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Magengeschwüre beim Pferd frühzeitig erkennen & behandeln

Braun-weißes Pferd auf Koppel unter blauem Himmel
Braun-weißes Pferd auf Koppel unter blauem Himmel © Pixabay / www.pexels.com
Magengeschwüre beim Pferd gehören zu den häufigsten Krankheiten im Bereich des Magens und der Verdauung. Der Magen und die Magenwand sind definitiv die Schwachstellen bei Pferden, denn nach wie vor gilt der Pferdemagen als Wildpferdemagen und ist nicht für eine Stallhaltung, Kraftfutter oder Turniere geschaffen.

Symptome für Magengeschüre bei Pferden

Bei Verdacht auf Magengeschwüre beim Pferd, sollten Sie unbedingt einen Tierarzt zurate ziehen. Denn er kann mithilfe einer Gastroskopie erkennen, ob es sich um eine Verletzung, eine Reizung, ein Geschwür oder Blutungen im Magen bei Ihrem Pferd handelt.  Nur eine fachgerechte Gastroskopie kann letztlich eine verlässliche Diagnose auf Magengeschwüre stellen. 

Um ein mögliches Magengeschwür rechtzeitig zu erkennen, sollten Sie unbedingt auf die folgenden Anzeichen achten.

  • Ihr Pferd verliert an Gewicht.
  • Das Pferd befindet sich in einem allgemein schlechten Zustand. 
  • Ihr Pferd weist ein verändertes Verhalten wie beispielsweise Apathie, Unruhe oder Unlust beim Reiten auf.
  • Es lässt sich nur unwillig satteln.
  • Das Pferd riecht unangenehm aus dem Maul.
  • Es knirscht mit den Zähnen.
  • Häufiges Gähnen, Leerkauen und Flehmen können Anzeichen sein.
  • Ihr Pferd stößt häufig auf.
  • Wiederkehrende Koliken, oft nach der Futteraufnahme weisen darauf hin.
  • Ihr Pferd lässt eine verminderte Leistungsbereitschaft und -fähigkeit erkennen.

Wie entsteht ein Magengeschwür beim Pferd?

Der Magen von Pferden funktioniert anders als bei uns Menschen. Wir produzieren nur dann Magensäure, wenn wir essen. Ein Pferd hingegen bildet permanent Magensäure. Schon, weil es von seinem Ursprung als sogenannter Dauerfresser gilt, der rund 16 Stunden am Tag Nahrung zu sich nimmt. Hat das Pferd gestörte Schutzmechanismen, reizt und beschädigt das die Magensäure und Magenschleimhaut. Das wiederum kann eine Magenschleimhautentzündung hervorrufen. Bleibt diese über einen längeren Zeitraum unbehandelt, können sich dadurch Magengeschwüre beim Pferd entwickeln.

Fehler bei der Häufigkeit der Nahrungszufuhr und falsches oder schlechtes Futter können die Entstehung von Magengeschwüren beim Pferd begünstigen. Pferde sind nun mal Dauerfresser und sollten keine längeren Fresspausen als 4 Stunden einlegen. Hat es einen leeren Magen, ist dieser der Magensäure schutzlos ausgesetzt. Zudem sollte sein Grundfuttermittel Raufutter sein. Füttern Sie Ihrem Pferd zu stärkehaltiges Kraftfutter oder gar verunreinigte Nahrung, kann es nur allzu leicht zu Magengeschwüren beim Pferd kommen.

Weitere Hauptursachen für Magengeschwüre bei Pferden sind neben Fütterungs- und Haltungsfehlern die dauerhafte Gabe von Medikamenten sowie intensives Training und Stress.

Unentdeckte Magengeschwüre über einen langen Zeitraum können chronisch werden oder sogar zu Magenblutungen führen. Dennoch - ein Magengeschwür ist nicht bösartig wie ein Krebsgeschwür. Es kann durchaus erfolgreich behandelt werden.

Behandlungen bei Magengeschwüre

Zur Behandlung von Magengeschwüren bei Pferden kommt der Wirkstoff Omeprazol als Protonenpumpenhemmer als eine Art Säurepuffer zur Unterstützung der Abheilung von Magengeschwüren zum Einsatz. Dabei ist es von großer Bedeutung, die dafür verantwortlichen Auslöser des Magengeschwüres so weit wie möglich abzustellen. Denn nur so kann die Behandlungs-Therapie zum Erfolg führen. Omeprazol wird über einen Zeitraum von 4 bis 6 Wochen eingesetzt.

Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre werden mehrheitlich mit den Medikamenten Omeprazol oder Pantoprazol behandelt. Diese reduzieren die Bildung von Magensäure und werden deshalb als sogenannte Säurehemmer bezeichnet. Insbesondere Omeprazol reduziert die Bildung der Magensäure, sodass die gereizte Schleimhaut sich regenerieren kann. Dadurch bilden sich auch die Magengeschwüre zurück. Andere eingesetzte Wirkstoffe sind Ranitidin oder Cimetidin.

Stroh sowie frisches, sauberes Wasser sollten Sie Ihrem Pferd immer zur freien Verfügung stellen. Während der medikamentösen Behandlung sollten Sie unbedingt auf Kraftfutter verzichten.

Wie erfolgreich Magengeschwüre beim Pferd letztlich behandelt werden können, hängt mit davon ab, wie frühzeitig sie entdeckt werden, wie stark diese ausgeprägt sind und an welcher Stelle des Magens sie auftreten. Meist dauert es einige Wochen, bis Magengeschwüre bei Pferden ausgeheilt sind. Schon aus dem Grund, weil sie fast immer erst sehr spät entdeckt werden. Dadurch sind sie teilweise bereits chronisch. Von daher ist es ratsam, oft eine Kontrollspiegelung nach einigen Wochen oder Monaten durchführen zu lassen.

helpster.de Autor:in
 Isabelle Corthen
Isabelle CorthenIsabelle lebt mit ihren Haustieren, 4 Hunde, 2 Katzen, einem Pferd und einem Esel in der Dominikanischen Republik. Als Autorin hat sie bereits einiges in verschiedenen Fachmedien zu den Themen Liebe & Beziehung veröffentlicht.
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