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Kastration der Hündin - so pflegen Sie Ihr Tier nach der OP

Die Kastration - ein Routineeingriff beim Hund
Die Kastration - ein Routineeingriff beim Hund
Eine Kastration ist ein recht großer Eingriff bei der Hündin, der unter Vollnarkose durchgeführt wird. Je nach Art der Kastration werden der Hündin nur die Eierstöcke oder aber die Eierstöcke und die Gebärmutter entfernt. Nach dieser OP wird die Hündin weder läufig noch scheinschwanger.

Was Sie benötigen:

  • Schlafplatz in Ihrer Nähe
  • Zuwendung
  • Zeit
  • Ruhe

Eine Kastration findet stets unter Vollnarkose statt und ist bei der Hündin im Vergleich zum Rüden ein recht großer Eingriff. Nicht nur der Eingriff, sondern auch die Narkose während der Kastration schwächen die Hündin, und das Tier benötigt einige Tage, um sich zu erholen.

So pflegen Sie das Tier nach einer Kastration

  • Bereiten Sie zu Hause einen ruhigen Platz in Ihrer Nähe vor, wo sich das Tier von dem Eingriff erholen kann. Sicherlich wird die Hündin nach der Kastration nicht gerne alleine sein, sodass Sie dem Tier am besten einen Liegeplatz in Ihrer direkten Nähe machen. Auf diese Art haben Sie das Tier ständig im Auge und können sofort reagieren, falls etwas nicht in Ordnung sein sollte. Streicheleinheiten und Zuwendung helfen der Hündin, sich besser zu fühlen, und nehmen dem Tier die Angst, die es evtl. nach dem Geschehenen haben wird.
  • Wenn Ihre Hündin nach der OP erwacht, muss der Kreislauf erst wieder in Schwung kommen. Wahrscheinlich wird das Tier taumeln und ggf. auch umkippen. Das ist kein Grund zur Sorge, sondern noch eine Wirkung der Narkose. Achten Sie darauf, dass die Hündin sich nicht verletzen kann, und stützen Sie das Tier leicht, wenn es aufstehen möchte. Sie sollten jedoch nie mit Zwang versuchen, die Hündin am Aufstehen zu hindern.
  • Damit es auch nach der Kastration zu keinen Komplikationen kommen kann, dürfen Sie die Hündin auf keinen Fall alleine zu Hause lassen.
  • Achten Sie darauf, dass sie noch nicht zu wild wird, da sich ansonsten die frische Naht wieder lösen kann; sie müsste nochmals betäubt und genäht werden.
  • Machen Sie kurz nach der Kastration auch nur sehr kurze Spaziergänge, denn sie muss sich erst an diese neue Situation gewöhnen und hat vielleicht auch Schmerzen.
  • In der Regel werden die Fäden ab dem zehnten Tag nach der Kastration gezogen. Dann schaut sich der Tierarzt auch die Wundheilung an und untersucht Ihre Hündin nochmals. Nehmen Sie diesen Termin auf jeden Fall pünktlich wahr und achten Sie auch nach dem Ziehen der Fäden noch darauf, dass das Tier die Wunde nicht ständig beleckt.

Umsorgen Sie die Hündin liebevoll

  • Das Trinkwasser für den Hund können Sie neben den Schlafplatz stellen. Viele Hunde haben nach einer Kastration und der OP großen Durst. Es kann allerdings passieren, dass die Hündin das Wasser wieder erbricht. Bieten Sie daher lieber viele kleine Mengen an Wasser anstelle einer großen Schüssel voll Wasser an. Mit dem Futter sollten Sie warten, bis die OP einige Stunden zurückliegt. Wenn die Hündin nicht mehr benommen ist, das Wasser bei sich behält und von alleine wieder ein paar Schritte geht, dann können Sie etwas Futter hinstellen.
  • In der Regel wird die Narbe der Kastration nicht mit einem Pflaster zugeklebt, sondern mit einem Silberspray behandelt. Das ist eine Art Sprühpflaster mit gleichzeitiger Desinfektionswirkung. Achten Sie darauf, dass sich die Hündin nicht an der Narbe leckt, und fragen Sie Ihren Tierarzt nach einem Trichter für den Hals, falls die Hündin sich nicht vom Belecken abhalten lässt. Die Wundnaht lässt sich ebenfalls mit einem speziellen Bauchanzug schützen. Dieser hat den Vorteil, dass sich Ihre Hündin frei bewegen kann und nicht durch einen Halstrichter eingeschränkt wird.


Die Wunde heilt, wenn keine Komplikationen auftreten, recht gut ab. Im Durchschnitt können die Fäden am zehnten Tag nach der Kastration gezogen werden. Lassen Sie der Hündin nach der OP ausreichend Zeit zum Erholen, umsorgen Sie das Tier liebevoll und achten Sie darauf, dass der Hund nicht fiebert. In diesem Fall müssen Sie sofort den Tierarzt benachrichtigen.

Wann die Kastration bei Hündinnen sinnvoll sein kann

  • Eine Kastration bei Hündinnen ist nicht zwingend notwendig. Wenn Sie jedoch auch Rüden zusammen mit den weiblichen Tieren halten und keinen Nachwuchs wünschen, dann ist die Kastration eine gute und auch die sicherste Lösung, um ungewollten Nachwuchs zu verhindern.
  • Aber auch dann, wenn Ihre Hündin sehr unregelmäßig läufig ist und die Läufigkeit zudem auch nicht problemlos verläuft, kann die Kastration Abhilfe leisten. Viele Hündinnen neigen zudem zu Scheinschwangerschaften, welche wiederum eine Entzündung der Gebärmutter als Folge haben können.
  • Nach einer Kastration wird Ihre Hündin nicht mehr läufig und das Tier bekommt auch keine Blutungen mehr. Auch der Geruch des Tieres ändert sich nicht mehr, sodass aufdringliche Rüden eher fern bleiben.
  • Falls Sie Ihre Hündin kastrieren lassen möchten, dann beugen Sie so auch dem Gebärmutterkrebs vor, der gerade bei älteren Tieren und bei Hündinnen, die bereits geworfen haben, auftritt.

Mögliche Risiken einer Kastration

Die Kastration ist ein Routineeingriff. Trotzdem kann es immer wieder einmal zu Komplikationen kommen.

  • Wenn Ihre Hündin die Narkose nicht verträgt, wenn es zu unvorhersehbaren Blutungen kommt oder wenn das Tier nach überstandener Operation Probleme mit der Wundheilung bekommt - dann ist das für sie sehr unangenehm.
  • Wenn die Hündin die Narkose nicht gut verträgt oder das Narkosemittel sich nur sehr langsam abbaut, dann ist sie noch einige Stunden nach der Kastration relativ benommen und kann noch nicht richtig laufen. Oft kippen die Tiere dann einfach um oder taumeln, als seien sie betrunken.
  • Wie jede andere Wunde, so kann sich auch die Wunde nach einer Kastration entzünden oder nur schlecht heilen. Deswegen sollten Sie Ihr Tier unbedingt daran hindern, die Wunde zu belecken. Beim Tierarzt bekommen sie nach der Kastration deswegen entweder einen speziellen Overall an oder einen Trichter um den Hals.

Ist die Kastration gut überstanden, dann werden Ihre Hündinnen in den nächsten Tagen wieder wie gewohnt mit Ihnen zusammenleben und sind genau so munter wie immer.

helpster.de Autor:in
Alexandra Muders
Alexandra MudersAlexandra liebt ihr Haus mit Garten, in dem sie mit ihrer Familie und Haustieren lebt. Mit ihrem grünen Daumen und einem Auge fürs Detail im Haushalt, teilt sie bei uns ihre umfassenden Kenntnisse und bietet praktische Tipps.
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