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Geldanlage für Kinder - so sparen Sie für den Nachwuchs

Für den eigenen Nachwuchs Geld anzulegen ist  kinderleicht. Alternativen zum klassischen Sparschwein gibt es viele.
Für den eigenen Nachwuchs Geld anzulegen ist kinderleicht. Alternativen zum klassischen Sparschwein gibt es viele. © Sasun Bughdaryan / unsplash.com
Wer Geld für seine Kinder ansparen möchte, hat verschiedene Optionen. Aber welche Anlageformen machen auch Sinn und auf welche kann man getrost verzichten? Ein Überblick zu den gängigsten Möglichkeiten verschafft Klarheit.

Sparbuch oder Tagesgeldkonto: Risikoarm und flexibel!

Die beliebteste Anlageform ist das klassische Sparbuch oder Tagesgeldkonto bei der naheliegenden Bank. Am Bankschalter wird ein Sparbuch oder Tagesgeldkonto eröffnet und jährlich am Weltspartag wird dann das Sparschwein zerlegt und auf dem Konto eingezahlt. 

Kindern dadurch das Sparen näher zu bringen, um den richtigen Umgang mit Geld zu lernen, ist unkompliziert und birgt keine Risiken stattdessen mehr Flexibilität. Der Sprössling hat jederzeit die Möglichkeit nachzusehen, wie viel Geld bereits auf der Bank liegt. 

Jetzt, da die Zinsen wieder steigen, bieten viele Banken wieder Zinsen auf gespartes Guthaben an. Teilweise bis zu 4%. Viele Geldinstitute, darunter am häufigsten die Großbanken, zögern immer noch die Guthabenzinsen an Ihre Sparer weiterzugeben. Noch dazu kommen eventuelle Gebühren oder Provisionen, die beim Eröffnen oder für die laufende Führung anfallen könnten. Direktbanken ohne Filialnetz bieten da schon günstigere Alternativen an.  

Ein Vergleich zwischen den einzelnen Anbietern lohnt sich auf jeden Fall, da Zinsen bis 4 % an bestimmte Bedingungen geknüpft sind und teilweise nur für einen kurzen Zeitraum gewährt werden. 

ETF-Sparpläne: Zunehmend beliebter

Die Renditechancen am Aktienmarkt sind deutlich höher als bei den zuvor genannten Finanzprodukten. Bezogen auf einen langen Anlagehorizont, bis mindestens zum 18. Geburtstag des Kindes, sind Aktien die ertragsstärkste Anlageform, welche aber auch mit höheren Wertschwankungen einhergehen und somit risikoreicher sind. 

Ein ETF (Exchange Traded Funds) ist ein börsengehandelter Indexfonds, der die Wertentwicklung bekannter Marktindizes, wie beispielsweise dem DAX, abbildet. Im Kern vereinen ETFs die Vorteile von Aktien und Fonds in einem Produkt. ETFs ermöglichen es, mit einem Wertpapier kostengünstig in ganze Märkte zu investieren. Wenn man den richtigen ETF auswählt, können Sie Ihr Geld sehr breit gestreut anlegen und minimieren so das Risiko. 

Vermeiden Sie es, sich einen aktiven Investmentfonds von Ihrem Bankberater andrehen zu lassen. Diese Produkte sind meist mit hohen Kosten verbunden und schmälern Ihre Renditechancen erheblich. Außerdem sind Finanzberater selten, die  solche Produkte verkaufen, die Ihre eigenen Interessen und Vorstellungen verkörpern. Ein abhängiger Finanzberater in der Bank verkauft nur hauseigene Produkte. Je mehr Provisionszahlungen ein Fonds ausschüttet, desto größer ist der Gewinn für die Bank.

Am einfachsten sorgen Sie für Ihr Kind vor, indem Sie einen ETF-Sparplan in einen MSCI World-ETF anlegen. Zur kostengünstigsten Variante zählen hier die Sparpläne sogenannter Online Broker. 

Um einen solchen ETF-Sparplan bei einem Online-Broker einzurichten, benötigen Sie ein Wertpapierdepot. Die meisten Depots verfügen über ein sogenanntes Verrechnungskonto. Auf dieses Verrechnungskonto zahlen Sie regelmäßig -am besten per Dauerauftrag von Ihrem Girokonto abgehen -  den gewünschten monatlichen Sparbetrag ein. Haben Sie das erledigt, suchen Sie sich einen auf Ihre Bedürfnisse und Interessen abgestimmten ETF aus und legen auf diesen einen Sparplan mit der zuvor festgelegten Rate an.  Sorgen Sie immer dafür, dass am Abbuchungstag des ETF-Sparplans das Verrechnungskonto mit ausreichend Guthaben gedeckt ist. 

Mittlerweile bieten viele Broker ETF-Sparpläne an. Teilweise dauerhaft kostenlos und ab 1 Euro. Mit einem ETF-Sparplan Vergleich erfahren Sie, welche Bank die besten Konditionen bietet. 

Steuerfreibeträge: Steuerliche Vorteile ausschöpfen

Bei Zinseinkünften oder anderen Kapitalerträgen können Eltern neben den eigenen Sparer-Pauschbeträgen auch die Steuerfreibeträge der Kinder ausschöpfen. Deshalb ist es hier sinnvoll, die Konten oder Depots auf den Namen des Kindes auszustellen. Die Kapitalerträge, die das Kind daraus erwirtschaftet, bleiben bis zu einer Höhe von 1.000 Euro im Jahr steuerfrei. Erst bei Überschreiten dieser Grenze, fällt Kapitalertragsteuer, Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer an.

Hat das Kind mehrere Einkünfte und diese haben nicht den aktuellen Grundfreibetrag überschreiten, können die Eltern beim zuständigen Finanzamt eine sogenannte "Nichtveranlagungs (NV) -Bescheinigung" beantragen.

Lassen Sie sich hierzu im Bedarfsfall von einem Steuerberater ausreichend informieren.

Welche Anlageformen lohnen sich nicht?

Da in Deutschland die aktuelle Inflation immer noch auf einem erhöhten Niveau ist, reichen die Guthabenzinsen leider immer noch nicht aus, um einen positiven Realzins zu erwirtschaften. Daher ist es umso wichtiger Anlageformen zu wählen, die auch kostengünstig und flexibel sind. 

Getrost verzichten können Sie hierbei auf Versicherungen, die die Ausbildung der Kinder absichern sollen, sogenannte "Ausbildungsversicherungen". Diese taugen nicht zum Sparen, sind unflexibel und mit hohen Kosten verbunden. 

Ein Bausparvertrag ist ebenso keine renditestarke Anlageform, obwohl die Zinsen gerade wieder steigen. Hier gilt es auch genauer nachzuschauen, welche Bonus-Vereinbarungen, Rabatte oder Zulagen angeboten werden. Mögliche Abschlussgebühren und laufende Verwaltungskosten nicht außer Acht zu lassen. 



helpster.de Autor:in
Stephanie Wall
Stephanie Wall Stephanie hat sich über mehrere berufliche Stufen bis zur Steuerfachwirtin hochgearbeitet. Sie hat sich selbst das Ziel gesteckt, anderen finanzielles Wissen zu vermitteln, um sinnvoll mit Geld umzugehen und den eigenen beruflichen Werdegang sowie Karriere anzukurbeln.
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