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Griechische Tempel - Überblick

Die Akropolis ist der bekannteste griechische Tempel.
Die Akropolis ist der bekannteste griechische Tempel.
Griechische Tempel sind ein Teil eines großen Heiligtums und enthielten das Kultbild. Sie haben alle einen ähnlichen Grundriss und sind aus denselben Elementen aufgebaut.

Was ist ein griechischer Tempel?

  • Der griechische Tempel ist ein Teil eines griechischen Hauptheiligtums. Er enthält das Kultheiligtum. Im Griechischen hat der Begriff Tempel die Bedeutung einer Wohnung. Zu einem Heiligtum können mehrere Tempel in verschiedenen Stilen, Schreine, einfache Gebäude und Theater gehören.
  • Die eigentliche Götterverehrung fand im Freien statt. Das Kultbild im Tempel war auf den Altar vor dem Tempel ausgerichtet. Abgesehen von hohen Festen war der Zutritt zum Tempel nur den Priestern gestattet.
  • Neben der Aufbewahrung des Kultheiligtums diente der Tempel auch zur Lagerung von Kultgeräten oder zur Ablage von Weihgeschenken. 
  • Der wohl bekannteste griechische Tempel ist der Parthenon auf der Athener Akropolis, der der Tempel der Stadtgöttin Pallas Athena war. Ein weiterer bekannter griechischer Tempel ist der Zeustempel im Heiligtum von Olympia, der zwar bei zwei Erdbeben zerstört wurde, dessen Ruinen aber noch heute besichtigt werden können. Hier wurden die antiken Olympischen Spiele ausgetragen.

Der Aufbau eines griechischen Tempels

  • Der zentrale Hauptbau des Tempels heißt Naos, der in mehrere Räume unterteilt ist. Das Kultheiligtum wurde im größten Raum, der Cella, aufbewahrt. Der Pronaos ist ein Vorraum der Cella und wird von hervorstehenden Seitenwänden der Cella und mehreren Säulen gebildet. Auf der entgegengesetzten Seite der Cella gibt es einen weiteren solchen Raum (Opisthodom), der aber nicht mit der Cella verbunden ist und nur dem ästhetischen Zweck dient. Der Naos kann von einem oder mehreren Säulenringen umgeben sein. 
  • Die Front eines griechischen Tempels besteht immer aus dem Stufenbau, den Säulen und dem dreieckigen Gebälk. 
  • Aus diesen Elementen entstanden einige sich in ihren Grundrissen unterscheidende Tempel. Sie können in verschiedene Typen unterteilt werden, z. B. nach der Anzahl ihrer Säulen. Da gibt es die Tempelformen Distylos, Tetrastylos, Hexastylos, Oktastylos oder Dekastylos mit 2, 4, 6, 8 bzw. 10 Säulen. Eine weitere Unterteilungsmöglichkeit ist die Anordnung der Säulen: Hier unterscheidet man die dorische, die ionische und die korinthische Ordnung. 
  • Die Tempel konnten etwa so groß wie ein Fußballfeld sein mit einer Säulenhöhe von 20 Metern. 

Die Geschichte des griechischen Tempelbaus

  • Die ersten griechischen Tempel entstanden im 10. Jahrhundert v. Chr. Zunächst waren sie einfache Lehmziegelbauten mit hölzernen Säulen und Gebälk. 
  • Gegen Ende des 7. Jahrhunderts v. Chr. wuchsen die Dimensionen der Tempel. In Thermos wurde ein ca. 33 Meter (100 Fuß) langer Tempel errichtet. Da aber die technischen Mittel für eine weite Überdachung noch fehlten, blieben diese langen Tempel mit 6-8 Metern noch recht schmal.
  • Im frühen 6. Jahrhundert v. Chr. entwickelte sich der Steinbau weiter und die Formen und Grundelemente wandelten sich stetig mit der Weiterentwicklung der Bautechnik. 
  • Im Laufe des 4. Jahrhunderts v. Chr. verlor der Tempelbau in Griechenland an Bedeutung, bis im 2. Jahrhundert v. Chr. der Architekt Hermogenes die ionischen Tempel wiederbelebt. Ab diesem Zeitpunkt investierten hellenistische Herrscher viel in Tempel - zur Selbstdarstellung und zur Stabilisierung der Einflusssphären.
  • Im 1. Jahrhundert v. Chr. wurden nach den mithtidatischen Kriegen unter römischen Magistraten verstärkt Tempel für römische Götter errichtet, wobei auch römische Architektur Anwendung fand.
  • Die fortschreitende Romanisierung brachte bald das Ende des griechischen Tempelbaus.
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