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Hanseatisch - Definition

Als Hanseaten werden nicht nur Menschen aus Hamburg bezeichnet.
Als Hanseaten werden nicht nur Menschen aus Hamburg bezeichnet.
Den Begriff "hanseatisch" hört man recht oft im Fernsehen oder liest ihn in Artikeln. Irgendwie denkt man dabei auch gleich an Norddeutschland. Was die genaue Bedeutung des Wortes ist, ist im Laufe der Jahrhunderte allerdings immer mehr im Sande verlaufen.

Das war die Hanse

Sicher haben Sie in Ihrem Heimatort oder auf einer Städtereise schon einmal einen Hinweis darauf entdeckt, dass es sich bei dem Ort, in dem Sie sich gerade befinden, um eine Hansestadt handle. In Deutschland gibt es insgesamt mehr als 200 solcher Städte, was ja schon zeigt, dass es sich bei der Hanse um etwas Bedeutsames handelte. Und tatsächlich war sie der wichtigste Wirtschaftsbund auf deutschem Gebiet zwischen dem zwölften und dem siebzehnten Jahrhundert. Es handelte sich dabei genauer um einen Bund, der sich einerseits um reibungslosen Handel der Städte untereinander kümmerte, der andererseits aber auch ein Mittel für die jeweiligen Kaufleute war, nach außen hin eine Einheit zu bilden und für gemeinsame geschäftliche Ziele einzustehen. Es waren vor allem niederdeutsche Orte, die sich der Hanse anschlossen, die drei wichtigsten und ersten waren Lübeck, Bremen und Hamburg. Aber was ist nun ein Hanseat - jemand, der dort wohnt?

Hanseatisch sind Kaufleute mit Stil und Humor

  • Als hanseatisch wurden seinerzeit nicht unbedingt alle Menschen bezeichnet, die in den Hansestädten lebten, wohl aber alle, die als Kaufleute an der Hanse beteiligt waren.
  • Vor allem in den drei Hauptstädten Hamburg, Bremen und Lübeck entwickelte sich eine eigene Klasse der Hanseaten. Dabei handelte es sich um erfolgreiche Geschäftsleute, die für bestimmte Eigenschaften bekannt waren.
  • So galten sie damals als sehr zuverlässig, als bodenständig, humorvoll und mit einem gewissen Hang zur Selbstironie gesegnet. Und diese Eigenschaften sind es, die auch heute noch häufig auf Menschen aus Norddeutschland angewandt werden.
  • So hat es mich mit den Jahrhunderten - und mit dem Rückgang der Bedeutung der Hanse - ergeben, dass Menschen aus dem Norden und insbesondere Hamburger mittlerweile generell als hanseatisch bezeichnet werden.

Der Begriff bezieht sich also heute nicht mehr auf eine Klasse oder die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Vereinigung, sondern wird praktisch als Sammelbegriff für eine gewisse Herkunft und den dieser Herkunft zugeschriebenen Eigenschaften gebraucht.

helpster.de Autor:in
Sarah Müller
Sarah MüllerSarah hat Sozialwissenschaft studiert und sich dadurch mit Kultur auseinandergesetzt. Dabei lernte sie auch technische Themen kennen. Sie hat zu Ernährung und Sport geforscht.
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