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Kardiermaschine - so kardieren Sie Wolle

Vor dem Spinnen müssen Sie kardieren.
Vor dem Spinnen müssen Sie kardieren.
Wer gerne seine Garne selber spinnen möchte, muss Rohwolle vorher kardieren. Wenn Sie größere Mengen benötigen, sollten Sie dies mit einer Kardiermaschine machen.

Was Sie benötigen:

  • gewaschene Wolle
  • Handkarde
  • Kardieremaschine
  • Bambusmatte

Kardieren ohne Kardiermaschine

Die Fasern der Wolle liegen nach der Schur und dem Waschen kreuz und quer, meist sind auch Teile davon verfilzt oder es sind noch Fremdkörper wie Stroh, Holz oder Dornen darin. So können Sie die Wolle nur schlecht spinnen.

  1. Beim Kardieren zupfen Sie etwas Wolle aus dieser Rohwolle heraus und verteilen diese auf einer Handkarde, wenn Sie keine Kardiermaschine haben. Diese Karden sind leicht gebogene Bretter mit Nadeln, die zu Haken geformt sind.
  2. Mit der zweiten Handkarde "kämmen" Sie nun durch die Wolle auf der ersten Karde. Dabei werden zum einen Fasern von der 1. auf die 2. Karde gezupft, zum anderen werden die Fasern in einer Richtung ausgerichtet. Diesen Vorgang müssen Sie mehrfach wiederholen.
  3. So entfernen Sie Fremdkörper und Verfilzungen lösen sich bzw. Sie können stark verfilzte Partien entfernen.
  4. Die kardierte Wolle wird dann aufgerollt und kann direkt versponnen werden. Mit der Kardiermaschine geht es etwas einfacher.

Gebrauch der Kardiermaschine

Die Kardiermaschine besteht aus zwei Walzen, auf denen die Häkchen befestigt sind, eine große und eine kleine Walze. Da Kardiermaschinen kaum Fremdkörper beseitigen, sollten Sie die Wolle immer vorher waschen und dabei die Fremdkörper aussortieren. Ein leichtes Vorkardieren mit den Handkarden ist sinnvoll.

  1. Zerpflücken Sie die vorbereitete Wolle zu einem Band, das nicht breiter sein darf als die Walzen der Kardiermaschine, und hängen es in die Häkchen der kleinen Walze ein, indem Sie an der Kardiermaschine drehen. Ziehen Sie nicht an der Wolle, sie muss sich locker um die kleine Walze legen.
  2. Durch weiteres Drehen wird die Wolle nun auf die große Walze gezogen und dabei kardiert. Drehen Sie so lange weiter, bis die Wolle auf der großen Walze ist und dort glatt anliegt.
  3. Fahren Sie mit einem langen schmalen Gegenstand an der Stelle unter die so kardierte Wolle auf der großen Walze, wo die Naht zwischen dem Nadelband ist. Manchmal müssen Sie die Wolle dort aufschneiden.
  4. Legen Sie eine Bambusmatte an die "Öffnung" des Kardenbandes auf die große Walze der Kardiermaschine und wickeln Sie die Wolle zusammen mit der Matte auf. Das ist einfacher, als die Wolle ohne Matte aufzurollen.
  5. Öffnen Sie die Rolle und rollen das Kardenband ohne Matte auf.

Unbedingt beim Kardieren beachten

  • Kardieren Sie nur gewaschene Wolle, ungewaschene Wolle lässt sich nicht kardieren.
  • Die Menge Wolle, die Sie in der Kardiermaschine auf einmal kardieren können, ist unterschiedlich, das hängt von der Art, der Dicke und der Länge der Wollfasern ab. Das müssen Sie selber austesten.
  • Halten Sie immer eine Handkarde bereit, denn wenn sich die Wolle nicht glatt auf die große Walze der Kardiermaschine legt, müssen Sie die abstehenden Fasern mit der Handkarde bei drehender Walze abnehmen.
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