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Gartenhaus-Dach neu decken - Anleitung

Auch Rasen kann auf dem Gartenhausdach wachsen.
Auch Rasen kann auf dem Gartenhausdach wachsen.
Mit handwerklichem Geschick und ein paar Grundkenntnissen für Dachmaterialien können Sie Ihr marodes Gartenhaus-Dach leicht selbst wieder in Schuss bringen. Falls es bereits durch Ihr Gartenhäuschen regnet, sollten Sie nicht zu lang mit der Reparatur warten, da das ganze Häuschen unter dem Regenwasser leidet. Vielleicht möchten Sie das Häuschen ja gleichzeitig ein wenig verschönern und dem Ganzen einen neuen Glanz verleihen.

Was Sie benötigen:

  • Dachdeckungsmaterial nach Konstruktionsart
  • Werkzeug passend zum Dachdeckungsmaterial
  • Leiter (möglichst groß und klappbar)
  • evtl. neue Anbauteile wie Zierblenden, Dachrinne usw.

Aus welchem Material ist Ihr Gartenhaus-Dach?

  • Bevor Sie wegen eines defekten Daches oder wegen Unansehnlichkeit Ihr Gartenhaus-Dach neu decken, prüfen Sie zunächst, um welches Dachmaterial es sich handelt. Davon ist im Wesentlichen abhängig, wie die Dachkonstruktion aufgebaut ist und welchen Aufwand Sie für die Erneuerung betreiben müssen.
  • Für besandete Bitumendachpappe und PVC-Folien ist eine stabile, durchgängige Holzunterdeckung als Tragschicht die Regel.
  • Sollte das Dach seit Längerem undicht sein, wird wahrscheinlich auch die Holzeindeckung - zumindest teilweise - erneuert werden müssen. Sonst lassen Sie das gesamte Dachmaterial liegen und arbeiten die neuen Dachabdichtungen einfach darüber.
  • Für alte Asbestzementplatten wäre am besten, diese zu entfernen, ältere Ausführungen gelten aber als Sondermüll.
  • Bei Ziegeleindeckung wird meistens die Auflattung erneuert, um den neuen Dachziegeln optimalen Halt zu bieten. Für die Erneuerung von Blechdächern oder PVC-Formplatten gilt, dass die alte Dacheindeckung komplett entfernt wird. Die Unterkonstruktion wird nicht geändert - auch hier wird meistens die Auflattung darunter erneuert.

Funktionales Dachdeckungsmaterial für das Häuschen wählen

  • Oft sind die dem Wetter ausgesetzten Zierblenden und Anbauteile verwittert, durchnässt oder defekt. Zudem blättert die Farbe ab und ist unansehnlich oder verschimmelt. Hier bietet sich die Chance, das eine oder andere Detail zu verändern und das Gartenhaus in ganz neuem Licht erstrahlen zu lassen. Also entweder selbst neue Teile aus Holz anzufertigen oder fertige Teile entsprechend der Größe usw. anzupassen. Blecherne oder PVC-Bauteile sind schwieriger zu bearbeiten und benötigen meist spezielles Werkzeug. Gehen Sie am besten zum örtlichen Dachdecker und lassen sich die Teile von ihm passend anfertigen. Für echte Ziegel werden auch fertige Kunststoff- oder Blechanbauteile angeboten.

Neueindeckung des Gartenhaus-Daches erfordert handwerkliches Geschick

  • Wenn Sie "nur" über die vorhandene Dachdeckung arbeiten müssen, prüfen Sie zunächst das gesamte Dach auf herausragende Bauteile wie z. B. Schrauben, Nägel usw. Diese entfernen Sie ebenso wie alle Anbauteile.
  • Wenn Sie das gleiche Neumaterial verwenden, brauchen Sie nicht auf Materialunverträglichkeiten zu achten. Anders ist es, wenn Sie statt Bitumenbahn nun PVC-Folie einsetzen oder umgekehrt. Die beiden Materialien mögen sich nicht und müssen mit Trennvliesmaterial voneinander ferngehalten werden.
  • Relativ einfach sind Blech- oder PVC-Platten zu verarbeiten. PVC-Folie ist etwas schwieriger bei Anschlüssen und Verbindungen, aber mit handwerklichem Geschick noch gut handhabbar. Natürlich beachten Sie alle Verarbeitungshinweise der Hersteller und holen sich Anleitungshinweise genau passend zum Material. Einiges Spezialwerkzeug ist bei allen Dacheindeckungen vonnöten. Fragen Sie auch Ihren Nachbarn nach Werkzeug und leihen sich teure Geräte möglichst aus. Heißluftgeräte, Spezialscheren und anderes können richtig teuer sein und lohnen nicht die Anschaffung, da sie viel zu selten gebraucht werden.

Besser keine Experimente bei der Dachdeckung

  • Blechprofil- oder PVC-Formplatten können Sie leicht über Bitumen oder PVC-Folien montieren. Zu beiden Plattenmaterialien gibt es Spezialschrauben und Distanzhalter, die einfach in die Auflattung oder das Holzunterdach verschraubt werden. Beachten Sie die Tragfähigkeit des Daches - oft trägt diese gerade mal die sogenannte Schneelast (ca. 50 Kg/m²) und man darf nur liegend das Dach "betreten".
  • Bitumenbahn wie PVC-Folien nageln Sie mit einem dazwischenliegendem Trennvlies direkt auf das Dach. Sie beginnen jeweils von der Traufe (da, wo das Regenwasser abtropft oder die Dachrinne hängt) und nageln die Dachbahnen quer zum First. So arbeiten Sie sich Bahn für Bahn bis nach oben. Die folgende Nagelreihe wird dabei von der nächsten Dachbahn überdeckt und anschließend verklebt (Bitumenbahn), oder bei PVC-Folie verschweißt.
  •  PVC ist mit dem Heißluftföhn erheblich leichter zu "verkleben" als mit Lösemitteln - von Letzterem lassen Sie besser die Finger. Alternativ geht auch die längsseitige Bahnenlegung, ist aber nicht so sicher für die Dichtigkeit.
  • Sowohl das Arbeiten mit offener Flamme, als auch allzu komplizierte Dachkonstruktionen oder Dachbegrünungen überlassen Sie aber besser dem Fachmann. Überall dort, wo Folie oder Bahn an Rändern des Gartenhauses befestigt werden muss, ist besondere Sorgfalt und die genaue Einhaltung von Anleitungen unabdingbar. Hier werden die meisten folgenschweren Fehler gemacht.
  • Achten Sie darauf, woher das Regenwasser kommt und dass es leicht abgeführt werden kann, ohne in das Häuschen zu gelangen. Zierteile sind aber auch oft hinnehmbare "Opfer" einer schöneren Optik und müssen beizeiten erneuert oder zumindest neu gestrichen werden. Und da das Dach nun in neuem Licht erstrahlt, wollen Sie vielleicht auch gleich dem Gartenhaus eine schönen neuen Anstrich verpassen.
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