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KFZ-Versicherung: Trotz gestiegener Kosten sparen

Kilometerstand & Vollkasko insbesondere bei älteren Fahrzeugen sind zu prüfen
Kilometerstand & Vollkasko insbesondere bei älteren Fahrzeugen sind zu prüfen © Matthew Henry / unsplash.com
Seit diesem Jahr sind die Prämien der Kfz-Versicherung spürbar und auch mit zunehmender Tendenz gestiegen. Grund hierfür sind die gestiegenen Kosten, aber vor allem die häufigeren Extremwetter-Szenarien in Deutschland, die das Risiko für Elementarschäden erhöhen. Ein idealer Zeitpunkt, um die eigene Autoversicherung auf den Prüfstand zu stellen.

Gründe der Preissteigerung & Experten-Spartipps

Nicht nur das Tanken ist für Autofahrer teuer geworden. Auch die Prämien der Kfz-Versicherung sind aufgrund der stark gestiegenen Reparaturkosten, teureren Ersatzteile und vermehrten Schäden durch Wetterereignisse in Deutschland gestiegen. Viele Versicherer haben die höheren Kosten an Neukunden weitergegeben, während Bestandskunden oft von festgelegten Indexanpassungen betroffen sind. Durchschnittlich stiegen die Prämien 2024 um etwa 10-24%, je nach Versicherungsart. Vollkaskoversicherungen waren besonders betroffen, aber auch die Tarife der Haftpflicht- und Teilkasko sind betroffen.

Es empfiehlt sich, die aktuelle Police zu prüfen, verschiedene Angebote zu vergleichen und eventuelle Einsparpotenziale, etwa durch einen höheren Selbstbehalt oder zusätzliche Rabatte, auszunutzen. Auch ist es ratsam zu überprüfen, ob bei Abschluss tatsächlich der optimale Tarif gewählt wurde oder ob dieser noch den aktuellen Lebensbedingungen und der aktuellen Nutzungsweise des Fahrzeugs entspricht. Zudem kann bei Beitragserhöhungen ein Sonderkündigungsrecht bestehen, das einen Vertragswechsel erleichtert.

Es lohnt sich also, bestimmte Kriterien zu überdenken, ohne auf notwendige Leistungen zu verzichten. 

Einsparen bei neuen Versicherungen

  • Anbieter vergleichen: Wir empfehlen die Nutzung von Vergleichsportalen, um die günstigsten Angebote zu finden​. Außerdem sollte man auf Zusatzleistungen achten und diese sorgfältig vergleichen, da günstigere Tarife oft weniger Schutz bieten.
  • Rabatte beachten & Zahlungsweise anpassen: Empfehlenswert ist eine jährliche statt monatliche Prämienzahlung, den Versicherer gewähren oft Rabatte bei Jahreszahlung. Zusätzlich bieten viele Versicherer Rabatte für Familien, Fahrgemeinschaften oder eine geringe Fahrleistung an.
  • Fahrleistung realistisch angeben: Je mehr Kilometer man jährlich fährt, desto höher ist die Versicherungsprämie. Um hier Geld zu sparen, sollte man prüfen, ob sich die bei Versicherungsabschluss angegebene Fahrleistung verändert hat. Falls das der Fall ist, sollte man das umgehend dem Kfz-Versicherer mitteilen, um die Prämie zu senken.
  • Werkstattbindung: Preiswerter sind meist die Tarife mit Werkstattbindung. Man verzichtet dann im Schadensfall auf die freie Werkstattwahl und ist an vom Versicherer vorgegebene Partnerwerkstätten gebunden. 
  • Höherer Selbstbehalt: Eine höhere Selbstbeteiligung bei Schäden senkt die Versicherungsprämie.
  • Telematik-Tarife nutzen: Telematik-Tarife zu nutzen lohnt sich, denn mit Rabatten belohnen sie sicheres und sparsames Fahren. Das ist besonders für Fahranfänger oder Wenigfahrer geeignet​.
  • Kombinierte Versicherungen: Sollte es möglich sein, weitere Versicherungen (z. B. Hausrat oder Haftpflicht) beim gleichen Anbieter abzuschließen, lohnt es sich nach einem Kombi-Rabatt zu fragen.

Einsparen bei Bestandsversicherungen

Fahrleistung regelmäßig überprüfen: Wenn man in der Vergangenheit mehr Kilometer angegeben hat, als tatsächlich gefahren wurde, lohnt sich die Nachfrage, ob die Versicherung eine Rückerstattung der Beiträge anbietet oder die künftigen Raten entsprechend reduziert. Doch auch, wenn sich die Jahresfahrleistung erhöht hat, sollte man dies dem Versicherer melden, da sonst empfindliche Nachzahlungen drohen.

  • Kilometerstand kontrollieren: Am besten fährt man damit regelmäßig den Kilometerstand des Fahrzeugs, z. B. am Jahresende zu notieren, um diese mit der geschätzten Fahrleistung, die bei der Versicherung hinterlegt sind, abzugleichen.
  • Schätzungen anpassen: Ist man weniger gefahren, als angegeben, sollte das der Versicherung mitgeteilt werden, da eine geringere Fahrleistung oft mit günstigeren Beiträgen belohnt wird. Ist das nicht der Fall, lohnt sich ein Vergleich mit anderen Anbietern.

Übertragen der Schadenfreiheitsklasse: Je höher die SF-Klasse, desto höher ist der Schadenfreiheitsrabatt der Kfz-Versicherung, wodurch die Prämie für die Kfz-Haftpflicht und Vollkasko günstiger wird. Wenn Verwandte aus Altersgründen ihren Führerschein abgeben oder kein eigenes Auto mehr benötigen, kann diese „erfahrene“ SF-Klasse auf ein Familien- oder Haushaltsmitglied übertragen werden. 

Fahrzeug und Tarifwahl: Am günstigsten ist es, ein Fahrzeug in einer niedrigeren Typklasse zu wählen und auf unnötige Extras, wie beispielsweise eine Vollkasko für ältere Fahrzeuge, zu verzichten.


Durch eine Kombination dieser Maßnahmen können oft mehrere Hundert Euro im Jahr gespart werden, ohne auf wichtige Absicherungen verzichten zu müssen. Nach einer Beitragserhöhung kann der Vertrag unbedenklich gekündigt und zu einem günstigeren Anbieter gewechselt werden.

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