Form von Fehlgeburt finden, jedoch gibt es einige Risikofaktoren:

  • hormonelle Störungen, etwa bezüglich der Schilddrüse
  • psychische Belastungen, wie ein Schock, ein Trauma oder Stress
  • Fehlbildungen der Fortpflanzungsorgane, etwa eine Gebärmutterhals- oder Muttermundschwäche
  • Myome, das sind meist gutartige Wucherungen in der Gebärmutter
  • Gestose, eine Schwangerschaftsvergiftung, die auch für die Mutter gefährlich werden kann.
  • Infektionen mit Hepatitis, Toxoplasmose oder Ringelröteln
  • eine Blutgruppenunverträglichkeit
  • genetische Faktoren, wie Anomalien der Chromosomen oder andere Fehler im Erbgut der Elternteile
  • ungesunde Lebensweise mit Alkohol, Drogen, Nikotin

Diese Symptome können auf eine stille Fehlgeburt hindeuten

Das Erkennen einer Missed Abortion ist deshalb schwierig, weil es keine besonderen Symptome gibt. Das heißt, zunächst kommt es nicht zu Krämpfen, Schmerzen oder Blutungen. Der Embryo bleibt im Körper, auch wenn er nicht mehr lebt. Häufig stellt das erst der behandelnde Arzt beim nächsten Ultraschall fest, dass das Herz des Ungeborenen nicht mehr schlägt. In diesem frühen Stadium der Schwangerschaft kann man das als Mutter nicht spüren, dass etwas nicht stimmt. Erst wenn das Baby größer ist und man schon deutliche Bewegungen wahrgenommen hat, die dann plötzlich aufhören, liegt der Verdacht nahe, dass das Ungeborene nicht mehr lebt.

  • Indirekt spüren manche Frauen, dass etwas nicht in Ordnung ist, denn die typischen Schwangerschaftsanzeichen, etwa ein Spannen der Brüste lässt nach.
  • Die Übelkeit, die möglicherweise zu Beginn da war,ist weg. Aber nicht jede Schwangere empfindet überhaupt Übelkeit.
  • Dadurch, dass die Schwangerschaft abgebrochen wurde, ist der Schwangerschaftstest nun negativ, das Schwangerschaftshormon HCG ist soweit, abgesunken, dass der Test es nicht mehr wahrnehmen kann.

Was kommt danach?

Der behandelnde Arzt bemerkt beim Ultraschall keine Kindsbewegungen mehr oder die Herztöne sind weg. Zusätzlich kann eine Blutuntersuchung Gewissheit geben, wenn der HCG Wert stark gefallen ist, dann bedeutet das auch das Ende der Schwangerschaft.

Nun hat man als betroffene Frau drei Alternativen der Behandlung:

  • Man entscheidet sich für eine Ausschabung oder Absaugung. Das heißt, der tote Embryo wird aktiv aus der Gebärmutter entfernt. Bei der Ausschabung wird das Ungeborene mittels einer Metallschlinge samt Plazenta entfernt. Bei der Absaugung wird das tote Gewebe mithilfe eines Plastikschlauches entfernt, der mit einer Pumpe verbunden ist. Vor diesem minima invasiven Eingriff bekommt man ein Medikament, das den Gebärmutterhals weicher macht und weitet. Diese Methode erfolgt, wenn die Missed Abortion vor der 12. SSW eingetreten ist. Dieser Eingriff kann ambulant vorgenommen werden.
  • Oder man möchte lieber eine „kleine Geburt“. Hier wird die Geburt künstlich durch eine Infusion eingeleitet, sodass das Ungeborene durch den Geburtskanal mittels Wehen zur Welt gebracht wird. Danach erfolgt jedoch ebenfalls eine Ausschabung, damit man sicher gehen kann, dass kein totes Gewebe zurückbleibt.
  • Manche Frauen entscheiden sich auch dazu, der Natur ihren Lauf zu lassen. Dabei kann es sein, dass der Körper nach wenigen Tagen, aber auch bis zu ein paar Wochen braucht, um den Embryo abzustoßen. Das nennt man „aktives Abwarten“. Es ist jedoch wichtig, dass dieser natürliche Vorgang dennoch ärztlich überwacht wird. In wenigen Fällen kann totes Gewebe bei der Mutter zu Blutgerinnseln führen.

Letztlich ist es die Entscheidung der Mutter, für welchen Weg sie sich entscheidet. Wenn man sich für den natürlichen Weg entschlossen hat, ist es jedoch sehr wichtig, dass man bei Unwohlsein, Fieber oder Schmerzen einen Gynäkologen aufsucht.

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
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