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Herzrasen nach dem Essen - das hilft

Croissants und Kaffee.
Croissants und Kaffee. © Pixabay / www.pexels.com
Manche Menschen leiden nach dem Essen unter unangenehmem Herzrasen. Wer das hat, weiß wie lästig das sein kann, zudem ist das auch besorgniserregend. Woher kommt das und was kann man dagegen tun?

Herzrasen oder Herzklopfen nach dem Essen

Betroffene bemerken das Herzrasen nach dem Essen (postprandial) entweder direkt oder aber auch zeitverzögert danach bis zu drei Stunden. Der normale Ruhepuls eines erwachsenen Menschen liegt zwischen 60 und 80 Schlägen pro Minute. Wenn die Werte im Ruhezustand höher als 100 liegen, spricht man von Herzrasen.

Mit Herzklopfen meint man hingegen Extrasystolen, also Herzschläge, die sozusagen außer der Reihe erfolgen. Der Herzschlag ist hier nicht insgesamt erhöht, aber es kommt zu ein paar Extraschlägen, die meist sehr deutlich und unangenehm empfunden werden.

Meistens werden diese Missempfindungen zusammen mit Nervosität, vermehrtem Schwitzen, niedrigem Blutdruck, Übelkeit oder Magen-Darm-Beschwerden wahrgenommen.

Woher kommt Herzrasen nach dem Essen?

Wer unter Herzrasen oder Herzstolpern nach den Mahlzeiten leidet, sollte folgende Kriterien prüfen, ob sie eine Erklärung dafür bieten:

  • Meistens ist nicht fettes, sondern vielmehr kohlenhydratreiches Essen schuld. Der Körper schüttet große Mengen an Insulin aus, um den Blutzuckerspiegel wieder auf Normalwerte zu senken. Um nicht in den Unterzucker zu geraten wird zugleich Adrenalin ausgeschüttet, das zu Schwitzen und Nervosität führt. Das ist vor allem dann der Fall, wenn die Person zuvor unterzuckert war, also längere Zeit nichts gegessen hat und dann möglicherweise in kurzer Zeit eine große Menge an Kohlenhydraten zu sich nimmt.
  • Kennen Sie auch einen zu schnellen Pulsschlag einhergehend mit Herzrasen? Sie fühlen wie das Herz …

  • Es kann jedoch auch schon der Vorgang des Kauens, Schluckens und Verdauens dazu führen, dass einem warm wird und der Herzschlag erhöht ist.
  • Kaffee nach dem Essen oder Alkohol zur Mahlzeit begünstigen ebenfalls Herzrasen.
  • Frauen in den Wechseljahren sind anfällig für dieses Problem, denn hier ist die Stressanfälligkeit erhöht, was zusätzlich zu einem höheren Puls führt.
  • Eine Schwangerschaft kann zu Herzrasen nach dem Essen führen, wenn der Bauch schon groß ist und der Magen gegebenenfalls auf das Herz drückt, hier ist es besser mehrere kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen.
  • Salz und scharf gewürzte Speisen begünstigen einen Anstieg der Herzfrequenz. In dem Fall sind insbesondere Fertiggerichte problematisch, weil sie oft viel Salz und zudem oft auch noch den Geschmacksverstärker Mononatriumglutamat enthalten, auf den viele Menschen sensibel reagieren.
  • Theobromin, ein Stoff, der unter anderem in Schokolade vorkommt, kann zu Herzrasen führen, wenn er in großen Mengen konsumiert wurde.
  • Manche Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel können zu einer erhöhten Herzfrequenz führen.

Was kann man gegen das Herzrasen nach der Mahlzeit tun?

In der Regel macht es einem gesunden Herz nichts aus, wenn es nach dem Essen gelegentlich zu erhöhtem Herzschlag kommt. Wenn das aber sehr häufig vorkommt oder man sich einfach damit sehr unwohl fühlt, sollte man auf die Spurensuche gehen. Hier empfiehlt es sich, ein Ernährungstagebuch zu führen, um herauszufinden, nach welchen Speisen das Herzrasen besonders auftritt. Wenn man einen Verdacht hat, lohnt es sich, eine Zeit lang auf dieses Nahrungsmittel zu verzichten, um festzustellen, ob die Symptome dann nicht mehr auftreten.

Außerdem ist es in jedem Lebensalter wert einen gesunden Lebensstil zu verfolgen:

  • Mögliche Stressauslöser reduzieren oder ganz meiden, zudem zur Stressbewältigung Entspannungstechniken in den Alltag einbauen, etwa Yoga, autogenes Training oder Meditation.
  • Zur Stressbewältigung gehört auch ausreichend Schlaf. Auch wenn das Schlafbedürfnis individuell sehr unterschiedlich sein kann, sollte man schon auf etwa 7 Stunden kommen.
  • Regelmäßige körperliche Bewegung hilft beim Stressabbau und trainiert das Herz-Kreislaufsystem.
  • Wer Raucher ist, sollte diese Angewohnheit kritisch überdenken.

Wann sollte man einen Gesundheitscheck durchführen lassen?

Um schwerwiegende Erkrankungen, wie eine Fehlfunktion der Schilddrüse oder auch Diabetes auszuschließen, sollte man einen Termin beim Arzt vereinbaren. Dieser kann mittels Blutbild schon eine erste Diagnose stellen.

Wer neben dem Herzrasen weitere Symptome, wie Kurzatmigkeit, Brustschmerzen oder ein Schwindelgefühl mit starkem Schwitzen feststellt, muss sich umgehend in medizinische Versorgung begeben, es könnte sich um einen Herzinfarkt handeln!

Letztlich kann man viel ausrichten, wenn man auf seinen Körper hört und Warnzeichen wahrnimmt und danach lebt. Sollte man aber unsicher sein, ist es gut einen Termin beim Hausarzt zu machen, um Sicherheit zu haben.

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
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