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Ibuprofen beim Stillen - darauf sollten Sie achten

Frau, die ihr Baby stillt.
Frau, die ihr Baby stillt. © Helena Jankovičová Kováčová / www.pexels.com
Die Zeit des Stillens ist eine ganz besondere für frisch gebackene Mütter. Man will dem Baby nur das Beste mitgeben. Aber wie sieht es aus, wenn man Schmerzen hat und ein Schmerzmittel wie Ibuprofen einnehmen möchte? Kann man das guten Gewissens tun?

Wie wirkt Ibuprofen?

Ibuprofen ist ein häufig verschriebenes Schmerzmittel und gehört zu den nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) aus der Gruppe der Arylpropionsäure-Derivate. In der Leber werden die Wirkstoffe abgebaut und über die Nieren ausgeschieden. Ungefähr zweieinhalb Stunden nach der Einnahme beträgt die Konzentration noch rund 50 %. Dabei wirkt Ibuprofen schmerzlindernd (analgetisch), fiebersenkend (antipyretisch) und entzündungshemmend (antiphlogistisch).

In der Stillzeit einnehmen, ja oder nein?

Grundsätzlich ja, denn es wurden bisher keine Nebenwirkungen bei gestillten Babys nachgewiesen. Es ist gut verträglich, allerdings kommt es hier auf die Menge und den Zeitraum der Einnahme an.

Einzeldosen von maximal 800 Milligramm Ibuprofen, bis zu 1.600 Milligramm bei zweimaliger Anwendung als Tagesdosis, sind erlaubt.

Studien haben gezeigt, dass der Wirkstoff selbst sowie seine Abbauprodukte nur in kleinsten Mengen in die Muttermilch gelangen. Die Entzündungshemmer waren in der Milch nicht nachweisbar.

Da es aber keine 100 %-ige Garantie gibt, ist es sinnvoll, sich als stillende Mutter erst einmal beim Arzt beraten zu lassen und sich über alternative Schmerzlinderung zu erkundigen.

Bei einer länger nötigen Anwendung, länger als drei Tage, muss man mit dem Arzt absprechen, ob man gegebenenfalls abstillen sollte.

Sie können Ibuprofen als Kapseln, Tabletten oder Zäpfchen zu sich nehmen. Auf schmerzmittelhaltige Cremes zum Auftragen auf die Brust, beispielsweise wunden Brustwarzen, sollte man jedoch in der Stillzeit verzichten. Hier kann das Baby die Wirkstoffe oral beim Trinken mit aufnehmen.

Bitte beachten Sie jedoch, dass auch homöopathische Mittel beim Stillen nicht geeignet sein können. Nur weil sie pflanzlicher Herkunft sind, heißt das nicht, dass sie dem Baby nicht auch schaden können.

Alternativen zu Ibuprofen

Wer nach anderen Schmerzmitteln sucht, die man beim Stillen einnehmen darf, bekommt ziemlich sicher Paracetamol empfohlen, es gehört ebenfalls zu den nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR). Sogar Babys dürfen schon mit Paracetamol behandelt werden.

Auch die Wirkstoffe Indometacin, Naproxen und Diclofenac dürfen stillenden Frauen einmalig in geringer Dosierung zu sich nehmen, bei längerer Einnahme ist auf jeden Fall der Arzt zu konsultieren. Gegebenenfalls sollte abgestillt werden.

Salben und Schmerz-Gele dürfen angewendet werden, aber nicht im Brustbereich, sonst kann das Baby die Wirkstoffe unbeabsichtigt zu sich nehmen.

Wenn sie unter schmerzenden Brustwarzen leiden, dürfen sie hochgereinigtes Wollwachs auftragen. Eine erbsengroße Menge zwischen den Fingern warm reiben und dann auf Brustwarzen und Warzenhof massieren. Wichtig ist, dass es sich hier um paraffinfreie und hochgereinigte Produkte handelt, die vor dem Stillen nicht abgewaschen werden müssen.

Gerade in der Schwangerschaft und Stillzeit sollte man mit dem behandelnden Arzt abklären, was erlaubt ist und was nicht. Man isst hier sozusagen für das Baby mit und sollte darüber nachdenken, ob die Anwendung von scheinbar im Alltag normalen Mitteln, notwendig ist.

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
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