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Kardanwelle - eine Reparatur-Anleitung

Das Fahrzeug muss vorne und hinten aufgebockt werden.
Das Fahrzeug muss vorne und hinten aufgebockt werden.
Sie gehören zu den Menschen, die gerne am Auto rumbasteln, und Reparaturen, wie beispielsweise an der Kardanwelle, selber vornehmen. Damit Sie solche Arbeiten am Kfz aber auch richtig und gewissenhaft durchführen können, ist es empfehlenswert, wenn Sie sich eine Anleitung zur Hand nehmen.

Was Sie benötigen:

  • Drehmomentschlüssel
  • Maulschlüssel
  • Ratsche
  • Rohrzange
  • Wagenheber, Grube oder Hebebühne
  • Holzzwischenlage
  • Montiereisen

Eine Kardanwelle aus- und wieder einzubauen ist nicht ganz so einfach. Deshalb ist es ratsam, wenn Sie neben einer Portion Geduld und handwerklichem Geschick auch eine Anleitung während der Reparatur zur Unterstützung parat liegen haben.

Alte Kardanwelle ausbauen

  1. Hilfreich und entscheidend für diese Reparatur ist es, dass Sie Ihr Auto vorne und hinten aufbocken können, da die Gelenkwelle vom Getriebe bis zur hinteren Achse geht. Hierzu ist es natürlich besonders gut, wenn Sie die Möglichkeit haben, anstatt Ihr Auto mit einem Wagenheber aufzubocken, mithilfe einer Hebebühne oder eine Grube zu arbeiten.
  2. Bauen Sie danach zunächst die Auspuffanlage aus sowie alle Wärmeschutzbleche vom Unterboden.
  3. Schrauben Sie dann das Schiebestück von der Kardanwelle am Getriebe ab und lösen Sie die Schraubbuchse mit einer Rohrzange.
  4. Sind Sie im Besitz eines Fahrzeugs mit angeschraubtem Schwingungstilger, müssen Sie diesen direkt am Getriebe abbauen. Drehen Sie ihn um 60 Grad und legen ihn an die Gummikupplung an.
  5. Nehmen Sie mit der Kardanwelle den Schwingungstilger ab.
  6. Besitzen Sie hingegen ein Auto mit Kreuzgelenk vorn, sollten Sie das Getriebe am besten mit einem Wagenheber, die auch kleinere Werkstätten verwenden, und mit Holzzwischenlagen sicher stützen.
  7. Demontieren Sie die Getriebeaufhängung und den Querträger sowie auch die Mutter für das Kreuzgelenk.
  8. Nachdem Sie die Kardanwelle arretiert haben, können sie diese am Hinterachsgetriebe abbauen. Für das Arretieren verwenden Sie am besten ein Montiereisen. 
  9. Lösen und bauen Sie danach das Mittellager aus.
  10. Ziehen Sie die Welle am Getriebe aus dem Zentrierzapfen. Vorher sollten Sie die Gelenkwelle aber nach unten hin wegknicken. Sollten Sie dabei Schwierigkeiten haben, können Sie die Welle noch am Schiebestück komplett zusammendrücken.

Reparatur mit dem Einbau der neuen Gelenkwelle fortsetzen

  1. Eine Kardanwelle sollten Sie nur vollständig austauschen, da sie im Strang gewuchtet ist.
  2. Nehmen Sie sich unbedingt für diese Reparatur eine weitere Person beim Einbau der Kardanwelle zur Hilfe, da dies doch sehr viel Kraft in Anspruch nimmt.
  3. Zu zweit müssen Sie die neue Welle haargenau auf den Zentrierzapfen des Getriebes schieben und dann das Mittellager mit 22 Nm festschrauben.
  4. Montieren und schrauben Sie am Hinterachsgetriebe die Welle fest.
  5. Um an der Gelenkscheibe ein Verspannen zu verhindern, ist es ratsam, wenn Sie nur die Schrauben/Muttern auf der Flanschseite festdrehen. Dazu sollten Sie allerdings nur neue selbstsichernde Muttern benutzen, die Sie mit 70 Nm festziehen können.
  6. Bauen Sie alle abgebauten Teile wieder an und bocken Sie Ihr Fahrzeug herunter.
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