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Konsultativer Führungsstil - der Begriff im Detail erklärt

Gute Führung stärkt das Team.
Gute Führung stärkt das Team. © Gerd_Altmann_Shapes_AllSilhouettes.com / Pixelio
Ein konsultativer Führungsstil ist häufig in Unternehmen zu finden und gilt als eine Alternative zum klassischen, autoritären Stil. Was verbirgt sich hinter dem Begriff und welche Merkmale hat diese Art des Führens?

In der Systematisierung der Führungsstile gibt es zwei Extreme, den autoritären und den demokratischen Stil. Das autoritäre Führen zeichnet sich dadurch aus, dass ein Vorgesetzter komplett allein über Probleme nachdenkt und Entscheidungen fällt, ohne seine Mitarbeiter zu fragen. Der demokratische Stil hingegen ist dadurch gekennzeichnet, dass der Vorgesetzte nur moderiert, die Mitarbeiter selbst treffen die Entscheidung, indem Sie über Möglichkeiten abstimmen. Genau dazwischen liegt die konsultative Art des Leitens.

Ein konsultativer Stil und seine Merkmale

  • Ein konsultativer Führungsstil zeichnet sich dadurch aus, dass wesentliche Entscheidungen von den Vorgesetzten oder Geschäftsführern kommuniziert werden. Die Mitarbeiter werden also informiert, wenn Problemlösungen gesucht werden oder Veränderungen anstehen.
  • Die Angestellten können dann Präferenzen äußern, ihre Meinung zu der Problematik angeben und damit die Führungskraft beeinflussen. Allerdings ist der Vorgesetzte nicht an die Vorschläge der Mitarbeiter gebunden und kann letztlich selbst entscheiden.
  • Ein Vorteil für die Mitarbeiter besteht also darin, dass diese die Möglichkeit haben, sich einzumischen und selbst etwas vorzuschlagen. Die Vorgesetzten erhalten dadurch auch gute Hinweise und werden so auf Lösungsansätze gebracht, die ihnen von allein nicht eingefallen wären.
  • Dieser Führungsstil belässt die Entscheidungsmacht aber letztlich beim Vorgesetzten, denn dieser trifft schließlich die Entscheidung. Dabei kann er sich an der Meinung seiner Angestellten orientieren, muss dies aber nicht, d. h. er muss nicht im Sinne der Mitarbeiter entscheiden.
  • Das spiegelt sich auch in der Bezeichnung "konsultativer Stil" wider: die Mitarbeiter werden konsultiert, also um Rat gefragt, doch einem Ratschlag muss man nicht folgen.

Wann ist der Führungsstil sinnvoll?

  • Die Art, wie ein Vorgesetzter seine Mitarbeiter führt, kann zwar verändert werden und auch Einflüssen der Situation unterliegen, jedoch neigen Vorgesetzte dazu, immer wieder die gleichen Führungsstile anzuwenden - auch ein konsultativer.
  • Je unterschiedlicher sich eine Gruppe aus Mitarbeitern zusammensetzt und je ungewöhnlicher die Aufgabe ist, desto autoritärer sollte der Führungsstil sein. Denn die Verschiedenheit der Mitarbeiter kann dazu führen, dass diese keine einheitliche Meinung bezüglich einer Entscheidung entwickeln.
  • Auch wenn ein Thema für Mitarbeiter relativ neu ist und sie damit wenig Erfahrungen haben, kann eine Führungskraft, die Entscheidungen vorgibt, zu besseren Ergebnissen führen.
  • Wenn Gruppen aber schon einige Zeit zusammenarbeiten, dann sollte der Führungsstil eher demokratisch sein. In diesem Fall können die Mitarbeiter untereinander Probleme effektiver und schneller klären, ohne dass der Vorgesetzte eine Entscheidung fällen muss.
  • Ein konsultativer Stil besitzt Merkmale beider Extreme, da hier die Mitarbeiter einbezogen werden, aber der Vorgesetzte die Entscheidungsmacht behält. Diese Führungsart ist daher in vielen Situationen geeignet.
helpster.de Autor:in
Andrea Nittel-Neubert
Andrea Nittel-NeubertAndrea war im Personalwesen tätig und hat dadurch einen professionellen Blick auf die Aspekte von Beruf & Karriere. Durch ihr Studium in der klinischen Psychologie kann sie nicht nur Karrieretipps geben, sondern auch in den Bereichen Liebe & Beziehungen weiterhelfen.
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