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Kapitalisieren - Bedeutung in der Betriebswirtschaft

Kapitalisieren oder nicht? Diese Frage stellt sich in vielen Unternehmen.
Kapitalisieren oder nicht? Diese Frage stellt sich in vielen Unternehmen.
Den Begriff Kapital werden Sie sicherlich kennen. Vielleicht ist Ihnen sogar schon einmal der Begriff Kapitalisierung oder kapitalisieren über den Weg gelaufen. Doch um was handelt es sich eigentlich dabei?

Was Sie benötigen:

  • betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse

Kapitalisieren - wie kommt es dazu?

Kapitalisieren oder Kapitalisierung wird natürlich vom Substantiv Kapital abgeleitet. In der Betriebswirtschaft wird zwischen Eigen- und Fremdkapital unterschieden. Eigenkapital wären z. B. die Stammeinlagen der Eigentümer einer Unternehmung oder das frische Kapital der Aktionäre, das durch die Ausgabe junger Aktien ins Unternehmen gespült wird. Fremdkapital hingegen wird dem Unternehmen von außen, beispielsweise durch Kredite, zugeführt.

Was wird mit dem Kapital nun angestellt?

  • Das Kapital wird beispielsweise investiert, um neue, leistungsstärkere Maschinen oder Rohstoffe für die Produktion zu kaufen.
  • Durch diesen Vorgang wird das Kapital in Vermögenswerte umgewandelt und darin gebunden. Durch das Binden des Kapitals in Vermögenswerte entstehen Ihnen sogenannte Kapitalbindungskosten, denn das Kapital ist für Sie nun im Prinzip "tot". Statt Materialien im Lager einzulagern, könnten Sie dieses Kapital ja verwenden, um es am Kapitalmarkt anzulegen und damit Gewinne zu erzielen (Opportunitätskostengedanke).

Bedeutung des Wortes "kapitalisieren"

  • Kapitalisieren bedeutet nun eigentlich nichts anderes, als dieses gebundene Kapital erneut freizusetzen. Dies könnte z. B. durch den Verkauf einer Maschine oder die Auflösung bzw. Verkleinerung eines Lagers geschehen. 
  • Natürlich ist es klar, dass immer etwas Kapital in Vermögenswerten gebunden sein muss. Stellen Sie sich vor, Sie hätten überhaupt kein Lager und würden jede Lieferung just in time und direkt in die Produktion liefern. Dann wären Ihre Kapitalbindungskosten zwar minimal, eine kleine Abweichung vom Plan (Stau, Streik, Vulkanausbruch) hätte aber einen Stillstand der kompletten Produktion zur Folge.
  • Dadurch entstehen Ihnen sogenannte Fehlmengenkosten, die wesentlich höher sind als die Kapitalbindungskosten.
  • Es ist daher immer zwischen der Reduzierung der Kapitalbindungskosten und dem Risiko der Fehlmengenkosten abzuwägen.

Sie sehen, der Begriff Kapitalisierung ist schnell und einfach erklärt. Dennoch ist er für Unternehmen immer präsent.

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