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Identifikationsnummer und Sozialversicherungsnummer - Unterschied fachgerecht erklärt

Nummern werden für Rentenantrag oder Einkommensteuererklärung gebraucht.
Nummern werden für Rentenantrag oder Einkommensteuererklärung gebraucht.
Wer in der Bundesrepublik lebt und arbeitet, bewegt sich innerhalb eines Gemeinwesens. Damit das funktioniert, muss es organisiert werden. Die Sozialversicherungsnummer dient dabei der Identifikation von Bürgern im Sozialversicherungswesen. Auch alle Krankenkassen haben eigene Mitgliedernummern. Säuberlich durchnummeriert sind die Bundesbürger mit der Steuer-Identifikationsnummer, welche ein eindeutiges Personenkennzeichen darstellt.

Wenn Sie in Deutschland leben und arbeiten, werden Sie melderechtlich erfasst, versichert und zur Zahlung von Steuern verpflichtet. Sie besitzen eine Reihe unterschiedlicher Nummern, die Sie teilweise ein Leben lang behalten.

Identifikationsnummer und Sozialversicherungsnummer - ab der Geburt für unterschiedliche Zwecke

  • Die Organisation und Kontrolle all dieser Prozesse  erfordert das Sammeln und Speichern unterschiedlichster Daten. Das Finanzamt verwendet dafür die Steuer-Identifikationsnummer. Die gesetzliche Rentenversicherung nutzt für rentenversicherungsrechtliche Zwecke die Sozialversicherungsnummer. Diese Nummer wird gleichfalls beim Beantragen von Sozialleistungen verwendet.
  • Mittlerweile erhält man seit 2008 bereits bei der Geburt eine Steuer-Identifikationsnummer (Steuer-ID). Eine ähnliche Funktion hat beispielsweise die Sozialversicherungsnummer in den USA, deren Rolle im Alltag insgesamt noch viel größer als die der deutschen Steuer-ID ist. Im Land der scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten muss man diese Nummer beispielsweise bereits bei der Bankkontoeröffnung oder beim Autokauf haben.
  • Die Sozialversicherungsnummer wird erst ausgeteilt, wenn Sie eine Beschäftigung aufnehmen und dadurch rentenversicherungspflichtig werden.  

Finanzbehörden und Rentenversicherung

Identifikationsnummer und Sozialversicherungsnummer sind schon rein aus der Zusammensetzung der Ziffernfolgen nicht gleich. Es bestehen einige wesentliche Unterschiede hinsichtlich Bedeutung und Verwendung.

  • Die Steuer-Identifikationsnummer, bestehend aus insgesamt 11 Ziffern, haben Sie im Jahr 2008 erhalten. Sie ist lebenslang gültig. Alle mit ihr im Zusammenhang stehenden Daten werden nach Ihrem Tod noch weitere 20 Jahre gespeichert. Mit der Steuer-ID werden wirklich alle Steuerpflichtigen erfasst. Außerdem ist eine eindeutige Zuordnung von Geschäftsvorgängen jederzeit möglich. Sie finden Ihre Steuer-ID auf allen Schreiben von Finanzbehörden, auf Ihrer Lohnsteuerbescheinigung/Lohnsteuerkarte sowie Ihrem Einkommenssteuerbescheid.  
  • Die Sozialversicherungsnummer ist eine Buchstaben- und Ziffernfolge (Beispiel: 65 170885 M 007), die Ihrer Identifikation im Sozialversicherungswesen dient. Sobald Sie als Arbeitnehmer in der gesetzlichen Rentenversicherung Mitglied werden, erhalten Sie eine Sozialversicherungsnummer. Sie bleibt Ihr gesamtes Versicherungsleben gültig. Wechseln Sie den Arbeitgeber, wird die Nummer mitgenommen. Damit werden Beitragszahlungen und spätere Rentenauszahlungen auf Ihrem Rentenversicherungskonto organisiert.  

Ein wesentlicher Unterschied zwischen einer Identifikationsnummer und Sozialversicherungsnummer besteht darin, dass Letztere personenbezogene Daten (beispielsweise Geburtsdatum) enthält.  Aus Ihrer Steuer-ID lassen sich weder Informationen über Sie noch über ein zuständiges Finanzamt ablesen.

helpster.de Autor:in
Thomas Detlef Bär
Thomas Detlef BärAls Ökonom ist Thomas ein Experte für Geld und Finanzen. Durch seine berufliche Erfahrung und seine gründlichen Recherchen ist er auch im Bereich Beruf & Karriere ein wahrer Kenner.
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