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Hunderassen, die wenig Auslauf brauchen

Ein Chihuahua in seinem Bett
Ein Chihuahua in seinem Bett © Lerkrat Tangsri / www.pexels.com
In der großen, weiten Welt der Hunde gibt es viele Hunderassen, die in ihren Bedürfnissen ebenso vielfältig und unterschiedlich sind wie wir Menschen. So gibt es auch einige Hunderassen, die mit verhältnismäßig wenig Auslauf auskommen. Welche das sind, erfahren Sie in diesem Artikel.

Welche Hunde brauchen wenig Auslauf?

Es ist nicht zwangsläufig der Fall, dass kleinere Hunde automatisch wenig Auslauf brauchen – die hier vorgestellten Rassen zählen dennoch zu den kleineren Vertretern. Die Rede ist von den Rassen Shih Tzu, Chihuahua und dem Bichon Frisé. Nachfolgend widmen wir jeder dieser Hunderassen einen eigenen Abschnitt, in dem Sie alles über den Bedarf an Bewegung und die richtige Auslastung erfahren werden.

Eines muss vorweggesagt sein: Um drei tägliche Spaziergänge kommen Sie auch mit diesen Rassen nicht herum. Lediglich die Dauer und die zurückgelegte Entfernung sind verhandelbar.

Der Shih Tzu - so können Sie ihn auslasten und bewegen

Der Shih Tzu ist ein freundlicher und menschenbezogener Hund, dem seine Bezugspersonen sehr viel bedeuten. In der Regel ist er schon zufrieden, wenn Sie mit ihm dreimal täglich für jeweils 20- 30 Minuten spazieren gehen, wobei die Spazierwege variieren sollten. Sonst wird es schnell doch zu langweilig, wenn der Shih Tzu immer nur an den gleichen Stellen schnüffeln und markieren kann. Diese Zeitangabe ist als Richtwert zu verstehen. Gerade bei jüngeren Vertretern der Rasse kann es durchaus sein, dass der Shih Tzu gerne etwas weiter laufen möchte, auch wenn er nie eine Sportskanone sein wird.

Sie werden das individuelle Bedürfnis nach Bewegung bei Ihrem Shih Tzu im täglichen Leben mit ihm schnell einschätzen können.

Auslastung des Shih Tzus

Falls Sie einen Garten haben, freut der Shih Tzu sich auch über eine kurze Spieleinheit, je nach seinem individuellen Charakter. Es gibt Shih Tzus, die nur im überschaubaren Rahmen mit ausgewähltem Spielzeug in der Wohnung spielen wollen, andere freuen sich beispielsweise über ein Suchspiel im Garten. Am Apportieren hat dieser gesellige Hund eher kein Interesse, wobei es davon auch Ausnahmen geben kann.

Sie können es natürlich versuchen und sehen, wie der Shih Tzu darauf reagiert, wenn Sie einen Ball oder ein Spielzeug werfen. Zeigt er kein Interesse am Apportieren, sollte dies akzeptiert werden.

Intelligenzspielzeuge für die Kopfarbeit

Meiner Erfahrung nach hat der Shih Tzu seine helle Freude daran, sich mit einem Schnüffelteppich oder anderen Intelligenzspielzeugen zu beschäftigen – vor allem dann, wenn er dabei ein paar kleine Leckereien ergattern kann. Der Shih Tzu ist ein überaus intelligenter Hund, für den die Kopf- und Nasenarbeit beinahe wichtiger sein dürfte als weite Spaziergänge. Es wäre schade, wenn seine Intelligenz ungenutzt bleibt und verkümmert. Im Fachhandel für Haustierbedarf finden Sie eine große Auswahl an Spielsachen, mit denen der Shih Tzu seinen Verstand benutzen kann. Er wird es Ihnen sicherlich danken!

Der Chihuahua - klein, aber nicht ganz ohne

Der Chihuahua dürfte einer der kleinsten Hunde sein, die auf der Welt existieren. Dementsprechend braucht er wenig Auslauf, zu viel kann ihm sogar schaden. Der kleine, zierliche Körper dieser Hunde ist nicht auf viel Bewegung ausgelegt. Wird der Chihuahua überbeansprucht, kann dies Erkrankungen am Bewegungsapparat nach sich ziehen. Dreimal täglich 20 Minuten dürften ausreichen, um den Bedarf an Bewegung des Chihuahua zu decken.  Da diese Hunde zwar klein, aber ungeachtet dessen auch sehr intelligent sind, sollten Sie verschiedene Spazierstrecken auf Lager haben, um den Vierbeiner nicht zu langweilen.

So kann der Chihuahua geistig ausgelastet werden

Um die Intelligenz darüber hinaus nicht ungenutzt zu lassen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Auch der Chihuahua benutzt gerne seine Nase, zum Beispiel anhand von Intelligenzspielzeugen. Das beansprucht den Kopf, aber nicht so sehr den kleinen Körper. Als sehr menschenbezogener Hund freut sich der Chihuahua auch, wenn Sie neue Tricks mit ihm einüben oder bereits bekannte Kommandos wiederholen. Ihr Lob ist für den Chihuahua das Allergrößte dabei, zu einer kulinarischen Belohnung sagt er aber sicher auch nicht nein. Sie können auch in der Wohnung kleine Kekse verstecken, die der Vierbeiner suchen darf. Ein Schnüffelteppich wird ebenfalls gerne angenommen.

Kontakt zu Artgenossen

Auch das kann als geistige Auslastung gesehen werden, da der Chihuahua dabei in soziale Interaktion geht. Das ist ebenfalls Arbeit für den Kopf. Achten Sie aber unbedingt darauf, dass er nur mit gleich großen Hunden in Kontakt kommt – auch ein friedlicher, großer Hund kann so einen kleinen Artgenossen im Spiel verletzten. Das muss gar keine böse Absicht sein. Suchen Sie sich in der Nachbarschaft gezielt kleinere Hunde und verabreden Sie sich zum gemeinsamen Spiel, wenn es von der anderen Hundehalterinnen und Hundehaltern gewünscht ist.

Eine Zeitspanne von 10 bis 15 Minuten sollte beim Spiel mit Artgenossen nicht überschritten werden, mit Rücksicht auf die körperliche Konstitution des Chihuahua.

Der Bichon Frisé

Der Bichon Frisé ist etwas quirliger als der Shih Tzu und der Chihuahua, doch sein Bedarf an Auslauf ist ebenfalls moderat. Mit drei Spaziergängen, bei denen Sie auf insgesamt 60 bis 90 Minuten täglich kommen, ist der Bichon Frisé körperlich ausgelastet. Da es sich auch bei diesen Hunden um sehr gesellige und menschenbezogene Tiere handelt, hat er nichts gegen gemeinsame Ausflüge einzuwenden. Sie können ihn zum Beispiel daran gewöhnen, in einem Hunde-Fahrradkorb zu sitzen. So untergebracht spricht nichts dagegen, auch mal an den nächsten Strand oder See zu fahren. Dort kann der Bichon Frisé seinen Bewegungsdrang stillen und es sich anschließend auf einer Decke mit seinen Menschen gemütlich machen.

Aufgaben für den Kopf

Wie schon die beiden zuvor genannten Rassen ist auch der Bichon Frisé ein intelligenter Hund. Die soziale Komponente des Zusammenlebens mit seinen Menschen ist ihm mindestens genauso wichtig wie die kurzen Spaziergänge, wenn nicht sogar wichtiger. Er freut sich daher sehr darüber, wenn Sie in der Wohnung oder im Garten mit ihm neue Tricks einstudieren, alte Kunststücke wiederholen und ihm ausreichend Nasenarbeit anbieten.

Wird der Bichon Frisé gut sozialisiert, freut er sich auch über Kontakte zu Artgenossen, wobei auch diese Rasse lieber nur mit gleich großen Hunden spielen sollte.

Schnüffelteppich und Intelligenzspielzeuge

In diesem Punkt unterscheidet sich der Bichon Frisé kaum von anderen Hunden: Auch er liebt es, seine Nase zu gebrauchen und dabei an begehrte Leckereien zu gelangen. Ob Sie einfach Kekse in der Wohnung verstecken oder ihm ein Intelligenzspielzeug anbieten - er wird beides dankbar annehmen.

Ein neues zu Hause für einen Senior?

Sie suchen einen Hund, der mit wenig Auslauf auskommt, aber von den hier Vorgestellten sagt Ihnen keine Rasse zu? Dann sollten Sie ernsthaft in Erwägung ziehen, sich in den Tierheimen in Ihrer Nähe nach einem Hundesenior umzusehen. Dort sitzen häufig schon seit vielen Jahren äußerst liebenswerte Hunde, die ein neues Zuhause und einen schönen Lebensabend mehr als verdient haben. Bitte denken Sie nicht, dass in Tierheimen nur Problemhunde sitzen, die sich an keinen neuen Menschen mehr gewöhnen können. Es gibt die verschiedensten Gründe dafür, weshalb Hunde im Tierheim landen.

Vorbesitzer verstorben oder Abgabe aus Kostengründen

Diese und weitere Ursachen kann es haben, wenn ältere Hunde im Tierheim landen – sie verstehen dann oft die Welt nicht mehr und wünschen sich nur eins: Ein warmes, sicheres zu Hause und Menschen, die weiterhin für sie da sind. Hunde sind hoch soziale Tiere, die sich auch spät im Leben noch auf neue Menschen einlassen können. Bitte ziehen Sie auch einen Senioren aus dem Tierschutz in Betracht, wenn Sie sich einen Hund mit geringem Bewegungsdrang wünschen. 

Wie auch immer Ihre Entscheidung ausfallen wird - ich wünsche Ihnen eine tolle gemeinsame Zeit mit Ihrem neuen Mitbewohner!

helpster.de Autor:in
Andrea Herrmann
Andrea HerrmannUrlaub mit Haustieren - darüber könnte die Schriftstellerin Andrea ganze Bücher schreiben. Seit über 20 Jahren lebt sie mit ihren Hunden und anderen Haustieren an der Ostsee. Im Urlaub ist sie gerne mit der Bahn und ihren Tieren in Skandinavien unterwegs.
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