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Medizinstudium und Latein - Tipps fürs Latinum im Studium

Für viele ist das Latinum im Studium eine Hürde, muss es aber nicht sein.
Für viele ist das Latinum im Studium eine Hürde, muss es aber nicht sein.
Für ein Medizinstudium (Medizin - lateinisch von "medicinae - ärztliche Kunst, Heilkunst", und Studium - lateinisch von "studere - nach etwas streben, sich um etwas bemühen") braucht man Latein. Das stellen jedes Semester viele Neu-Studenten fest und müssen in kurzer Zeit ihr Latinum an der Universität nachholen. Das ist nicht immer einfach, aber mit einer guten Planung steht Ihrer ärztlichen Laufbahn nichts mehr im Weg.

Warum braucht man Latein fürs Medizinstudium?

  • Viel Originalliteratur aller Bereiche der abendländischen Kultur wurde einst in Latein verfasst oder aus dem Griechischen oder anderen Sprachen ins Lateinische übersetzt. Lange Zeit war sie DIE anerkannte Wissenschaftssprache in Westeuropa, ähnlich wie Englisch heute.
  • Fremdwörter sowie biologische und medizinische Bezeichnungen werden im Deutschen noch immer im lateinischen Original verwendet, anders als in z.B. asiatischen Sprachen werden diese Begriffe in der Wissenschaft und in der medizinischen Praxis nicht ins Deutsche übersetzt. Kennen Sie die Sprache, können Sie sich die Fachausdrücke leichter merken, sie leichter verstehen und auch die Bedeutung unbekannter Begriffe erahnen.

Was ist ein Latinum und wann braucht man es im Medizinstudium?

  • Das Latinum (von examen Latinum) ist eine lateinische Sprachprüfung. Dabei handelt es sich zunächst um eine Prüfung, die in Gymnasien oder vergleichbaren Bildungseinrichtungen gemacht werden kann und die Sprachkenntnisse auf einem bestimmten Level nachweist. Es gibt ebenfalls ein Graecum für Altgriechisch und ein Hebraicum für Althebräisch.
  • Es ist häufig die Rede vom kleinen und vom großen Latinum, die Bezeichnung "klein" und "groß" bezieht sich dabei auf den Umfang der Sprachkenntnisse bzw. auf die Zeit, in der die Sprache gelernt wurde. In vielen Bundesländern gibt es mittlerweile die Unterscheidung zwischen kleinem und großem Latinum nicht mehr, in der Regel dauert es mittlerweile ca. 5 Schuljahre, bis man das Latinum "in der Tasche hat".
  • Vor allem in humanistischen Gymnasien, aber auch in anderen Schulen haben die Schüler die Möglichkeit, Latein von der 5. Klasse an, manchmal auch erst ab der 6. oder 7. Klasse als Fremdsprache zu lernen. Da es sich um eine "tote Sprache" handelt, daher eine Sprache, die nicht mehr gesprochen wird, gibt es immer mehr Schulen, die Latein nicht mehr als Fremdsprache anbieten. Wird die Sprache gelernt, muss sie bis zur 10. oder 11. Klasse (je nach Lernbeginn) belegt werden. Meistens gibt es keine extra Latinums-Prüfung, lediglich muss die Note auf dem letzten Zeugnis mindestens ausreichend sein, um automatisch das Latinum zu erhalten.
  • Die Aussage, dass man ein Latinum fürs Medizinstudium braucht, ist falsch. Gebraucht werden die Sprachkenntnisse und die können auch im Studium nachgelernt werden - allerdings ist das meistens schwieriger und anstrengender, da dies in kurzer Zeit geschehen muss. Bis wann ein Latinum oder entsprechende Kenntnisse nachgewiesen sein müssen, ist von der jeweiligen Universität abhängig.

Wie Sie Latein während Ihres Medizinstudiums nachholen

  • Das A und O sind hier Zeitmanagement und Lerndisziplin. Das Latinum ist eine reine Fleißsache. Während man in der Schule Jahre Zeit hat, hat man im Studium oft nur wenige Wochen oder Monate, sich die Sprache auf einem gleichwertigen Level anzueignen.
  • Informieren Sie sich genau darüber, wann Sie das Latinum nachzureichen haben und was die Universität Ihnen während des Medizinstudiums an Kursen anbietet. Oftmals reicht es, bestimmte Kurse zu belegen und zu bestehen. Sollten Sie eine extra Prüfung machen müssen, lohnt es sich manchmal, an Crash- oder Intensivkursen teilzunehmen.
  • Machen Sie sich klar, was Sie lernen müssen. Gibt es ein bestimmtes Vokabular, das Sie kennen müssen? Wie viele Vokabeln umfasst dieses? Kaufen Sie sich eine gute, kompakte Grundgrammatik.
  • Bei modernen Fremdsprachen gilt, den Fokus auf die Vokabeln zu legen, bei Altsprachen gilt, ihn auf die Grammatik zu legen. Lernen Sie zunächst Grammatik. Machen Sie sich klar, was welche Deklination oder Flexion tut und wofür man sie braucht. Die lateinische Grammatik ist der deutschen Grammatik recht ähnlich, Schwierigkeiten machen lediglich einige Zeitformen, die es so im Deutschen nicht gibt. Lassen Sie sich diese Formen genau erklären, nur wenn Sie sie verstehen, können Sie sie schnell begreifen und lernen.
  • Lernen Sie Vokabeln nur passiv. Sie brauchen keine aktiven Lateinkenntnisse, Sie müssen die Sprache nur lesen und verstehen können - daher reicht es, Vokabeln einseitig, aus der Fremdsprache heraus zu lernen und lediglich die deutsche Entsprechung zu kennen.
  • Machen Sie sich einen guten, aber auch realistischen Zeitplan, z. B. erste Woche Grammatik und Übungen, zweite Woche Vokabeln und Deklination/Flexion dieser zur Übung, dritte Woche Übersetzung.
  • Seien Sie sich darüber im Klaren, dass Sie die Sprache nur als Unterstützung benötigen. Sie müssen Sie nicht perfekt beherrschen oder fließend übersetzen. Stellen Sie lediglich sicher, dass Sie sie ausreichend und zuverlässig beherrschen, sodass Sie die Prüfung bestehen und sie in Ihrem Studium anwenden können, denn das sollte Ihr Hauptanspruch sein.
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