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Hochsensible Menschen - daran erkennen Sie sie

Hochsensible Männer und Frauen nehmen die Welt besonders intensiv wahr
Hochsensible Männer und Frauen nehmen die Welt besonders intensiv wahr © geralt / pixabay.com
Bei hochsensiblen Menschen gelangen äußere Reize ungefiltert ins Gehirn, wodurch es schnell überstimuliert ist. Dieser Umstand führt zu typischen Verhaltensweisen, welche von Außenstehenden leicht falsch interpretiert werden und zu Missverständnissen führen können. Anhand bestimmter Merkmale lässt sich eine Hochsensibilität erkennen.

Hochsensible Menschen und ihre Merkmale

Hochsensible nehmen das Leben mit allen Sinnen wahr, was sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich bringt. Sie sind aufmerksame Zeitgenossen mit einer hohen Selbstreflektion, Vorstellungskraft und Detailwahrnehmung. Viele von ihnen sind tiefgründig, fantasievoll, kreativ, umsichtig und empathisch. Dagegen können Lärm, bestimmte Gerüche, Menschenmengen oder Stress bei Menschen mit Hochsensibilität zu einer Reizüberflutung und psychischen Überforderung führen. Diese Eigenschaften treten bei Hochsensiblen gehäuft auf: 


  • Geräuschempfindlichkeit: Hochsensible Menschenfühlen sich von Umgebungslärm wie Verkehr, Dauerbrummen, Piepen oder Stimmengewirr gestört. Auch laute Musik kann lästig sein.
  • Emotionen: Hochsensible nehmen Feinheiten in ihrer Umgebung sehr genau wahr. Sie haben starke Gefühle und lassen sich leicht von Stimmungen beeinflussen. Nach einem anstrengenden Tag haben sie ein erhöhtes Rückzugsbedürfnis.
  • Perfektionismus: Hochsensible Männer und Frauen haben einen hohen Anspruch an sich selbst. Sie wollen keine Fehler machen, weshalb sie alles gründlich durchdenken. Wettbewerbe werden eher vermieden, auch in sportlicher Hinsicht. Kritik nehmen sie sich sehr zu Herzen.
  • Kommunikation: Viele Hochsensible finden Small-Talk anstrengend undstehen nicht gerne im Mittelpunkt. Sie bleiben lieber allein oder führen Gespräche mit Einzelpersonen, anstatt sich in Menschenmassen zu stürzen. Außerdem bevorzugen sie Berufe mit wenig Publikumsverkehr.
  • Nahrung und Gerüche: Viele Hochsensible meiden scharfes, salziges oder bitteres Essen. Sie haben eine starke Abneigung gegenaufdringliche Parfums undunangenehme Körpergerüche.
  • Komplexität: Unübersichtliche Aufgaben, langwierige Projekte und Multitasking sind ein Gräuel für Hochsensible. Außerdem fällt es ihnen schwer, Entscheidungen treffen (besonders unter Zeitdruck). Sie neigen dazu, unbekannte Situationen zu vermeiden.
  • Körper: Hitze oder Kälte setzt hochsensiblen Menschen mehr zu als Normalsensiblen. Auch kratzige Stoffe, Etiketten, zu enge Kleidung oder unpassende Schuhe sind für viele unerträglich.

Der Alltag mit Hochsensiblen

Das Leben mit hochsensiblen Männern und Frauen kann herausfordernd aber auch bereichernd sein.  Damit sich ihre positiven Eigenschaften voll entfalten können, brauchen sie regelmäßige Erholungsphasen.  So bekommt ihr Gehirn die nötige Zeit, um Informationen zu verarbeiten und eine Überreizung zu vermeiden. Viele Hochsensible finden ganz eigene Strategien, um den Alltag zu meistern. Sie erstellen eine Stichwortliste vor wichtigen Telefonaten, deponieren einen Schreibblock für Gedanken neben dem Bett oder legen sich die Kleidung für den nächsten Tag bereits am Vorabend zurecht. Vielen hilft es, wenn To-do-Listen und E-Mail-Ordner strukturiert, Schränke und Schubladen aufgeräumt und die Umgebung ordentlich ist (optische Ruhe). Auch ein gelegentliches Power-Napping kann Wunder bewirken. 

Hochsensibilität als Persönlichkeitsmerkmal

Hochsensible Menschen mögen in vielen Bereichen anders ticken als Normalsensible, dennoch ist Hochsensibiliät keine psychische Störung sondern ein Persönlichkeitsmerkmal. Leider haben viele Hochsensible das Gefühl, falsch zu sein und versuchen, ihre Hochsensibilität zu bekämpfen oder zu verbergen. Das ist schade, denn vermeintliche Schwächen können auch als Stärken angesehen werden. Ob die Hochsensibilität für Betroffene eine Belastung oder eine Bereicherung ist, hängt also stark von den Reaktionen und dem Verständnis in ihrem Umfeld ab.

helpster.de Autor:in
Nadine Magg
Nadine MaggNadine ist Autorin von "Der Ehe-Code" und schreibt über Liebe und Partnerschaft. Ihr Zuhause mit Pflegekindern hat sie von Anfang an mit Bedacht gestaltet: vom Hausbau bis zur raffinierten Raumplanung. Ihre Erfahrungen hierbei teilt sie in den Kategorien Haushalt und Zuhause.
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