Alle Kategorien
Suche

Hildesheimer-Rose-Besteck - so können Sie es erkennen

Ein Schmuck für die Tafel - der Besteckkasten voll mit Silberbesteck!
Ein Schmuck für die Tafel - der Besteckkasten voll mit Silberbesteck!
Edle Bestecke sind auch heute noch der wichtigste Schmuck jeder Tafel, wenn besonders festlich eingedeckt werden soll. Ein edles Silberbesteck, das auch gleich noch einen Hauch von Romantik auf den Tisch bringt, nennt sich Hildesheimer-Rose-Besteck. Wenn Sie ein solches Schmuckstück in Ihrem Haushalt haben, sollten Sie in der Lage sein, es richtig einzuordnen.

Viele Menschen haben ein Hildesheimer-Rose-Besteck im Haushalt und wissen es nicht richtig zu schätzen. Denn Sie haben dieses Besteck meist geerbt und kennen die Geschichte dieser Bestecke recht wenig. Hier erfahren Sie mehr darüber:

Was ist das Besondere am Hildesheimer-Rose-Besteck?

  • Hildesheimer-Rose-Besteck ist ein Silberbesteck und genießt wie jedes Silberbesteck einen Sonderstatus. Schon das Material ist natürlich etwas Besonderes, ein Silberbesteck verströmt aber auch ein ganz außergewöhnliches Flair, das auch von modernen und jungen Menschen als besonders feierlich empfunden wird.
  • Hildesheimer-Rose-Besteck bringt einen Hauch von Ewigkeit und Beständigkeit auf jede Tafel, immerhin begleiten uns Silber und Gold seit Jahrtausenden. Daraus entstanden schon immer nicht nur Münzen oder wertvolle Kunstwerke, sondern vor allem Silber wurde auch zu ganz alltäglichen Gegenständen verarbeitet.
  • Zum Beispiel zu einem Hildesheimer-Rose-Besteck. Unter diesem Namen wird seit rund einem Jahrhundert eine besondere Art von Besteck hergestellt. In den 1920er Jahren wurden die ersten Exemplare der Hildesheimer-Rose-Bestecke angefertigt, nach dem 2. Weltkrieg kam dieses Besteckmuster erneut stark in Mode.
  • In der Anschaffung war ein Hildesheimer-Rose-Besteck zu jeder Zeit recht teuer, deshalb wurde es meist eher als Sammelbesteck zu einem besonderen Anlass verschenkt, denn als Haushaltsbesteck angeschafft. Trotzdem (oder gerade deshalb) sind bei uns noch sehr viele Besteckteile der Hildesheimer Rose im Umlauf, es gibt wohl kaum einen deutschen Haushalt, in dem sich keine Teile dieses Bestecks finden.
  • Viele Menschen benutzen diese Bestecke jedoch nicht mehr, sondern hätten diese Teile längst verschenkt oder verkauft, wenn sie nur wüssten, wie der Wert einzuschätzen ist. Tatsächlich ist es notwendig, sich mit der genauen Art des eigenen Hildesheimer-Rose-Bestecks zu beschäftigen, denn es gibt viele Arten von Hildesheimer-Rose-Besteck, deren Wert durchaus differiert:

Welche Arten von Hildesheimer-Rose-Besteck gibt es?

  • Die ältesten Hildesheimer-Rosen-Bestecke wurden in Antiksilber-Manufakturen, die es vor allem in Hanau und Pforzheim gab, kunstvoll gefertigt. Sie sind aus vollem Silber und wurden in einem speziellen Gussverfahren einzeln hergestellt, indem sie in eine Form aus Sand in Handarbeit gegossen wurden. Es ist sehr kompliziert, eine solche Sandform herzustellen, es wird auch für jeden Guss eine neue Form gebraucht. Solche Besteckteile wurden händisch nachbearbeitet und entgratet. Die Vertiefungen wurden im Antiksilber-Stil geschwärzt, was das Dekor sehr plastisch aussehen lässt. Ein solches echtes altes Hildesheimer-Rose-Besteck ist sehr wertvoll.
  • In den 1950er Jahren war dann das beliebte Besteck so gefragt, dass das Muster im Antik-Stil von Besteckfirmen ins Programm genommen wurde, die sich bereits auf industrielle Fertigung umgestellt hatten. Dazu gehörten viele heute noch bekannte Firmen, die das Besteck meist in versilberter Form in einem Pressverfahren herstellten, zum Zweck der Antikisierung wurde meist die Schwärzung beibehalten. Noch später wurden preiswerte Pressbestecke mit ziemlich einfachem Dekor angefertigt.
  • Sie können allein durch aufmerksame Betrachtung Ihres Bestecks erahnen, welche Art Hildesheimer Rose Sie Ihr eigen nennen. Die echten alten Antiksilber-Bestecke sind häufig mit einer sogenannten Punze versehen, einem Stempel im Silber, der den Feingehalt angibt. Beim alten Antiksilber-Besteck wurden meist die Legierungen 800 oder 835 verwendet, seltener gibt es Auflagen mit einem Silbergehalt von 830 oder 925. Wenn bei einem sehr edel aussehenden Besteck keine Punze vorhanden ist, sagt das noch nichts. Mitunter wurden nur die größeren Silberwaren gestempelt, z. B. die Tortenheber. Charakteristisch für altes Silberbesteck sind außerdem Durchbrüche an den Griffen.
  • Bei den industriell gefertigten Besteckteilen wurde meist versilbert, die Stempel zeigen hier die Zahlen 90 oder 100. Es gibt zwar eine Antikisierung durch Schwärzung, durch das industrielle Besteckpressverfahren sehen die Besteckteile jedoch sehr gleichförmig aus.
  • Die preiswerteren Pressbestecke der späteren Zeit sind durch ihr schlichtes Dekor, aber häufig auch durch scharfe Ränder auf der Rückseite zu erkennen. Sie haben meist entweder keine oder eine sehr übertriebene Schwärzung und weisen wenig Vertiefungen auf.
  • Holen Sie im Zweifel mehrere Ankaufs-Angebote ein, wenn Sie Ihr Besteck nicht genau zuordnen können und lassen Sie sich die jeweilige Einschätzung begründen.


Der Name Hildesheimer Rose soll übrigens auf Andenkenlöffel der Stadt Hildesheim zurückgehen. Neben Hildesheim tauchen durchaus andere Städte im Namen des Sammelbestecks auf, so sind recht häufig Hanauer-Rose-Bestecke zu finden.

Teilen: