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Kondolenzwünsche pietätvoll vorbringen - das sollten Sie beachten

Wie trägt man Kondolenzwünsche vor?
Wie trägt man Kondolenzwünsche vor? © Peter Smola / Pixelio
Kondolenzwünsche sind ein schwieriges Feld und viele sind sich generell unsicher, wie man mit Trauernden umgehen soll. Es kommt dabei auf viele Faktoren an.

Kondolenzwünsche, wenn Sie die Familie kaum kennen

Der Umgang mit Tod und Trauer ist in unserer Gesellschaft schwierig. Es gibt keine klaren Regeln und oft wird das Thema einfach verdrängt.

  • Ganz entscheidend ist, ob Sie den Verstorbenen und dessen Angehörige gut kennen oder nicht. Wenn Sie denjenigen kaum kannten und auch kein Freund der Angehörigen sind, sollten Sie eine einfache geschmackvolle Karte versenden. Vielleicht geben Sie noch einen kleinen Betrag dazu, für Blumen.
  • Wenn Sie zu Beisetzung gehen, genügt es in dem Fall, einfach in das Kondolenzbuch zu schreiben. Kaum ein naher Angehöriger verkraftet es, wenn viele Menschen Ihre Kondolenzwünsche am Grab vortragen.
  • Achten Sie bitte auch auf die Todesanzeige. Heute ist es üblich, in dieser auch etwas zu dem Thema Beileidsbekundungen und Blumen hineinzuschreiben. Überlassen Sie den Trauernden die Regie und zwingen Sie keine Kondolenzwünsche auf, wenn diese zumindest am Grab nicht erwünscht sind.

Gefühlvoller Umgang mit Trauernden

Schwieriger ist es, wenn Angehörige, Freunde oder gute Bekannte verstorben sind. In dem Fall können Sie nicht einfach den Hinterbliebenen eine Karte mit Kondolenzwünschen senden. Sie müssen da etwas Fingerspitzengefühl zeigen:

  • Es ist nicht unbedingt notwendig, bei den Trauernden vorzusprechen, je enger die Beziehung war, desto angemessener ist es, persönlich zu diesen zu gehen.
  • Vermeiden Sie auf keinen Fall zufällige Begegnungen nur, weil Sie unsicher sind, was Sie sagen könnten. Trauernde würden es kaum verstehen, wieso Sie fluchtartig die Straßenseite wechseln, bloß weil Sie Angst haben, etwas Unpassendes zu sagen.
  • Sagen Sie einfach "Mein aufrichtiges Beileid" oder "Es tut mir so Leid", aber lassen Sie scheinbar aufmunternde Worte wie "Kopf hoch", "Das Leben geht weiter" oder "Da muss man nach vorne schauen".
  • Verbinden Sie Kondolenzwünsche nur dann mit religiösen Beteuerungen, wenn Sie wissen, wie die Trauenden dazu stehen. Ein "Er ist jetzt in Gotteshand" oder "Gott weiß schon, was er tut" kommt nicht immer gut an.
  • Auch wenn es gut gemeint ist, fast alle Hinterbliebenen finden den Satz, dass man viel Kraft wünscht, unpassend. Das Beste ist immer noch, aufrichtiges Beileid zu bekunden und ein ehrliches: "Mir fehlen die Worte", dazuzusetzen.
  • Wenn Sie echtes Mitgefühl haben, dann belassen Sie es nicht nur bei Kondolenzwünschen, sondern fragen Sie, wie oder was passiert ist. Trauernde wollen gerne immer wieder über das Ereignis sprechen. Auch ein "Kann ich etwas für sie tun?" ist besser als alle Kondolenzwünsche.

Viele Trauernde berichten davon, dass ganz praktische Hilfe, wie ein Mittagessen, dass spontan vorbeigebracht wird, Begleitung zu einem Amt oder ähnliches oft die größte Hilfe war. Auch darüber sollten Sie im Zusammenhang mit Kondolenzwünschen nachdenken.

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