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Mini-PC als Eigenbau - so funktioniert's

Die Hauptplatine bestimmt die PC-Leistung.
Die Hauptplatine bestimmt die PC-Leistung.
Einen Mini-PC kann man im Eigenbau so konfigurieren, dass mit minimalem Einsatz nur der beabsichtigte Zweck erreicht wird. Sie sollten also wissen, was der kleine Computer leisten soll, um die Komponenten gezielt für diese Erfordernisse auszuwählen.

Was Sie benötigen:

  • Einen Bauplan
  • Angemessen großes Gehäuse
  • Abgestimmte Platine zu den Komponenten
  • Untereinander kompatible Bauteile

Die Vorbereitung

Wählen Sie ein Mainboard aus, das mit den gewünschten Schnittstellen ausgerüstet ist und das mit einer CPU bestückt werden kann, die für den vorgesehenen Zweck ausreichende Leistung bietet. Steckplätze für eine Speicherkapazität von mehr als 2GB sind unbedingt zu empfehlen. Wenn die elektrische Leistung des Netzteils deutlich höher liegt als der Bedarf, ist das kein Nachteil, der Stromverbrauch erhöht sich dadurch nicht. Vergewissern Sie sich, dass die Bauteile alle miteinander kompatibel sind und verwenden Sie nur Arbeitsspeicher-Riegel der gleichen Bauart. Greifen Sie zu einer SSD-Festplatte, wenn der PC besonders schnell sein soll. Haben Sie die Teile passend zu Ihren Vorstellungen für den Mini-PC beieinander, kann es ans Zusammenbauen gehen.

Die Montage

Stellen Sie sicher, dass bei allen Montagearbeiten eine statische Aufladung ausgeschlossen ist. Das erreichen Sie durch einen elektrischen Leiter, der eine Verbindung herstellt vom Handgelenk zu einem geerdeten Metallkörper, wie dem blanken Teil eines Heizkörperventils. Zumindest müssen Sie dieses Teil vor dem Montieren anfassen, um Schäden an der empfindlichen Elektronik sicher zu vermeiden. Je nach Bauart Ihres Gehäuses werden Sie am besten kommen, wenn Sie die Hauptplatine erst einbauen, nachdem sie komplett außerhalb installiert wurde. Beginnen Sie die Installation mit dem Prozessor und der zugehörigen Kühlung. Auf die Verwendung von Wärmeleitpaste kann bei weniger leistungsfähigen Prozessoren verzichtet werden. Wenden Sie niemals Gewalt an, wenn eine Steckverbindung hakt. Durch vorsichtiges Kippen oder Drehen finden die Kontakte immer zueinander, es sei denn, sie sind verbogen. Befolgen Sie die Anweisungen zum Einbau in der beiliegenden Anleitung.

Hilfreiche Tipps

  • Bedenken Sie, dass Kabelverbindungen häufig nicht mehr erreichbar sind, nachdem das Gerät fast fertig montiert ist. Schließen Sie diese deshalb vorher an.
  • Vergessen Sie keinesfalls die Abstandshalter unter die Hauptplatine zu bauen.
  • Die CPU weist eine Markierung auf, die sich mit dem Gegenstück auf dem Mainboard decken muss.
  • Zum Einbau der Arbeitsspeicher-Riegel müssen Sie die beiden seitlichen Haltebügel spreizen. Erst wenn der Riegel korrekt sitzt, schnappen sie wieder zurück. Vergewissern Sie sich, dass Sie die richtige Bauart verwenden.
  • Eine SSD-Festplatte muss vor dem Einbau in einen Hilfsrahmen gesetzt werden, der in den Laufwerksschacht des Gehäuses passt.
  • Viele Grafikkarten benötigen keine extra Stromversorgung, sie werden durch die Steckkontakte versorgt. Hochleistungskarten besitzen dagegen häufig einen Steckkontakt für externe Stromversorgung. Dort müssen Sie dann die Karte mit einem passenden Kabel an das Netzteil anschließen.
  • Lüfter sind umso leiser, je langsamer sie laufen. Ein großer Durchmesser des Lüfters verringert das Geräusch.
  • Einer der ersten Handgriffe ist das Einsetzen der Maske für die Anschlüsse auf der Rückseite des Gehäuses.
  • Die Kabel dürfen die Luftzirkulation bzw. Lüfter nicht behindern.

Eine mögliche Konfiguration als Beispiel

  • Für ein handliches Format empfiehlt sich ein sogenanntes ITX-Gehäuse mit dem passenden Mainboard. 
  • Einige Hersteller bieten komplett ausgestattete Mainboards mit integrierter Grafik und Prozessor an. Für durchschnittliche Anforderungen ist so etwas geeignet und besonders einfach zu verbauen. Mein Tipp: Zotax IONITX A-E330.
  • Für häufige Anwendung als Wiedergabegerät zum Fernseher ist ein Blu-ray-Laufwerk zu empfehlen. Mein Tipp: Pioneer BDR-S09XLT.
  • Um Filme auch speichern zu können, benötigen Sie viel Platz. Große SSDs laufen aber schnell ins Geld. Verbauen Sie lieber eine Festplatte mit 500 bis 1000 GB Kapazität. Mein Tipp: Western Digital WD10EZEX.
  • Zwei große Speicherriegel ermöglichen mehr Tempo. Die meisten Platinen und Systeme unterstützen 8 GB problemlos, 4 GB genügen für durchschnittliche Anforderungen. Mein Tipp: VS2GBKIT400C3 von Corsair. Hierbei müssen Sie die Bauart mit dem Steckplatz vergleichen.

Für rein zweckgebundene Anwendungen gibt es neuerdings auch einen Mini-PC zum Eigenbau, mit dem technische Abläufe gesteuert werden können. Geben Sie bei Interesse einfach "Arduino" in eine Suchmaschine ein.

helpster.de Autor:in
Wil Flammiger
Wil FlammigerWil ist gelernter Landwirt mit großem Garten und ausgebildeter Schweißer. Im Laufe der Jahre hat er sich Fertigkeiten im Heim- und Handwerk selbst angeeignet, diese Erfahrungen gibt er schon seit vielen Jahren bei helpster.de weiter.
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